Heute ein Bericht über eine weitere Zeitreise im Herbst 2023 – zu den Dolmen von El Pozuelo. (Dolmen: Kammergräber aus neolithischer Zeit, d.h. 3000 – 2500 v. Chr.) Das große Dolmengebiet liegt in Andalusien, in der Nähe von Huelva. Es handelt sich um insgesamt 11 Anlagen, die im Jahr 1946 entdeckt, zum größten Teil ausgegraben und schließlich als Archäologische Zone zum Kulturgut erklärt wurden. Doch Vorsicht ist geboten: Einige dieser Anlagen sind nur über gefährlich steile Abhänge, Schluchten und Bäche erreichbar! Die elf oft kreuzförmigen Dolmen mit Gängen und Mehrfachkammern haben unterschiedliche Größen.
Pozuelo Anlage 5
Dolmen 5 ist der östlichste der Gruppe. Er ist ein Kammergrab in einem kleinen ovalen Hügel, der durch eine Ringmauer begrenzt wird. Die Megalithanlage besteht aus einem Gang und vier Kammern.
Der Gang hat eine Länge von etwa 2,5 m und eine Breite von 0,4 m. Die Decke, von der vier Blöcke erhalten und einige verstürzt sind, bestand ursprünglich aus Steinstürzen, die auf Tragsteinen lagen und vom Tumulus bedeckt waren. Der Kammerboden besteht aus Erde auf einem Bett aus Basaltschiefer.
Pozuelo Anlagen 6 und 8
Die Dolmen 6 und 8 liegen auf einer kleinen Anhöhe neben der Ribera de los Pinos, deren Umgebung von Steineichen und Gestrüpp (Zistrosen) geprägt ist.
Ein weiterer magischer Ort in Katalonien (Spanien), genannt Pedra de les Bruixes, liegt mitten im Naturpark Guilleries-Savassona. Aber Achtung: Der Weg führt querfeldein, keine Zufahrt mit dem Auto möglich, gutes Schuhwerk erforderlich!
Was sind Petroglyphen?
Petroglyphen-Ritzzeichnungen sind (außer in der Antarktis) weltweit verbreitet. In Europa gibt es sie seit dem Aurignacien*. Damit gehören sie zu den frühesten künstlerischen Äußerungen des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens). Oft haben die Darstellungen für die Gemeinschaften, von denen sie stammen, eine hohe kulturelle und religiöse Bedeutung. Das Erkennen der Bedeutung von Petroglyphen ist, wenn überhaupt, nur durch sehr gute Kenntnisse der jeweiligen Kultur möglich. Die Erforschung der Bedeutung von Petroglyphen ist Gegenstand der Archäologie und der Ethnologie.
Aurignacien: Kulturstufe des frühen Homo sapiens (Mensch) mit der in Europa das Jungpaläolithikum beginnt und das vor etwa 35000 Jahren auf das Moustérien (Neandertaler-Kultur) folgt. Typische Werkzeuge des Aurignacien sind lange, schmale Klingen, die mit Meißel-Hammer-Technik gefertigt wurden.
Der Hinweg zur Kultstätte: Querfeldein, über Stock und Stein …
Die einzelnen Fotos können angeklickt und vergrößert werden!
Erste Ritzzeichnungen tauchen auf …
Ritzzeichnung, genannt Pedra de l` Homme – Der Mann
Der große Opferstein – mit Blutrinnen
Die Bestattungen
Bei den Skeletten, die unterhalb des Opfersteins in einer Erdhöhle gefunden wurden, handelt es sich um eine typische Bestattung aus der Jungsteinzeit (Neolithikum) an der Mittelmeerküste und Vorküste. Grabbeigaben: Keramikvasen und Pfeil- und Steinspitzen.
