Ein Gang durch Salamanca – Teil 3

Die Plaza Mayor von Salamanca

Die Plaza Mayor von Salamanca befindet sich unweit der alten “Puerta del Sol”, einem Zugangstor der alten Stadtmauer. Sie ist der beliebteste Treffpunkt der Stadt. Allein aufgrund ihrer Größe zählt sie zu den prachtvollsten Plätzen Spaniens. Ihr früherer Name war “Plaza de San Martín”, benannt nach der gleichnamigen Kirche. Die alte Plaza war noch viel größer, so dass man sie damals als “größten Platz der Christenheit” bezeichnete. Hier fanden auch die Stierkämpfe statt.
Die heutige Plaza Mayor wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet. Als Erbauer gilt Alberto de Churriguera, der damals auch am Bau der Neuen Kathedrale mitwirkte. Die Glockenwand des Rathauses wurde hundert Jahre später erstellt. Die Plaza Mayor weist an der Ostseite, zwischen seinen Bögen, interessante Medaillons und Büsten auf, die spanische Könige und Persönlichkeiten aus der Kultur Salamancas zeigen.

Sollte es auch Sie einmal nach Salamanca verschlagen, dann genießen Sie unbedingt einmal die Abendsonne auf der Plaza Mayor – vielleicht bei einem Glas Vino Rosada!
An einem dieser Abende hier in Salamanca im Mai 2019 entstand die Idee für meinen neuen Roman “Alle Untiefen des Lebens”*.

*”Alle Untiefen des Lebens” erscheint im Winter 2021

Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Die Päpstliche Universität – La Clerecía

Auch ein Besichtigungsrundgang in der “La Clerecía” ist vielversprechend, wenn man in Salamanca ist. Diese Universitätsschule wurde im Jahr 1611 von Königin Margarethe von Österreich (Gemahlin von Philipp III.) gegründet. Die Jesuiten, die schon damals eine eigene Schule in der Stadt besaßen, meinten eines Tages, eine viel größere verdient zu haben, die außerdem in der Nähe der Universität angesiedelt sein sollte. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1617, zogen sich aber über 150 Jahre hin (u. a. Probleme mit Grundstückseignern). Für die Durchführung des gewaltigen Vorhabens riss man kurzerhand eine Kirche, eine Kapelle und mehrere Wohnhäuser ab.
Nach der Ausweisung der Jesuiten im Jahr 1767 wurde die Kirche der Schule der Clerecía de San Marcos unterstellt. Seit 1940 ist in den Anlagen dieser alten Schule die Universidad Pontificia, die Päpstliche Universität untergebracht.
In der Mitte der Anlage befindet sich der sehenswerte Innenhof Claustro de Estudios, eines der großartigsten Werke des spanischen Barocks. Er erstreckt sich über drei Etagen, wobei die ersten beiden durch riesige Säulen miteinander verbunden sind. Die letzte Etage ist das Dachgeschoß.

Lassen Sie sich überraschen!

Foto oben: Blick auf die Kirche La Clerecía vom Innenhof der Päpstlichen Universität aus …

Das Conventio de San Esteban

Als sich im 13. Jahrhundert die Dominikaner in Salamanca niederließen, trat ihnen der Bischof die damals in einem miserablen Bauzustand befindliche “Kirche San Esteban” nebst einigen Grundstücken ab, die in der Flussebene lagen. Hier errichteten die Dominikaner eine neue Klosteranlage mit einer gotischen Kirche. Das Ensemble wurde zum Sitz der größten Universitätsschule der Dominikaner in Spanien. Von hier aus wurde die Reise des Christoph Kolumbus* nach Westindien vorangetrieben, und nach der Entdeckung der Neuen Welt waren es die Dominikaner von Salamanca, die alles daran setzten, die Eingeborenen zu missionieren.
Die herrliche Fassade mit Jakobsmuscheln, Phantasiewesen und anderen plateresken Zierelementen, gliedert sich in fünf senkrechte und drei waagrechte durch zwei Simse getrennte Reihen. Die Krönung bildet eine Darstellung des Leidenswegs. Medaillons zeigen Bildnisse von Dominikanerheiligen, das Mittelrelief die Steinigung des Heiligen Stephanus.

