LESEPROBE “Alix – Das Schicksalsrad”

Klappentext:

Südfrankreich 1202: Im lebensfrohen, toleranten Okzitanien dreht sich das Rad des Schicksals. Päpstliche Legaten ziehen durchs Land. Sie predigen den Kreuzzug gegen die „Brutstätte der Häresie“, die Katharer.
In dieser unruhigen Zeit wird die blutjunge Alix von Montpellier von ihrer Mutter nach Cahors verschachert, an den Hof des für seine Grausamkeit berüchtigten Fürstbischofs Bartomeu. Ihre um ein Jahr jüngere Schwester Inés soll an ihrer Stelle den im Volk beliebten Trencavel heiraten, den Vizegrafen von Carcassonne und Béziers – einen jungen, blonden Mann, von dem es heißt, er lache mit seinen Rittern und Knechten und sei ihnen kaum wie ihr Gebieter.
Lange kämpft Alix gegen das ungerechte Schicksal und ihren geistlichen Widersacher an. Als sie vergilbte Pergamente findet und den wahren Grund für ihre Gefangenschaft entdeckt, bereitet sie ihre Flucht vor. Ihr Weg führt sie nach Carcassonne, das bereits im Visier der anrückenden Kreuzfahrer steht.
Neben all den verwirrenden Ereignissen, die in den folgenden Jahren auf die junge Frau einstürmen, muss sie auch mit ihren Gefühlen ins Reine kommen, denn Alix liebt ausgerechnet den Gemahl ihrer Schwester. Und ihr Todfeind, der Fürstbischof von Cahors – einer der Finanziers der Kreuzfahrer – sinnt auf Rache.

KURZE LESEPROBE

Im Turm zu Montpellier, am Tag vor Alix` Abreise …

Nach der schicksalhaften Unterredung mit ihren zwei Töchtern hatte sich Doña Agnès in ihre Kemenate zurückgezogen, wo der Bischof auf sie wartete, auf ihrem Bett liegend, nackt, jedoch zugedeckt mit einem blütenbestickten Laken.
»Seid ohne Sorge«, hatte sie zu ihm gesagt, während sie den spanischen Schleier und das Obergewand ablegte. »Ihr könnt morgen reiten und Alix mit Euch nehmen. Inés wird den Trencavel heiraten und Marie stecke ich in ein Kloster. Doch zuvor erbitte ich noch einmal Euren Rat. Die Konsuln der Stadt setzen mich schon wieder unter Druck …« Sie öffnete eine hölzerne Kassette, nahm ein Pergament heraus, an dem noch die Siegel hingen, und las es ihm vor:
»Wir, die wir jeder von uns ebenso viel wert sind als Ihr, und die wir vereinigt mehr vermögen als Ihr, setzen Euch als unsere Herrin ein, doch nur unter der Bedingung, dass Ihr unsere Rechte und Freiheiten anerkennt.
Habt Ihr das gehört, Bartomeu? Bedingungen stellen sie. Mir, der Herrin von Montpellier! Mein guter Wilhelm würde sich im Grabe umdrehen, wenn …«
»Ihr wittert überall Intrigen, Agnès«, antwortete ihr der Bischof. »Lasst zwei oder drei Konsuln einkerkern, wie ich es Euch geraten habe, dann werden die anderen Ruhe geben. Das Volk braucht eine starke Hand. Und was Eure Stieftochter Marie angeht, die Ihr nun wieder am Halse habt … nun, ich würde sie nicht ins Kloster stecken. Sie wäre die Richtige für Pedro von Aragón.«
Agnès zuckte zusammen. »Für den König?« Sie legte den Brief beiseite.
»Warum nicht? Nachdem Ihr jetzt rechtmäßig über Montpellier herrscht, und nicht Marie, besteht keine Gefahr, dass sich Pedro hier einen weiteren Stützpunkt schafft. Alles gehört nun Euch, Agnès, ausgenommen die Teile der Stadt, die sich im Besitz des Heiligen Stuhls befinden. Montpellier gilt zudem als ketzerfrei, der Handel und die Wissenschaft blühen, und Ihr selbst steht unter der Obhut des Papstes.« Der Bischof breitete weit die Arme aus. »Und wem habt Ihr die Wahrung Eurer Interessen zu verdanken? Antwortet, meine Liebe!«
Doña Agnès drehte sich zu ihm um. »Euch natürlich, Bartomeu von Cahors«, sagte sie lakonisch. »Aber lasst mich noch einmal auf den König zurückkommen. Ohne Montpellier kann ihm Marie doch gar nichts wert sein! Außerdem hat er derzeit eine Geliebte.«
»Mare de Deu! Zwei ´Pferdchen` im Stall zu haben, ist doch keine Sünde. Pedro ist seit Jahren hinter jedem schönen Weib her. Lasst uns einen Pakt schließen, Agnès. Ich setze meinen neuen Zelter als Pfand dafür ein, dass Pedro von Aragón um Maries Hand anhält, und Ihr setzt die große graue Perle aus Eurer Schmucktruhe dagegen.«
Agnès schüttelte den Kopf. »Die Perle hat mir Wilhelm geschenkt. Sie ist von Wert.«
»So seid kein Hasenherz, Agnès!« Auffordernd hielt ihr Bartomeu die Hand entgegen.
Da gab sie sich einen Ruck und schlug ein.
Der Bischof lachte zufrieden. »Seht freilich zu, dass Marie in die Nähe von Pedro gelangt«, schärfte er ihr ein, »vielleicht auf dem Hochzeitsfest in Carcassonne.« Er spielte mit dem edelsteinbesetzten Kreuz auf seiner haarlosen Brust. »Den Rest lasst meine Sorge sein. Solange ihm nicht Eure schöne Alix über den Weg läuft, wird der König an Marie Gefallen finden …«