Der MOND von Savassona …
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn erteilt hat! (Thomas Fuller)
Hält man sich auf Reisenmitunter “in der Pampa” 🙂 auf, kann es von Vorteil sein, sich auch selbst einmal als “Ritz-ZeichnerIn” zu versuchen! So verdankten wir es an diesem Tag meinem recht “zittrigen” Hinweispfeil im Erdreich, dass wir auf dem Rückweg, bei heraufziehendem Sturm, die richtige Abzweigung nahmen. Im anderen Fall, nun, Sie wissen schon! 🙂
Verweisen möchte ich zum Schluss noch auf das Episcopalmuseum der Stadt Vic, in dem sich nicht nur sehr alte “Schwarze Madonnen” (romanisch) entdecken lassen, sondern auch etliche Ausgrabungsgegenstände aus Pedra de les Bruixes. Andere interessante Ritz-Zeichnungen entdeckte ich im Jahr 2018 in Schweden – siehe mein Artikel: Liebe, Macht, Magie – die Petroglyphen von Vitlycke
Weitere interessante und auch magische Orte in Katalonien:
In Spanien (Katalonien), in der Comarca von Osona (Provinz Barcelona) und zugleich am Rande des Naturgebietes Guilleries-Savassona, liegt die Gemeinde Roda de Ter, in alter Zeit eine iberische Siedlung, auf deren Grund später eine römische Stadt errichtet wurde. (Nach den Römern folgten die Westgoten, die Mauren und zuletzt die Karolinger.) Die Stadt Roda de Ter existierte (im befestigten Zustand) bis zum Jahr 826, dann wurde sie von einem gewissen Aissó*, während der Revolte gegen den fränkischen Grafen Bernat von Septimanien, zerstört. Die heutige Gemeinde gleichen Namens zählt ungefähr 6000 Einwohner.
*Aizón (bekannt als Aissó in der katalanischen Geschichtsschreibung) führte den Aufstand gegen Bernardo de Septimania in Osona County von 826 bis 827. Seine Identität ist umstritten. Vielleicht war er ein gotischer Tycoon, vielleicht ein Leutnant oder gar ein Anhänger des ehemaligen Grafen von Bera. Andere identifizieren ihn mit einem Andalusier (Aysun), Sohn von Sulayman ben al-Arabí, einem Valí von Barcelona von 777 bis 780.
Wer waren die Iberer?
Die Iberer (Eisenzeit 6. – 1. Jh. v. Chr.) waren einvorindogermanisches (möglicherweise aus Nordafrika stammendes) Volk und vorrömische Bewohner des Ostens und Südens der Iberischen Halbinsel – darunter das heutige Andalusien, die Provinzen Murcia und Valencia, Teile von Aragon und Katalonien. Der Name Iberia ist zwar erst zur Zeit des 2. Punischen Krieges (218-201 v. Chr.) nachweisbar, ist jedoch älter als die Bezeichnung Hispania. Er geht vermutlich auf die antike Benennung des Flusses Ebro (griech. Iber) zurück. Ursprünglich bedeutete Iberia nur das von den Iberern besiedelte Gebiet – seit dem 2. Jh. v. Chr. wird jedoch die ganze Pyrenäenhalbinsel so benannt.
Die Iberer besaßen eine eigene, nicht indogermanische Sprache, die sie in einem eigenen Schriftsystem aufzeichneten, das leider noch nicht dechiffriert werden konnte. Es existierten sog. Stadtstaaten mit einer Elite aristokratischer Krieger, die ihre Macht über die Bauern und Handwerker ausübten.Die Iberer besaßen auch eine eigene Währung und fertigten außergewöhnliche Kunstwerke an, wie man an den sog. Damas sehen kann (schönstes Beispiel s. nächstes Foto), die auch ein Licht auf die herausragende Stellung der iberischen Frauen werfen.
Die Ausgrabungsstätte Esquerda – Poplat Iberic & Medieval
Vor den Toren der Stadt Rodade Ter befindet sich auf einer 12 Hektar großen, langgestreckten Halbinsel, umgeben von einem Mäander, die der Fluss Ter hervorgebracht hat, eine interessante Ausgrabungsstätte mit Funden, die teils aus der Zeit der iberischen Besiedlung stammen, teils aber auch aus der Zeit des Mittelalters.Die außergewöhnliche Lage (Kontrolle über die Ebene von Vic sowie über die Hauptverbindungsstraße zur Küste von Girona) erklärt zugleich die lange menschliche Besiedlung des Ortes, die von der späten Bronzezeit bis ins Mittelalter reicht, mit einer kurzen Periode in der Römerzeit.