Fundstücke und Kuriositäten in Salamanca (z.B. im Colegio Mayor Fonseca)

Mit Christoph Kolumbus, dessen Statue sich mitten in Salamanca, auf der nach ihm benannten Plaza de Colon befindet, schließe ich meinen 4-teiligen Salamanca-Artikel!
Vielen Dank für Ihre Begleitung durch diese schöne Stadt!

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Ein weiterer virtueller Gang durch Salamanca: Teil 2: Alte und Neue Kathedrale usw. – oder Teil 4: Templerkirche San Marcos, Salamanca

Weitere magische Orte in der Umgebung von Salamanca – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto!
(z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens, und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)

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Ein Gang durch Salamanca – Teil 2

Blick auf die Kathedrale von Salamanca

Neue Kathedrale von Salamanca –
Asunción de la Virgen

Die Neue Kathedrale von Salamanca (gotisch) befindet sich – leicht versetzt – oberhalb der Alten Kathedrale (romanisch). Der Anbau wurde im XVI. Jh. veranlasst, weil man in dieser Epoche den romanischen Stil nicht mehr schätzte, ja, für zu unbedeutend hielt, um die Stadt angemessen repräsentieren zu können.
Das Westportal wurde im Jahr 1670 leider durch eine neue, eher langweilige Fassade ersetzt. Auch an den Türmen wurden Veränderungen vorgenommen.
Die gesamte Westseite musste schließlich – nach dem Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 – neu verkleidet werden, da sie schwere Schäden erlitten hatte.
Auch das Kuppelgewölbe wurde durch das Erdbeben zerstört und musste abgetragen werden. Die Rekonstruktion ist seitdem stark mit Reliefs verziert.

Der Innenraum der Neuen Kathedrale von Salamanca beeindruckt nicht zuletzt aufgrund seiner Größe und Pracht, so dass man in Kunstkreisen Vergleiche mit der Kathedrale von Sevilla zieht.

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Alte Kathedrale von Salamanca
– Santa Maria de la Sede

Die Alte Kathedrale von Salamanca (Romanisch) steht ihrerseits auf dem Grundstück der alten westgotischen Hauptkirche. Mit ihrer Planung wurde in den 40er und 50er Jahren des XII. Jh. begonnen. Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes mit drei Schiffen, die in halbkreisförmige Absiden auslaufen. Die alte Kathedrale erreicht man vom Inneren der Neuen Kathedrale über eine Treppe. Die romanisch-frühgotische Kirche erhielt im Jahr 1854 den Rang einer Basilica minor. Seit 1988 ist sie Teil der UNESCO-Weltkulturstätte in der Altstadt von Salamanca. Das Langhaus ist 52 Meter lang und das Mittelschiff fast 17 Meter hoch. Der Nordturm mit den Glocken gehört sowohl zur Alten als auch zur Neuen Kathedrale. Er erhielt seine Gestalt erst im 18. Jahrhundert, nach dem Erdbeben von Lissabonn (1755).
Beachtenswert ist die gotische Wandbemalung, die zu den hervorragendesten ihrer Art in Europa zählt.

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Virgen de la Vega –
Die Schutzpatronin von Salamanca

Im Mittelpunkt des Altarretabels, das dem florentinischen Maler Dello Delli zugeschrieben wird und aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt, steht die Virgen de la Vega, die Schutzpatronin von Salamanca, die aus dem gleichnamigen Kloster in die Alte Kathedrale gebracht wurde. Die spätromanische Statue aus dem 13. Jahrhundert besitzt einen verkupferten, mit Cobochon-Gemmen und Limosiner Email verzierten Holzkörper. In der Halbkuppel oberhalb des Retabels (s. oben) ist das Jüngste Gericht dargestellt. Das Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Fresko stammt von Nicolás Florentino und passt sich, im Gegensatz zu den übrigen Retabeln, bereits vollständig an die italienische Renaissance an.

