Die letzte Templerkirche von Toro

San Salvador de los Caballeros, Toro

Der Orden der Tempelritter besaß einst in der kleinen spanischen Stadt Toro (Provinz Zamora/Kastilien-León) ganze drei Kirchen. Zwei sind verschwunden. Die übrig gebliebene Kirche wurde nach der erzwungenen Auflösung des Ordens im Jahr 1312 in eine Pfarrkirche umgewandelt: San Salvador de los Caballeros (s. Foto oben). Aufgrund von Bauschäden musste sie im Jahr 1896 geschlossen werden. Dreißig Jahre später wurde das Bauwerk, das mit seinen herrlichen Absiden zu den Schmuckstücken des mittelalterlichen Mudjedar-Stils* zählt, in das Verzeichnis der nationalen Kulturgüter aufgenommen. Der Abriss konnte verhindert werden.
Gründlich renoviert wurde “die letzte Templerkirche von Toro” jedoch erst in den 1960er/1970er Jahren.

Der Mudéjarstil* ist vor allem in den Regionen Aragón (z.B. Zaragoza mit seinem Palast der Aljafería) und Kastilien-León zu finden. (Hier vor allem in Avila, León, Zamora, Burg Coca und Stadt Toledo. Der einzigartige Baustil verbindet ebenfalls die arabische mit der christlichen Baukunst. Charakteristisch ist die Verwendung von Baumaterialien wie Backsteinen, Gips und Keramik anstelle von Stein.

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Im 15. Jahrhundert, also in der Nach-Tempelritter-Zeit, hat man die Südseite des dreischiffigen Kircheninneren umgebaut. Der heutige Eingang der Kirche befindet sich auf der weitgehend erhalten gebliebenen Nordseite der Kirche. Die Apsiden haben übereinander gestellte Arkaden, von denen die unteren blind sind (s. Foto oben), während durch die schmalen Fenster der oberen Ebene Licht hereinfällt. Die Fresken stammen aus dem 17. Jahrhundert und zeigen u.a. den mit einer Tiara gekrönten Gottvater, umgeben von Putten und Evangelisten-Symbolen. Außergewöhnlich schön sind auch die rot-weißen Fugenmalereien (s. letztes Foto oben).

Heute befindet sich im Inneren der ehemaligen Templerkirche ein Museum für Sakrale Kunst. Hier finden sich Exponate aus den Kirchen der Stadt und des Umlandes, die aus Sicherheitsgründen in einem Museum besser untergebracht sind, z. B. die alte Madonnenfigur aus aus Sandstein (12. Jh.), aus der Kirche San Julián de los Caballeros, Toro:

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Aus der Zeit der Westgoten:
San Juan Bautista de Baños

In der spanischen Provinz Palencia liegt die Stadt Venta de Baños. Etwas außerhalb, in der Ortschaft Baños del Cerrato, stößt man auf ein wahres “Kleinod”:
Eine kleine Basilika, die einst im Auftrag des Westgotenkönigs Rekkeswinth* dort erbaut wurde.
(*Regierungszeit 649 – 653 n. Chr.)

Es handelt sich um die älteste erhaltene spanische Kirche aus dieser Zeit. Einige klassische Kapitelle und Säulen weisen darauf hin, dass die Kirche einst auf dem Platz eines alten römischen Tempels erbaut wurde.

Bei Ausgrabungen im Nordosten der Kirche entdeckte man ein Gräberfeld mit fast 60 Gräbern, sowie bronzene Gürtelschnallen in Form einer Lyra und den Henkel eines liturgischen Gefäßes.

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Die Inschrift, die zur Einweihung der Basilika San Juan Bautista de Baños am 3. Januar 661 angefertigt wurde, ist erhalten geblieben:


Der Text lautet folgendermaßen:

„Vorläufer des Herrn, Märtyrer, Täufer Johannes, nehme als ewige Gabe diese für dich gebaute Basilika, die ich, Ergebener, König Rekkeswinth, selbst Verehrer deines Namens, dir zugeeignet habe, ich habe sie erbaut und ausgestattet auf meine Kosten und auf dem Gebiet meines eigenen Erbes im Jahre 699, im zehnten Jahr der Herrschaft meines Vaters Chindaswinth und nach drei Jahren meiner Mitregentschaft.“

(Quelle: //de.wikipedia.org/wiki/San_Juan_de_Ba%C3%B1os)

Achtung:
Die in der Inschrift erwähnte Jahreszahl 699 bezieht sich auf die Zeitrechnung im damaligen Spanien, die ab dem Jahr 38 v. Chr. bis zum 14. Jh in Gebrauch war.
Die Einweihung der Basilika fand, umgerechnet,
im Jahr 661 statt.

