2. Zeittafel zur Geschichte der Häresie in Westeuropa
vom Jahr 1218 bis zum Jahr 1325
Im Foto die Katharerburg Puilaurens, die man aufgrund der Zinnen auch “Die Krone der Katharer” nennt:
1218 – Simon de Montfort wird bei der Belagerung von Toulouse getötet.
1219 – Kreuzzug des Prinzen Ludwig von Frankreich, Massaker von Marmande.
1220-1221 – Okzitanische Rückeroberung der Grafschaft Toulouse, Wiederherstellung der katharischen Kirche im Toulousain.
1221 – Dominikus stirbt. Raimond VI. stirbt.
1222-1249 – Raimond VII. Graf von Toulouse.
1223 – Rückeroberung von Carcassonne durch Raimond Trencavel, Wiederherstellung der katharischen Kirche in der Gegend von Carcassonne.
1224 – Amaury de Montfort wird besiegt, kehrt in die Ile-de-France zurück und tritt seine Rechte an die französische Krone ab.
1226 – Kreuzzug König Ludwigs VIII. Unterwerfung zahlreicher Vasallen Raimonds VII.
Katharerkonzil von Pieusse und Gründung des Bistums Razès.
Pierre Isarn, der Bischof des Bistums Carcassonne, stirbt in Caunes Minervois auf dem Scheiterhaufen.
Tod des Franz von Assisi.
1226-1270 – Ludwig IX. (der heilige Ludwig) König von Frankreich.
1227-1229 – Fehden von Cabaret und Limoux.
1227-1239 – Blutige vor-inquisitorische Mission Konrads von Marburg in Deutschland und Roberts le Bougre in Frankreich (Flandern, Burgund, Champagne).
1229 – Vertrag von Meaux-Paris. Ende des Kreuzzugs gegen die Albigenser.
Kapitulation Raimonds VII. Gründung der Universität von Toulouse, die den Dominikanern anvertraut wird, und Kodifizierung der antihäretischen Repression.
Carcassonne-Béziers und Beaucaire-Nïmes werden zu sénéchaussées der französischen Krone, d.h. ihrer direkten Verwaltung unterstellt.
Die katharischen Kirchen gehen in den Untergrund.
1232 – Auf Bitten Guilhaberts de Castres wird die Bergfestung Montségur “Kopf und Sitz” der verbotenen Kirche.
1233 – Gregor IX. setzt die Inquisition ein, die den Bettelorden anvertraut wird.
1234-1235 – Erhebungen gegen die Inquisition in Toulouse, Albi und Narbonne.
1239 – Am 13 Mai Scheiterhaufen auf dem Mont Aimé in der Champagne (180 Hingerichtete).
Vernichtung der katharischen Kirche in Frankreich.
1242 – Attentat von Avignonet gegen die Inquisition, ausgeführt von Rittern aus Montségur, Signal für den Eintritt Raimonds VII. in den Krieg. Landesweite Aufstände.
1243 – Die Verbündeten Raimonds VII. werden geschlagen. Vertrag von Lorris. Beginn der Belagerung des Montségur.
1244 – Am 16. März Scheiterhaufen von Montségur (225 Opfer). Ende der organisierten katharischen Kirchen in Okzitanien. Neukonstituierung einer Hierarchie im lombardischen Exil. Systematisierung der Inquisition, ausgehend von deren Zentren in Carcassonne, Albi und Toulouse.
1249 – 80 katharische Gläubige werden auf Befehl Raimonds VII. in Agen verbrannt.
Tod Raimonds VII. Sein Schwiegersohn Alphonse de Poitiers, Bruder Ludwigs IX., wird sein Nachfolger.
1255 – Chabert de Barbaira übergibt Quéribus, die letzte Festung, die noch von den Geächteten gehalten wird.
1258 – Vertrag von Corbeil, der die Grenze zwischen den Königreichen von Frankreich und Aragon festlegt.
1268 – Sieg der Guelfen über die Gibellinen: Die Inquisition erhält in Italien freie Hand.
1270 Tod Ludwigs IX.
1271 – Jeanne de Toulouse und Alphonse de Poitiers sterben.
Die Grafschaft Toulouse wird dem Reich des französischen Königs angegliedert.
1278 – Scheiterhaufen in der Arena von Verona (200 Hingerichtete).
Vernichtung der katharischen Kirchen in Italien.
1280-1285 – Regelwidriges Vorgehen der Inquisition in Carcassonne und Albi; Komplott gegen die Archive der Inquisition in Carcassonne.
1295 – Pierre und Guilhem Authié stoßen zur okzitanischen Kirche in Italien.
1300-1305 – Bernard Délicieux und das “Wüten von Carcassonne”.
1300-1310 – Die Brüder Authié versuchen, die katharische Kirche wieder zu beleben.
1303 – Geoffroy d’Ablis wird in Carcassonne zum Inquisitor ernannt.
1307 – Bernard Gui wird in Toulouse zum Inquisitor ernannt.
1309 – Jacques und Guilhem Authié, Arnaud Marty, Prades Tavernier, Amiel de Perles, Philippe de Talairac und Raimond Fabre werden gefangen genommen und verbrannt.
Guilhem Bélibaste flieht auf die andere Seite der Pyrenäen.
1310 – Pierre Authié wird zusammen mit 17 Rückfälligen in Toulouse verbrannt.
1315 bis etwa 1330 – Franziskanische Spirituale und Beginen werden im Languedoc den Flammen überantwortet.
1318-1325 – Inquisitionsfeldzug des Bischofs von Pamiers, Jacques Fournier.
1325 – Guilhem Bélibaste wird in Villerouge-Termenès auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Guilhem Belibaste gilt als der “letzte Katharer” – sein Abgang auf dem Scheiterhaufen gilt als “spektakulär”, denn er erfand das Bonmot In siebenhundert Jahren wird der Lorbeer wieder ergrünen.
Belibaste war Perfekt, aber KEIN perfekter Katharer, denn er tötete jemanden im Streit (bevor er fromm wurde) und er liebte die Frauen (auch noch, nachdem er fromm geworden war).
Und warum ausgerechnet Lorbeer?
Der Lorbeer galt zum einen als Siegeszeichen und Unsterblichkeitssymbol. Lorbeerblätter wurden aber auch dem Sonnengott Apoll geweiht – und die Katharer verehrten als Dualisten ihren Gott des Lichtes.
Helene L. Köppel
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oder Zeittafel der Geschichte, Teil 2,
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