Kuriositäten an der Portada de Ramos – Nordseite der Neuen Kathedrale in Salamanca

An der Nordseite der Kathedrale, am Portal de Ramos, befindet sich ein schönes Relief, auf dem der Einzug in Jerusalem abgebildet ist. Der Künstler ist Juan Rodríguez, der auch das Relief an der Portada del Nacemiento geschaffen hat.
Vergnüglich sind die Kuriositäten anzusehen, die sich ebenfalls am Portal de Ramos befinden: Ein Astronaut, ein Luchs, ein Stier, ein eisschleckender Drache, ein Flusskrebs, ein Storch und ein Hase. Es ist alter Brauch in Salamanca, dass man bei jeder Restauration ein neues kurioses Element hinzufügt.

Das Grüne Salamanca –
Der Huerto de Calixto y Melibea

Es gibt nicht nur alte Steine zu bewundern, in dieser sehenwerten Stadt – ein Muss ist auch der Besuch des Huerto de Calixto y Melibea, einer der beschaulichsten Gartenanlagen von Salamanca, in unmittelbarer Nähe der Kathedrale liegend. Die Pilger, die hier in der benachbarten Herberge übernachten, wissen die grüne Oase zu schätzen. Die Parkanlage mit ihrer üppigen Vegetation erinnert an die Gartenanlagen früherer Paläste, der Name an die Komödie La Celestina, besser bekannt unter dem Namen “Comedia de Calisto y Melibea” von Fernande de Rojas. Der Autor dieses Theaterstücks studierte in Salamanca und behauptete, hier ein unvollendetes Manuskript gefunden zu haben, das er zu Ende geführt hat. Vom Huerto de Calixto blickt man hinunter auf die Flussebene des Tormes.

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Jetzt aber unbedingt eine kleine Stärkung – eine Tasse Kaffe und ein paar knusprige Churros?
Rezept für den Brandteig: 150 ml Wasser, 50 ml Milch, 2 EL Butter, je 1 Prise Zucker und Salz, 120 g Mehl, 2 Eier …
Buen apetito!


Das sollte man vielleicht noch wissen:
Die Kathedrale von Salamanca liegt nur wenige Gehminuten von der Plaza Mayor entfernt. Die Neue und Alte Kathedrale von Salamanca ist täglich geöffnet. Der Eintrittspreis beinhaltet einen Audioguide sowie den Besuch des Kreuzgangs und des Museums. Kinder, Studenten und Rentner erhalten eine Ermäßigung.

Verkehrsnetz:
Salamanca ist an das spanische Autobahnnetz angeschlossen. In Nord-Süd-Richtung (z.B. Zamora/Cáceres) verläuft die A-66, nach Westen (Ciudad Rodrigo und Portugal) die A-62, die umgekehrt in Richtung Nordosten nach Valladolid führt. Nach Osten (Richtung Ávila) verläuft die A-50.

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Ein weiterer virtueller Gang durch Salamanca: Teil 3: Plaza Mayor, Clerecía, San Esteban etc./ oder in die
Templerkirche San Marcos, Salamanca

Magische Orte in der Umgebung von Salamanca – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto: (z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)

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Ein Gang durch Salamanca – Teil 1

Hospital General de la Santísima Trinidad

Salamanca ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomischen spanischen Region Kastilien-León. Im Jahr 1988 wurde die Stadt, die 145 000 Einwohner zählt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 2002 war Salamanca zusammen mit Brügge Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt liegt ca. 215 km nordwestlich von Madrid, auf 800 m Höhe im Nordteil der iberischen Hochebene (meseta), am Nordufer des Rio Tormes.
Salamanca befindet sich in strategischer Lage am Schnittpunkt wichtiger Verbindungswege zwischen dem Norden und dem Süden der Halbinsel.

Die kleinen Fotos können alle vergrößert werden, es lohnt sich!