Nun einige Fotos vom Inneren der Basilika, deren Querschiff vermutlich noch im Mittelalter eingekürzt und an die Seitenschiffe angepasst worden ist.
Typisch für westgotische Bauwerke sind die Hufeisenbögen.

Und was war der Grund, weshalb der Westgotenkönig Rekkeswinth ausgerechnet hier eine Kirche erbauen ließ?

Er schätzte das Wasser einer nahegelegenen Quelle – das ihn angeblich von seiner Nierenerkrankung geheilt hatte!

Nachstehend die Johannesquelle mit vorromanischer Quellfassung:

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Die schönen Damen von Astorga


Das Jesuskind trägt Kettchen! (Rosenkranz?)

Astorga liegt im nordwestlichen Zentral-Spanien in der Provinz León/Kastilien-León. Sie ist Bischofssitz des Bistums Astorga, eine der größten Diözesen Spaniens, was wohl der Grund für die herrlichen Madonnen und Heiligenfiguren ist, die sich in der Kathedrale von Astorga befinden.

Zur Geschichte Astorgas ist zu sagen, dass der Ort nach der Unterwerfung der Keltiberer durch die Römer im Jahr 17 v. Chr. zum Römischen Reich kam. Die Römer nannten ihn Asturica Augusta und stationierten hier eine Legion. Von hier aus beuteten sie die Goldvorkommen in den Bergen von León aus, womit nach und nach der Niedergang des römischen Asturica einsetze. Unter den arianisch-gläubigen Westgoten (die später katholisch wurden) trat die Bevölkerung zum Christentum über. Im 8. Jahrhundert wurde auch Astorga von den Mauren erobert, im Rahmen der Reconquista jedoch bereits im 753 wieder von den Christen eingenommen. Um 850 wurde ein Bischofssitz eingerichtet und Astorga blühte – auf wegen seiner Lage am Jakobsweg! – auf. Im 15. Jahrhundert entstand eine neue Kathedrale. (s. Foto oben)

Aber jetzt zu den schönen Damen von Astorga, unter denen sich Romanische Sitzmadonnen (11.-13. Jh), Gotische Madonnen (13.-14. Jh), zwei Heilige Barbaras/ mit Turm und eine Heilige Magdalena/ mit Buch befinden!
Nehmen Sie sich Zeit, die schönen Damen zu betrachten …

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Wenn Sie mehr über Romanische Madonnen und die sog. “Schwarzen Madonnen” erfahren möchten, klicken Sie bitte hier!

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Templerkirche San Marcos, Salamanca

Rund- aber auch Acht- oder Zwölfeckbauten waren in der Romanik des ausgehenden XII. und angehenden XIII. Jhdts. nicht selten anzutreffen (z.B. die Iglesia de la Vera Cruz in Segovia und die Kirchen in Eunate und Torres del Rio/Navarra). In der Regel stehen Kirchen mit diesen Grundrissen im Zusammenhang mit Militärorden. In San Marcos handelt es sich um einen Bau der Tempelritter.
Der flache Barock-Glockenturm ist aus späterer Zeit.

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San Marcos befindet sich im Norden des mittelalterlichen Stadtteils, direkt an der Stadtmauer, und man spekuliert, ob diese Kirche ursprünglich als Verteidigungsturm der Stadtmauer errichtet worden ist. Martialisch von außen, findet man im Innenraum überraschenderweise eine typische Basilika mit drei Schiffen und halbkreisförmigen Absiden vor, die sich perfekt in die Kreisform einfügen.

