Lesungen

Als Entreé ein Scherenschnitt und dann einige Foto-Medleys …

Lauter nette und interessierte Leserinnen und Leser …

und Bücher, Bücher, Bücher


Eine ganz besondere Lesung fand im Jahr 2002 im Künstlerhof Schweinfurt-Oberndorf statt. Nicht nur “Die Ketzerin vom Montségur” – auch der französische Rotwein und die Blätterteig-Sardellen-Hörnchen fanden reißenden Absatz.

Lesung in Hassfurt

Lesung in der Buchhandlung Vogel, Schweinfurt

2015/ 2016 – Neu: “SALAMANDRA” – Psychothriller

Ergänzend noch die Fotopräsentation meines Sohnes Stefan zu Beginn der Lesung: //www.youtube.com/watch?v=kMLdGb9GaWo

LESEN hält wach – garantiert!

Erste Lesung nach der CORONA-Pause – aus meinem neuen Roman “ABKEHR”: Dreikönig, 6. Januar 2023 in Schweinfurt

Eine weitere Lesung aus “Abkehr” hielt ich am 17. März 2023 im Bürgersaal des Historischen Rathauses in Gochsheim.
Eingeladen hatte der Freundeskreis Altes Rathaus Gochsheim E.V.
Hier der Presseartikel (von Peter Volz) vom 25. März aus dem Schweinfurter Tagblatt – //www.mainpost.de/regional/schweinfurt/helene-luise-koeppel-las-aus-ihrem-roman-abkehr-art-11077696

Präludium zu einem Roman

Präludium zu einem Roman

  • oder wie „Die Affäre Calas“ entstand

Als mir vor vier Jahren in einem Antiquariat eine der Schutz- und Denkschriften Voltaires zum „Fall Calas“ in die Hände fiel und ich sehr betroffen war, als ich diese Zeilen las, dachte ich lange über Zufälle nach und darüber, ob es stimmt, dass sich bestimmte Themen ihre Schriftsteller aussuchen. Nach Albigenserkreuzzug (Die Ketzerin vom Montségur), Gralsverschwörung (Die Erbin des Grals) und Inquisition (Das Gold von Carcassonne), nun auch noch Hugenottenverfolgung, fanatische Bußbruderschaften, religiöse Intoleranz?

Eigentlich hatte ich einmal etwas „Leichtes, Lockeres“ schreiben wollen, ein Buch, hinter dem kein großes Anliegen stand. Ich legte das kleine graue Heftchen zur Seite.

Doch damit war es nicht abgetan. Wohl wissend, dass aus einem Schneeball eine Lawine werden kann, kaufte ich mir die Werke Voltaires. Es schadet nichts, alles über die Familie Calas und den Mann zu wissen, der sich seinerzeit für eine Wiederaufnahme des Falles eingesetzt hat, sagte ich mir, vielleicht schreib ich die Geschichte später einmal auf. Ja, später.

 

Voltaire fesselte mich. Er schrieb „leicht und locker“ (dazu zeitlos, amüsant, ironisch, pointiert), bekämpfte in seinen Schriften aber auch „mit der ganzen Kraft seiner Empörung“ (Gier/Paschold) den religiösen Fanatismus. Als ihn jemand fragte, weshalb er sich für den Fall Calas eingesetzt hätte, antwortete er: „Weil sich sonst keiner darum gekümmert hat!“

Sollte ich (ohne mich je mit ihm vergleichen zu wollen, oder zu können) mit meinen Worten erzählen, dort einsteigen, wo mich die Wut gepackt hatte, wo es weh tat?

Ich entschloss mich dazu. Mit Voltaires Traité sur la tolérance im Reisegepäck fuhr ich nach Collioure, einem der späteren Schauplätze meines Romans, las Voltaires Abhandlung noch einmal in aller Ruhe, im Schein einer kalten Ostersonne, verstand, weshalb man ihn „das Gewissen Frankreichs“ nannte. In der Nacht zuvor, die Karfreitagsprozession von Collioure: Dröhnende Trommelschläge, Büßer mit hohen spitzen Hüten, laute Schreie, versteckte Augen hinter Kapuzenschlitzen… Unheimlich, ja suggestiv war die Stimmung, die über Collioure lag, schrieb ich später.

Eine Recherchereise weiter, auf der Zugfahrt nach Toulouse, war der Plot bereits entwickelt, die Affäre Calas in eine weitgehend fiktive Gegenwartshandlung eingebunden. Auch die Zugfahrt würde im Roman eine Rolle spielen.

(Foto priv. Capitouls – die Ratsherren von Toulouse, die das Urteil sprachen.)

In La ville rose angekommen – so nennt man die Stadt ihrer roten Backsteinhäuser wegen -, gewährte mir der Konservator des Augustiner-Museums am einzigen Ruhetag der Woche eine Privatführung. Er machte mich auch auf die Symbolsprache des Malers Nicolas Tournier aufmerksam, der zu seiner Zeit für die Büßer gearbeitet hatte.

Nicht ahnend, dass ich eines einzigen Fotos wegen meinen Plot noch einmal umschreiben würde, fuhr ich zurück. Bei der Vergrößerung der Aufnahme (Portalwappen der Büßer von Toulouse) entdeckte ich eine geheimnisvolle Inschrift, worauf ich neue Fäden in ein bereits gewebtes vielschichtiges Muster zog, die ihrerseits eine Tempoanpassung erforderlich machten – gewissermaßen von andante zu presto

Aus der Geschichte eines der rätselhaftesten Kriminalfälle des 18. Jahrhundert entwickelte sich ein Thriller: “Die Affäre C.”

Helene Luise Köppel