Zur Geschichte von Salamanca

Die Einfriedung Salamancas geht auf die Jüngere Eisenzeit zurück. Im Jahr 219 v. Chr. durchquerte Hannibal mit seinen Schlacht-Elefanten die damalige Siedlung. Zur Zeit der Römer und Westgoten entwickelte sich “Salmantica” und erlangte bald den Status der Civitas. Nach der Invasion der Mauren im 8. Jahrhundert geriet die Stadt in Vergessenheit. Erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts gewann sie wieder an Ansehen und wurde auf Anordnung König Alfons VI, der seinen Schwiegersohn Raimund von Burgund mit dem Vorhaben betraute, neu besiedelt. Jetzt zogen vor allem Franken, Galicier und Bewohner der Stadt Toro nach Salamanca, wobei die wichtigsten romanischen Pfarrkirchen errichtet wurden. Einige sind bis heute erhalten.
Seine Blüte erlebte Salamanca im 16. Jahrhundert. Im Jahr 1524 wurde der Bau von Kirche und Kloster San Esteban begonnen; zur gleichen Zeit entstand die neue Kathedrale und auch die Universität genoss jetzt internationales Ansehen.

Die Universität von Salamanca

Im Jahr 1218 erfolgte die Gründung des Estudio General, der Universität von Salamanca. Es entstanden zahlreiche Ritterorden, religiöse Ordensgemeinschaften, Universitätsschulen. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg beträchtlich. Ihre bedeutendste Blüte erlangten die Stadt und ihre Universitäten im XVI. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden die herrlichen Gebäude im überreichen plateresken Stil der spanischen Renaissance.
Die erste Studentin an der Universität von Salamanca war Beatriz Galindo (1465-1535), später Lehrerin für Latein und Grammatik der Königin Isabella der Katholischen und Hauslehrerin ihrer Kinder. Mit fünfzehn Jahren konnte Beatriz nicht nur die klassischen Texte gut lesen und übersetzen, sondern auch mit großer Korrektheit und Geläufigkeit in dieser Sprache sprechen und schreiben. Diese Begabung trug ihr den Beinamen La Latina ein. Sie sprach zudem fließend Altgriechisch und verehrte Aristoteles.
Interessant auch Luisa de Medrano (1484-1527), die in Salamanca als erste Professorin an einer spanischen Universität Latein lehrte.
Die Escuelas Mayores, also die Hauptuniversität – es gibt unzählige weitere Universitätsgebäude in der Stadt – kann als anschaulicher Vertreter des plateresken Stils betrachtet werden. Diese Stilrichtung, die ganz dem Geschmack der spanischen Kunst in dieser Epoche entspricht, verbindet eigene Züge mit Elementen der Renaissancekunst und gotischen Anklängen. Erbaut wurde die Universität in den 20er Jahren des XVI. Jahrhunderts. Das doppelte Tor (Foto unten) soll den Gegensatz zwischen Tugend und Laster darstellen und den StudentInnen den rechten Weg weisen. In diesem Sinne ist auch das Bildnis des Frosches auf dem Totenkopf zu verstehen, das die Flüchtigkeit der fleischlichen Lust darstellen soll. Heute hat sich unter den StundentInnen ein ganz besonderer Brauch durchgesetzt: Jeder oder jede muss vor Antritt des ersten Semesters diesen Frosch suchen, denn angeblich wird derjenige, der ihn (versteckt, hoch oben) gefundet hat, sein Studium mit Erfolg abschließen.



Übrigens: Die Abschlussexamen der Universität fanden früher in der Kapelle der Heiligen Barbara (Alte Kathedrale) statt. In jener Zeit musste jeder Student/jede Studentin die ganze Nacht vor der Prüfung in der Kapelle auf dem Grabstein des Bischofs Lucero gelehnt verbringen. Bestand man das Examen, wurde man durch das Haupttor der Kathedrale hinausgetragen und mit einem Stierkampf geehrt. Mit dem Blut des Stieres wurde dann der Name des neu ernannten Doktors mit dem Zeichen des Siegers an die Wand geschrieben. Rasselte man durch, musste man die Kathedrale durch die Puerto de los Carros verlassen.