Tatzenkreuze, Baumeisterzeichen, Schwarze Madonna (In diesem Fall handelt es sich um La Morenata, die Madonna von Monserrat, Katalonien).
Im Jahr 1967 wurden Instandsetzungsarbeiten- und Befestigungsarbeiten am Gebäude durchgeführt, später zugefügte barocke Elemente entfernte man. Dabei wurden die alten Altartische und gotischen Wandmalereien (14. Jh) wieder entdeckt, die sich hinter den Retabeln versteckt befanden und Szenen der Krönig der Hl. Jungfrau, der Verkündigung und des Heiligen Christopherus usw. darstellen.

König Alfons IX. von León (1188 bis 1230), der den Beinamen “El Baboso” trug, weil er bei Wutanfällen Schaum vor dem Mund gehabt haben soll, hat das Grundstück ursprünglich den Geistlichen von Salamanca übereignet. Aus diesem Grund erhielt die Kirche später den Namen Real Clerecia de San Marcos (Königliches Priestertum des Heiligen Markus).

Der Heilige Markus, Namensgeber der Templerkirche in Salamanca

Kragsteinköpfe aus der Zeit der Tempelritter!

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Verracos – Keltiberische Skulpturen

Eber, Stiere, Wildschweine, Bären … Mehr als 400 steinerne Tierfiguren aus der vorrömischen Zeit (7.-2. Jh. v. Chr.) wurden im Laufe der Jahre bei Ausgrabungen in Westspanien und Nordportugal entdeckt. Viele dieser Figuren kann man noch heute in den spanischen Provinzen Ávila, Cáceres, Salamanca, Zamora, Segovia und Toledo entdecken. Manche sind kopflos und man kann oft nur aufgrund des Körperbaus erahnen, um welches Tier es sich einst gehandelt hat. Beeindruckend sind sie durchwegs alle.
Zusammengefasst wurden diese megalithischen Skulpturen unter dem Begriff Verraco = Eber.

Toros de Guisando

Was hat die Keltiberer seinerzeit bewogen, riesige Steinblöcke heranzuschaffen und sie zu behauen? Handelte es sich um Grabbeigaben? Um einen vergessenen Totenkult?
Oder hat man die Verracos, wie einige Wissenschaftler meinen, am Rande der Weiden aufgestellt, zum Schutz für’s eigene Vieh?
Man kann nur spekulieren …

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Der Stier von Salamanca

Mindestens eine dieser keltiberischen Tierskulpturen hat es zu einiger Berühmtheit gebracht: “Der Stier von Salamanca” – dem allerdings der Kopf fehlt.
Die Figur steht vor Ort direkt neben der römischen Brücke, die über den Fluss Tormes führt, und wurde im Roman “El Lazarillo de Tormes” * verewigt.

Worum geht es in diesem Roman?

*Lazarillo de Tormes ist ein im 16. Jh. anonym verfasster spanischer Roman, der als Vorläufer des Schelmenromans der europäischen Literaturgeschichte gilt und das Leben des “kleinen Lazarus von Tormes und seinen Geschicken und Widrigkeiten” erzählt. Der “Lazarillo” verkörperte den Typus des “Antihelden”, ein bis in die Gegenwart bedeutendes Gestaltungselement in der Litaratur. Das Wort “Lazarillo” selbst ist noch heute als Bezeichnung für einen Blindenhund üblich.

Eine Szene unten am Fluss Tormes

In drastischen Bildern schildert der kleine Lazarillo de Tormes, wie er einen Blinden hinunter zum Fluss führt, wo sich der steinerne Stier von Salamanca befindet. Der Alte macht ihm weis, man könne ein Knurren aus dem Magen des Tieres hören, wenn man nur sein Ohr nahe an den Stein halte:

Ich, ganz arglos, tat es, im Glauben, es sei so. Und wie er fühlte, dass ich den Kopf dicht am Stein hielt, machte er die Hand steif und schlug mir den Kürbis so heftig gegen den verdammten Stier, dass mir der Schmerz davon mehr als drei Tage nicht mehr verging. Darauf rief er mir zu: Dummkopf, mach dir klar, dass der Bursche des Blinden noch ein Stückchen schlauer sein muss als der Teufel. Und er lachte ausgiebig über seinen Streich.