Die Eintrittskarten für die Besichtigung erwirbt man in einemkleinen Museum, wo man sich auch einen Film über die Stätte und ihre historische Bedeutung ansehen kann. Danach geht es zu Fuß weiter ..
Der Eingang zur Ausgrabungsstätte
Alle Zeitepochen waren vor Ort ausgeschildert. (Die kleineren Fotos können angeklickt und vergrößert werden!)
Straßen und Zisternenaus der Zeit der Iberer und des Mittelalters
Der vorliegende alte Straßenzug folgt dem ursprünglichen Grundriss in Nord-Süd-Richtung vom Tor der iberischen Mauer aus. Unter Ausnutzung der Fuge im Felsgestein wurden dort in iberischer Zeit einige Zisternen gebaut.
Getreidelager aus dem Mittelalter
Das ursprünglich rechteckige Gebäude diente zur Lagerung verschiedener Getreidearten und Hülsenfrüchte. In der Nähe wurden auch eine Tenne, ein Heustock, eine Mühle und die Grundmauern einer Presse gefunden. Die jüngsten Ausgrabungen im Inneren von Haus 4 weisen auf Hüttenfundamente hin, die ungefähr auf das 10. Jh. v. Chr. zurückgehen. Es gibt auch Belege für eine Behausung aus der Zeit des iberischen Altertums. An der einzigen zugänglichen Stelle des Mäanders, auf der Nordseite, wurde eine mächtige Trockenmauer errichtet, die von einer Längsstraße durchquert wurde, mit inneren Einfriedungen oder Waffenkammern, die zusammen sechs Meter breit sind. An der Außenseite befanden sich zwei massive Türme, einer quadratisch, der andere rechteckig, die die Straße flankierten und den Eingang des Dorfes schützten.
Iberische Erfindungen – sowie eineEisenhütte und eine Schmiede aus dem 13. Jahrhundert
Was die Handwerkskunst der IberischenVölker betrifft, so sagt man ihnen heute eine hochentwickelte Produktionstechnologie nach: Eisenmetallurgie, Gold- und Silberschmiedekunst, Töpfern auf der Drehscheibe und die Rotationsmühle, das alles sind iberische Erfindungen!
In der vor Ort entdeckten Schmiede – die allerdings aus dem Mittelalter stammt (13. Jh.) – wurden etliche Strukturen gefunden, die mit der Verwendung von Feuer im Zusammenhang stehen: Eine eiserne Schmiede an der Nordwand, sowie ein Ofen mit Schornstein an der gegenüberliegenden Wand; die Basis eines kleinen Ambosses usw. Hier wurden auch die Werkzeuge des Schmieds und einige metallische Ausrüstungen für Reparaturarbeiten ausgegraben.
Werkstatt und Wohnbereich des Schmiedes aus der Zeit des Mittelalters
Die beiden kleineren Räume wurden wohl als Wohnbereich genutzt, der dritte größere Raum als Werkstatt. Hier wurden ebenfalls zahlreiche Metallwerkzeuge gefunden, sowie Gegenstände, die sich offenbar gerade in Reparatur befanden.
Ein Marktplatz aus dem Mittelalter – 11. – 14. Jahrhundert
Es existieren leider keine Informationen was in Iberischer Zeit auf diesem Platz stattfand. Bekannt ist jedoch, dass die Iberer im regen Handelsaustausch vor allem mit Griechen und Puniern* standen, und dass sie mitunter aufwändige Rituale abhielten, die in privaten und öffentlichen Räumen (z.B. auf Plätzen) durchgeführt wurden.
Als Punier wurden von den Römern die semitischen Phönizier Nordafrikas bezeichnet. Die Bezeichnungen „Punier“, „Phönizier“ und „Karthager“ finden weitgehend synonym Verwendung. (Wiki)
Die Necropolis – die alten Grabstätten aus dem 8. bis 14. Jahrhundert
Bestattungen in drei verschiedenen Ebenen
1.) die obere Ebene Gräber direkt unterhalb des Bodens (13. – 14. Jahrhundert) 2.) die mittlere Ebene Gräber, die auf den früheren, im Gestein versenkten Gräbern, errichtet wurden (11. – 12. Jahrhundert) Sie stehen im Zusammenhang mit der Romanischen Kirche, deren Ruinen noch existieren. 3.) die untere Ebene Felsgräber, die eine anthropomorphe Form aufwiesen, also der menschlichen Körperform ähnelnd (8. – 10. Jh.) Diesw anthropomorphen Gräber aus der Karolingerzeit waren ursprünglich von einer Deckplatte bedeckt. Sie korrelieren zeitlich mit einer früheren, kleineren Kirche (Grundmauern 6. Jh.) sowie mit anderen in den Fels gehauenen Hohlräumen und Plätzen an verschiedenen Stellen des Geländes.