Leserstimmen

“Alix” ist wieder ein Volltreffer, wenn es um beste Recherchen der Geschehnisse der Zeiten in ihren Geschichten geht und was natürlich die Spannung betrifft. Herausragend ist ihr Schreibstil und die Wahl der Worte. Anspruchsvoller Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Zeile.

(478 Seiten, E-Book)

bezierscaritats

Fronkreisch – Fronkreisch! :-)

Spannung auf hohem Niveau!

“Die Sache des Fuchses”:

ACHTUNG: Sonderausgabe des Romans “Die Affäre C.”,
mit Originaltexten im Anhang.

Wie der Hase läuft, ist ganz allein die Sache des Fuchses …
Die 33jährige Juristin Sandrine fährt nach Toulouse, um das Erbe Ihrer Tante anzutreten: Vergilbte Dokumente, die die Affäre Calas beleuchten, einen Justizskandal aus dem 18. Jahrhundert. Sandrine will den rätselhaften Fall aufklären, stößt in Toulouse aber nur auf Misstrauen und Ablehnung. Auch ihr Jugendfreund Henri, mit dem sie eine Affäre beginnt, benimmt sich zunehmend sonderbar.

“Liest sich wie ein guter französischer Film, bei dem Alfred Hitchcock der Co-Regisseur war!”
(Klara Bellis, 12.10.2014)

Zum Reinlesen:

Gerade als wir das Zimmer verlassen wollten, klingelte mein Handy.
Sam war am Apparat. Henri verdrehte die Augen, als er mitbekam, mit wem ich telefonierte. Ich legte den Finger auf den Mund, daraufhin verließ er leise das Zimmer.
„Wo bist du?“, fragte Sam. „Ich hab dich nicht richtig verstanden!“
„In Collioure, am Meer!“
„Was machst du dort? Bist du alleine?“
„Was soll das heißen: Bist du alleine? Was geht es dich an?“ Heftig begann mein Herz zu klopfen.
„Wie sprichst du eigentlich mit mir, Sandrine?“ Die Bestürzung, die in seiner Stimme lag, war wohl nicht gespielt.
„Hör zu, Sam. Ich bin nicht hierher gefahren, um mich über dich zu ärgern. Ich will mich über die Feiertage hier erholen. Wenn du nichts Wichtigeres zu tun hast, als mir wegen meiner Reise Vorhaltungen zu machen, so lege ich jetzt auf.“
„Nichts Wichtigeres, sagst du?“ Sam schnaufte komisch. „Mit Gwen ist es aus.“
„Ach, du kannst einem richtig leidtun, Sam!“ Mein Spott sollte über meine Erleichterung hinwegtäuschen und insgeheim triumphierte ich, schmetterten die Siegesfanfaren, und jetzt auch noch mit Henri an meiner Seite, mit Henri in meinem Bett …
Sam schien nervös, er räusperte sich laut. Ich konnte ihn direkt vor mir sehen, wie er unruhig das Telefonkabel unseres alten Apparates entwirrte, der auf dem Sekretär in der Diele stand, um es gleich darauf um seinen Finger zu wickeln. Sicherlich trug er einen seiner Armani-Anzüge, vielleicht den hellgrauen, ein gleichfarbiges Seidenhemd und die perfekt dazu passende grau-rot gesprenkelte Krawatte. Tadelloser Eindruck, kein Fältchen, keine Schweißflecken. Perfekt. Nach außen und nach innen … und dennoch hatte Gwen ihn verlassen.
„Es tut mir wirklich leid“, wiederholte ich jetzt ernst, weil Sam schwieg.
„Es tut dir leid? Warum fragst du nicht nach dem Grund?“
„Ich finde es dreist, Sam, dass du mich anrufst, um dich bei mir über Gwen zu beschweren. Was geht mich die Entscheidung dieser Frau an?“
Er begann zögernd: „Nun, es gibt doch stets einen Grund …“
„Ich will aber ihre Gründe gar nicht wissen.“ Ich wollte vielmehr schnell hier weg, Henri hinterherlaufen, mit ihm lachen, reden, Steine ins Meer werfen, Muscheln essen. Kein Sam. Keine Gwen. Keine Affäre Calas. Weit und breit nur das unendliche Meer.
„Du bist der Grund, Sandrine! Du!“ Sams vorwurfsvolle Stimme überschlug sich.
„Ach komm, Samuel Feuerbach, jetzt mach einen Punkt. Du bist gekränkt und verletzt, weil dir deine Geliebte den Laufpass gegeben hat. Lass mich gefälligst in Ruhe und such dir irgendwo jemand anderen, bei dem du dich ausheulen kannst.“
„Sandy, ich bin entsetzt. Du hast dich sehr zu deinem Nachteil verändert, seit du da unten bist. Daran ist bestimmt dieser Kerl schuld. Komm wieder nach Hause, ich bitte dich. Setz dich ins Flugzeug … oder nimm meinetwegen das Auto.“