Reclam universal-Bibliothek Nr. 18481

Salamanca – Hier Blick auf die Kathedrale


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Santiago de Peñalba

Die ehemalige Abteikirche Santiago de Peñalba liegt in Spanien, in der Region Kastilien-León, in einem abgelegenen Hochtal der Gebirgskette der Montes de León, ca. 20 km von Ponferrada, der Hauptstadt der Comarca El Bierzo entfernt. Der Name Peñalba bedeutet weißer Fels.

Diese kleine Kirche zählt zu den bedeutendsten mozarabischen Bauwerken im Nordwesten Spaniens. Der Bau wird auf 931 bis 937 n. Chr. datiert.


Mitten in den Bergen von León – entspannte Abgeschiedenheit
Das kleine Dorf mit seiner atemberaubenden Kulisse war bei meiner Ankunft am 5. Mai 2019 so verschwiegen still wie die zum Teil noch schneebedeckten Berge. Nur Vögel zwitscherten.

Zur Geschichte des Dorfes und der Kirche

Wir schreiben das Jahr 936 n. Chr. Der Heilige Gennadus fasst den Entschluss, sein Amt als Bischof von Astorga aufzugeben, um fortan das Leben eines Eremiten zu führen. Er zieht sich in die Berge von León zurück, wo es weitere Eremiten gibt, und gründet in Peñalba ein kleines Kloster. Nach seinem Tod bestatten die Mönche seine Gebeine in der Westapsis der Kirche. Im 13. Jahrhundert wird das Kloster aufgegeben und die Kirche von der kleinen Gemeinde, die sich ringsum angesiedelt hat, als Pfarrkirche genutzt. Peñalba gerät in Vergessenheit. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt man, sich wieder für die einzigartige Kirche im Mozarabischen-Stil zu interessieren. 1931 wird sie zum Monumento Histórico-Artístico Nacional erklärt. In den 1940er Jahren werden erste Restaurierungsmaßnahmen eingeleitet.


Die Mozarabische-Architektur

Mozaraber nennt man Christen, die von der Kultur des Islam geprägt wurden. Es handelt sich um diejenigen Bewohner von al-Andalus, die sich nach der Besiedelung durch die Mauren deren Kultur angeeignet hatten, jedoch ihren christlichen Glauben bewahrten. Sie entwickelten einen präromanischen Stil, der von der islamischen Baukunst inspiriert wurde. Typisch hierfür sind insbesondere eng geschlossene Hufeisenbögen mit Alfizrahmen, wie in Peñalba.

Der Mudéjar-Stil

Der Mudéjarstil ist vor allem in den Regionen Aragón (z.B. Zaragoza mit seinem Palast der Aljafería) und Kastilien-León zu finden. (Hier vor allem in Avila, León, Zamora, Burg Coca und Stadt Toledo. Der einzigartige Baustil verbindet ebenfalls die arabische mit der christlichen Baukunst. Charakteristisch ist die Verwendung von Baumaterialien wie Backsteinen, Gips und Keramik anstelle von Stein.



Die Kirche von Pénalba selbst ist aus Bruchstein erbaut.
Vier schmale Fensteröffnungen (Alabaster-Fenster) sind noch im Original erhalten. Das Dach ist mit Schieferplatten gedeckt. Der offene Glockengiebel steht hingegen separat, westlich der Kirche, und stammt aus neuerer Zeit.

Es gibt zwei Zugänge zur Kirche. Das Südportal weist einen doppelten mozarabischen Hufeisenbogen auf.
Die Säulen besitzen korinthische Marmorkapitelle.

Der Grundriss der Kirche ist ein lateinisches Kreuz. Die Absiden haben ebenfalls einen hufeisenförmigen Grundriss.
An den Wänden und Gewölben befinden sich noch Fresken aus der Entstehungszeit.

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Nachstehend der Heilige Gennadius, der sein Kloster im 10. Jahrhundert dem Apostel Jakobus geweiht hat.

Die Heiligenfiguren sind derzeit (Mai 2019) ausgelagert, sie stehen im Haus gegenüber der Kirche, wo sich auch der Schlüssel befindet. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten kann die Kirche nur während einer Führung besichtigt werden.

Ein letzter Blick durchs mozarabische “Schlüsselloch” nach draußen, bevor es auf tollkühnem Weg wieder hinab ins Tal geht …

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