Der Verraco von Salamanca

Mit dem spanischen Wort Verraco werden verschiedene aus Granitblöcken gefertigte Tierskulpturen aus dem 5. – 3. Jh. vor Christus bezeichnet, die man in ehemaligen Siedlungsgebieten der Kelten (hier Vettonen) findet, also im heutigen Westen Spaniens und im Nordosten Portugals.
Der Verraco von Salamanca befindet sich neben der römischen Brücke am Rio Tormes. Er wurde auf den nahegelegenen archäologischen Ausgrabungsstätten auf dem Cerro de San Vicente gefunden und sollte einst wahrscheinlich das Vieh der Bauern schützen. Es handelt sich um eine Figur ohne Kopf, deren Körper der eines Stieres oder Ebers ähnelt.

Das Kloster Santa Clara

Das Konvent Santa Clara wurde im Jahr 1238 gegründet. Aus diesem Jahrhundert stammt auch die Kirche, die jedoch mehrmals umgebaut wurde. Die alten Fresken aus dem 12. – 18. Jh. wurden teilweise erst 1976 wiederentdeckt. Sie stellen Szenen aus dem Leben der Heiligen und Märtyrer dar. Beeindruckend ist auch bemalte Dachgestühl auf dem Giebeldach mit Querbalken und Deckentäfelung. Es ist hinter dem falschen Gewölbe verborgen; während der Führung kann man dort hochklettern und fotografieren. Im ältesten Teil des Kreuzgangs sind einige Säulen aus der sehr frühen Gotik erhalten, die noch an den romanischen Stil erinnern. Es existiert hier auch ein kleines Museum, in dem volkstümliche Krippen gezeigt werden.

Drei schöne Märtyrerinnen im Kloster Santa Clara: Von links Katharina (Radspeiche), mittig Lucia (Augen auf der Schale) und rechts Barbara (Turm im Hintergrund)

Der Bericht über die Alte und Neue Kathedrale von Salamanca befindet sich im zweiten Teil meines Reiseberichts über Salamanca:
Ein Gang durch Salamanca, Teil 2

Zum Schluss noch ein kleiner Bummel zum Torre del Clavero (einer der Schauplätze meines neuen Romans), ein kühler Drink –
und dann eine überraschende Einladung zum Polterabend!

*** Felicitaciones! ***

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Salamanca hat viel zu bieten:
Teil 2 (Neue und Alte Kathedrale etc.)
Teil 3 (Plaza Mayor, Clerecía, San Esteban etc.)
oder aber Salamanca: Templerkirche San Marcos!

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Segovia – und das “Weltenei”

Das riesige Aquädukt von Segovia
ist eine Hinterlassenschaft der Römer in Spanien. 28 Meter hoch und 728 Meter lang, besitzt das Bauwerk ganze 118 Bögen. Errichtet wurde es im 1./2. Jahrhundert n. Chr. Noch bis zum Jahr 1974 versorgte das Aquädukt die Stadt mit Wasser aus dem über 18 Kilometer weit entfernten Fluss Río Frío. Beim Bau wurde übrigens auf jede Art von Mörtel verzichtet. Kein Wunder, dass daraufhin die Legende aufkam, der Teufel hätte das Aquädukt errichtet und zwar in nur einer Nacht, um die Seele einer jungen Dame in seine Klauen zu bekommen, die ihn zuvor frech herausgefordert hatte: “Ich biete dir meine Seele, Teufel, wenn du es schaffst, mir im Gegenzug Wasser bis zu meinem Haus zu leiten, bevor der Hahn kräht.”

Zur Entstehung der Stadt gibt es noch eine weitere Legende: Segovia soll von Herkules dem Ägypter – einem Urenkel Noahs, um das Jahr 1076 v. Christus gegründet worden sein.

Nach der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde auch Segovia Teil des großen Westgotenreiches. Damit kam die bereits zur Römerzeit begonnene Christianisierung der Region zum Abschluss.
In der Zeit vom 8. bis ins 11. Jahrhundert war Segovia in maurischem Besitz.
Im Jahr 1085 eroberte Alfons VI. die Stadt; vom 13. – 15. Jh. war Segovia Königsresidenz. Hier wurde (1474) Isabella zur Königin von Kastilien ausgerufen.

Der Alcázar
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten zählt die Burganlage im Westen der Altstadt.
Der Alcázar, der zum ersten Mal in einem Dokument aus dem 12. Jh. genannt wird, war die bevorzugte Wohnburg der kastilischen Könige.