Die Ruine der Romanischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert (deren Grundmauern auf eine noch ältere Kirche aus dem 6. Jh zurückgehen.
Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurde die Esquerda-Besiedlung aufgegeben. Eine römische Siedlung ist hier nicht dokumentiert, und bis zum Beginn des Mittelalters gibt es ebenfalls keine weiteren Hinweise auf eine Besiedlung in diesem Gebiet.
Ein letzter Blick durchs Kirchenfenster auf die einst iberische Stadt Roda de Ter …
Öffnungszeiten des Museums und der Ausgrabungsstätte:
Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 14:00 Uhr Sonntags von 17:00 bis 19:00 Uhr vom 1. April bis 1. November. Samstags, sonntags und an Feiertagen von 10:30 bis 13:30 Uhr.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Weitere interessante Orte in Katalonien können Sie hier entdecken:
Nur 17 Kilometer von Tarifa entfernt liegt, direkt am Atlantik, die römische Ruinenstadt Baelo Claudia. Ein absolutes Muss für alle Andalusien-Reisenden! Benannt wurde die Stadt nach dem römischen Kaiser Claudius (41-45 n. Chr.). Sie besaß einst eine beachtliche vier Meter hohe Mauer mit vierzig Türmen. Neben den Wohn- und Geschäftshäusern wies Baelo Claudio ein Forum auf (zentraler Platz), ein Theater, eine Basilika (mit der Statue des Kaisers Trajan), sowie vier Tempel – darunter ein großer Kapitolstempel, der den höchsten Göttern geweiht war (Jupiter, Juno und Minerva) sowie einen Isis-Tempel, der jedoch erst im Jahr 70 n. Christus errichtet wurde, als sich der Kult der ägyptischen Isis auch in Spanien ausbreitete.
CLAUDIUS: Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus (links) war der vierte römische Kaiser der julisch-claudischen Dynastie. Er regierte vom 24. Januar 41 n. Chr. bis zu seinem Tod (Ermordung) im Jahr 54. Geboren wurde er in Lugdunum (Lyon) als Sohn des Nero Claudius Drusus und der Antonia Minor.
TRAJAN: Trajan, geboren in Spanien, in Italica, war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Sein Geburtsname war Marcus Ulpius Traianus, als Kaiser führte er den Namen Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus. Hier ist er dargestellt mit Bürgerkrone, eine der höchsten militärischen Auszeichnungen im römischen Reich, sowie Schwertband und Aegis (Schild) mit Medusenhaupt und Schlangen als Symbol göttlichen Herrschaftsanspruchs.
In Baelo Claudia herrschte reges geschäftliches Treiben; hier wurden vor allem die Fischfänge verarbeitet (hauptsächlich Thunfisch) und die von allen Römern begehrte Würzsoße Garum hergestellt und verschifft.
*Garum (auch Liquamen)wurde für salzige und süße Speisen verwendet; vergleichbar mit der Sojasauce in der asiatischen Küche. Die Fische (oft Thunfische) werden mit ihren Eingeweiden mit Salzlake vermengt und in offenen Becken teilweise monatelang der Sonne ausgesetzt. Der genaue Herstellungsprozess wird in mehreren antiken Quellen beschrieben.
Ende des 2. Jh. n. Chr. wurde Baelo Claudia von schweren Erdbeben erschüttert und im 6. Jh. schließlich vollständig aufgegeben. Die ersten Grabungen fanden zwischen den Jahren 1917 und 1921 statt; in dieser Zeit wurden die Fabrikanlagen, die Tempel und das Theater erforscht. Neuere Grabungen wurden erst im Jahr 1966 wieder aufgenommen..