Nach einer kurzen Weile des Schweigens, nicht des Überlegens, sagte ich leise: „Sam, dieser Kerl, wie du ihn nennst, fickt mich, und zwar ganz wunderbar, und ich komme sicherlich so schnell nicht wieder nach Hause.“
Ich hörte wie Sam scharf die Luft einsog. Es war nie meine Art gewesen, so zu reden, doch ich hatte das Gefühl, sehr deutlich sein zu müssen.
„Ist das dein letztes Wort?“, stieß er hervor.
Ich schaltete das Handy aus.

 

Neuauflage HISTORISCHE Romane
(Katharer-Romane) 2018/2019

Hervorgehoben

 Zu “Alix – Das Schicksalsrad”
Ein pralles Sittengemälde aus dem Mittelalter, eine Geschichte um Liebe und Leidenschaft, Ehre und Verrat, religiösen Fanatismus, Geldgier und Macht. Ca. 550 Printseiten, Leseprobe hier!

Zu “Sancha – Das Tor der Myrrhe”
Der Hof von Toulouse – im 12. Jahrhundert eine der zivilisiertesten Stätten des Abendlandes – ist in Gefahr. Ein packendes Katharer-Epos vor dem Hintergrund verbürgter Geschichte. Ca. 600 Printseiten,  Leseprobe hier!

Zu “Esclarmonde – Die Ketzerin vom Montségur”
Ein Kreuzritterheer zieht im 13. Jahrhundert im Namen des Papstes seine blutige Spur durch Südfrankreich. Ein farbenprächtiger Roman um den Mythos der Katharer und des Heiligen Grals. 416 Seiten, Leseprobe hier!

Zu “Rixende – Die Geheimen Worte”
Südfrankreich im Jahre 1299 – zwischen Liebe und Inquisition. “Herrlicher Lesestoff. Helene Luise Köppel spürt den Pulsschlag eines entfernten Jahrhunderts auf.” (Volkszeitung Schweinfurt), 520 Seiten, Leseprobe hier!

ZU “Béatris – Kronzeugin der Inquisition”
Nach einer wahren Geschichte, die sich im 14. Jh. in einem abgelegenen Winkel der Pyrenäen zutrug. 306 Seiten, Leseprobe hier!

Zu “Marie – Die Erbin des Grals”
Am Rande der Pyrenäen ruht der Gralsschatz. Helene Luise Köppel hat einen faszinierenden Roman um eines der tiefsten Geheimnisse des Abendlandes geschrieben. Ca. 450 Seiten, Leseprobe hier!

Neu hinzugekommen ist im August 2017 mein Roman “Béatris: Kronzeugin der Inquisition”.
Er bildet den Abschluss meiner Katharer-Reihe (jetzt 6 Bände).

DIE NEUAUFLAGE 2017/2018 ist als Taschenbuch im Buchhandel/und oder bei Amazon erhältlich. E-book und Kindle Unlimited nur bei Amazon.

 

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht

Helene L. Köppel

My fantasy is my castle