Die riesige Wanderdüne von Bolonia
Die Bucht von Bolonia liegt im Naturpark del Estrecho, eingerahmt von felsigen Bergrücken. Die gleichnamige Riesendüne im Westen ist bis zu 30 Meter hoch und vom Strand aus zu Fuß erreichbar. Sie wandert immer weiter den Hang hinauf, getrieben vom oft starken Ostwind, der hier herrscht. Längst hat sie sich in einem kleinen Pinienwald breit gemacht.
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Weil die Ausgrabungen mit EU-Mitteln gefördert werden, ist der Eintrittspreis für EU-Bürger frei. Alle anderen Besucher bezahlen derzeit (2022) 1,50 Euro. Man sollte sich viel Zeit für Baelo Claudia nehmen, es lohnt sich!
Cádiz, September 2022, in der Provinz Huelva (südliche Grenze zu Portugal): Dieser Tag war eigentlich nicht zum Wandern geschaffen (bis zu 37 Grad C.!). Aber wo ein Wille ist, ist bekanntlich auch ein Weg!
Nach dem Abstellen des Leihwagens führte uns dieser Weg durch eine einsame, von Pinien, Korkeichen, dornigen Büschen und riesigen Steinbrocken durchzogene staubtrockene Landschaft. Begleitet nur vom Geschrei der Zikaden und dem würzigen Geruch des Wacholders, ging es in mehreren Kehren steil bergauf. Doch die Anstrengung wurde belohnt: Unter einer Ansammlung von zerzausten Waldkiefern und stumpf-silbrigen Sträuchern tauchte bald ein erstes Gerüst aus Holzstämmen auf – das ehemalige Dach einer von mehreren runden Steinhütten aus der Jungsteinzeit*. Unsere Freude, auf dem “rechten” Weg gewandert zu sein, war groß – und der kurze Aufenthalt in dieser uralten Siedlung (die teilweise im Schatten lag!) wurde für uns zu einer Reise in die Vergangenheit, in eine Zeit, in der die weit verstreut lebenden Jäger und Sammler erstmals (nach und nach) sesshaft wurden.
*Neolithikum: neo (griechisch) = jung; Die Jungsteinzeit begann etwa 10 000 Jahre v. Chr. und endete ca. 2000 Jahre v. Chr.
Das Dach der ersten Hütte taucht auf!
– JUNGSTEINZEIT – Erstmals sesshaft und Ackerbau! Emmer, Dinkel, Einkorn, Gerste – und Flachs!
Die Jungsteinzeit-Menschen waren die ersten, die in kleinen dörflichen Gemeinschaften lebten. In diesen Verbund integriert waren natürlich auch ihre domestizierten Tiere. Diese blieben aber nicht ihre einzige Nahrungsquelle. Langsam kam der Ackerbau auf. Angepflanzt wurden Getreide wie Emmer, Dinkel, Einkorn und Gerste – aber auch Flachs (Lein), das zu Stoffen für ihre Kleider verwebt wurde. Auch andere nützliche Dinge erfanden die Jungsteinzeit-Leute: z.B. Webstuhl, Rad und Wagen. Ihre Gefäße waren aus Ton gefertigt. Aus Birkenrinde stellten sie sogar Kleber her.
Danke für Ihr Interesse!
Lust auf weitere magische Orte aus der Vergangenheit?
Alphabetische Reihenfolge zum schnellen Anklicken:
“Einst war Italica berühmt …” (Un Tiempo fue Itálica famosa) –so heißt ein Stück für Solo-Gitarre, mit dem der spanische Komponist Joaquin Rodrigo im Jahr 1980 an Italica erinnert – die erste römische Stadt in Spanien (benannt nach “Italien”): COLONIA AELIA AUGUSTA ITALICA. Spätestens seit Gaius Iulius Caesar besaß Italica den Status eines Municipiums– einer Stadt mit römischem Bürgerrecht, aber eigenen Gesetzen.
– Heute handelt es sich um eine der größten Ausgrabungsstätten Spaniens!
Ungefähr 7 km nördlich der Stadt Sevilla (direkt hinter dem Ort Santiponce) erstreckt sich eine der größten Ausgrabungsstätten Spaniens: ITALICA. Die römische Verwaltungsstadt war zugleich die erste römische Stadt in Spanien. Errichtet wurde sie im Anschluss an den 2. Punischen Krieg (um das Jahr 200 v. Chr.) zuerst als Militärposten und Lager für verwundete römische Soldaten. Die kleine Siedlung entwickelte sich jedoch – dank Gaius Iulius Caesar – bald zu einer bedeutenden Stadt: Colonia Aelia Augusta Itálica beherbergte rund 8000 Menschen. Alle Einwohner erhielten das Recht, Römer zu werden. Die Bedeutung von Italica lässt sich auch daran ermessen, dass die Familien der römischen Kaiser Trajan und Hadrian hier lebten; sie selbst wurden hier geboren.
Das gut erhaltene Amphitheater (mit einer Länge von 160 m) fasste einst 25 000 Besucher und war damit eine der größten Anlagen im gesamten römischen Imperium. (Interessant am Rande: Im Amphitheater wurde eine Szene aus der 7. Staffel von Games of Thrones gedreht.)
Das Schicksal schlägt zu – und entscheidet sich für Sevilla:
Kein Römer hatte wohl damit gerechnet, dass sich bald nach der Fertigstellung des Amphitheaters der Flusslauf desGuadalquivier verändern könnte – mit dem Ergebnis, dass die Wasserversorgung für Italica gefährdet war. Vom neuen Flusslauf profitierte hingegen die nahegelegene Stadt Sevilla, die dadurch bereits in der Antike zu einem wichtigen Ort wurde.
Italica – heute eine der größten archäologischen Ausgrabungsstätten Spaniens
Itálica – die hier verehrten Gottheiten
Zuvorderst war die Muttergöttin Kybele (mit der obligatorischen “Mauerkrone” auf dem Kopf) ein wichtiger Bestandteil des römischen Staatskultes. Man brachte der Kybele Opfergaben und weihte ihr einmal im Jahr – Anfang April – Spiele. (Ludi Megalenses). Die römischen Frauen Italicas verehrten aber auch die dreigestaltige Göttin Hekate (Hekate, Luna + Diana). Von ihr hat man in Italica ein Wandgemälde entdeckt und rekonstruiert. Im Heiligtum der Göttin Celestis und in der Kapelle der Göttin Nemeses entdeckte man hingegen besondere Fußabdrücke in Marmorplatten, die diesen beiden Göttinnen zugeschrieben wurden.
Fast alle römischen Ruinen, Aquädukte, Tempel, Thermalbäder und Häuser des großzügig angelegten Areals sind relativ gut erhalten – vor allem aber die wunderbaren Mosaiken, die sich in der sog. “Neustadt” befinden.
Die prachtvollen Mosaikfußböden in den Wohnhäusern der römischen Elite – eine Reminiszenz an die Motivwelt der Antike
Verfall und Niedergang der Stadt Italica
Der Verfall von Italica begann bereits unter den Westgoten, die die Stadt zuerst als Festung nutzten, später auch als Bischofssitz. Das Westgotenreich unterlag ab 711 den muslimischen Mauren, worauf sich der Niedergang der Stadt weiter fortsetzte.Danach diente die Stadt Jahrhunderte lang als Steinbruch. Erst im 18. Jahrhundert begann man mit den Ausgrabungen; im 19. Jahrhundert hat man Italica erstmals in einen archäologischen Park umgewandelt. Heute ist nur das unter Kaiser Hadrian angelegte Viertel erschlossen und zu besichtigen. Die weitaus größeren Teile der einst rund 50 Hektar großen Stadt schlummern friedlich unter dem Ortskern der heutigen Stadt Santiponce. Die Ausgrabungen werden jedoch fortgesetzt …
Was man sonst noch wissen muss, wenn man Italica besucht:
Die Original-Statuen der römischen Kaiser und der Gottheiten befinden sich im Archäologischen Museum von Sevilla, vor Ort sind nur Kopien. Beste Besuchszeit: früh morgens! Eintritt: wie fast überall in Spanien für EU-Bürger frei!(Andere Reisende 1,50 Euro)
Weitere magische Orte in Spanien: (alphabetische Reihenfolge)
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