Nuestra Señora de la Asunción y de San Frutosdie letzte gotische Kathedrale, die in Spanien gebaut wurde.
Das Gotteshaus wurde um das Jahr 1525 unter Karl V. auf dem höchsten Punkt der Stadt errichtet, nachdem die romanische Vorgängerkirche 1520 abgebrannt war.
Der dreischiffige Bau besitzt Seitenkapellen und einen halbkreisförmigen Chorumgang.
Die nach Plänen von Juan Gil de Hontañón erbaute Kathedrale ist 105 Meter lang, 50 Meter breit und im Hauptschiff 33 Meter hoch.
Der Hochaltar ist aus Marmor, Jaspis und Bronze gearbeitet. Die Weihung erfolgte im Jahr 1768.

Die Fotos aus dem Inneren der Kathedrale können durch Anklicken vergrößert werden!

Eine Kuriosität in der Kathedrale von Segovia ist das sog. “Weltenei”
Es existiert ein vielverbreiteter Mythos, dass die Welt einst aus einem “Urwesen” hervorgegangen ist. Nach den Lehren der alten Ägypter schlüpfte Amun, den sie den “großen Gackerer” nannten, aus einem Gänseei, das er zuvor erschaffen hatte. Als selbst unerschaffener Schöpfer soll er die Welt durch „Selbstbegattung“ hervorgebracht haben. Amun ist männlich und weiblich zugleich – wie auch Brahman, die Weltseele der indischen Religion, die ebenfalls das Weltenei kennt. Amun und Brahman galten als geheimnisvolle, verborgene Gottheiten …
Im antiken Griechenland gehörte der Mythos vom Weltenei zum Dionysoskult. Auch im römischen Mithraskult taucht es auf.
Das Ei gilt auch heute noch als vollkommene Form, als die Urform aller Dinge vom Atom bis zur Weltkugel.

Unterhalb der Stadt, nördlich des Alcázar, befindet sich noch ein Kleinod aus dem Hochmittelalter: Die einstige Tempelritter/Grabesritter und Malteser-Kirche Vera Cruz.
Sie besitzt einen 12-eckigen Grundriss und wurde lt. einer im Jahr 1312 angebrachten Widmung am 13. April 1208 gegründet. Als Gründer wird der Orden der Tempelritter genannt, denn es existiert das Fragment einer Malerei, die einen Mann mit Rundschild und Templerkreuz trägt. Die Kirche wurde zudem einzig zu dem Zweck errichtet, um eine Reliquie vom “wahren Kreuz” (spanisch Vera Cruz) zu beherbergen. Nach einer Urkunde befand sich die Kirche im Jahr 1229 im Besitz des kastilischen Ordens vom Heiligen Grab (Santo Sepulcro); es folgte der Malteserorden. Vera Cruz wurde im 17. Jahrhundert aufgegeben und verfiel nach der Abschaffung der Mönchsorden in Spanien.
Im Jahr 1951 wurde sie restauriert und neu geweiht.

Vielen Dank für Ihr Interesse an Segovia!

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Sant Joan les Fonts schöpft aus der Quelle

Folgt man in Spanien der Farbe Lila, ist die nächste Sehenswürdigkeit nicht weit …

Sant Joan les Fonts liegt inmitten der Garrotxa-Vulkanlandschaft, am Fluss Fluvià (Provinz Girona im Nordosten Spaniens). Der ursprüngliche Ortskern wurde bereits im 9. Jahrhundert erbaut, später jedoch durch zwei schwere Erdbeben (1427 und 1428) wieder zerstört. Die ehemalige Klosterkirche, die den Heiligen Johannes und Stephanus gewidmet ist, ist noch gut erhalten; am Turm sieht man Brandspuren. Die Einweihung wurde im Jahr 1117 vollzogen, aber erst im 13. Jahrhundert wurde das Gebäude endgültig fertig gestellt. Heute gilt Sant Joan les Fonts als ein Beispiel spätromanischer Architektur. 1981 wurde die Kirche zum Nationalmonument erklärt.
(Die kleinen Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!)

Ringsum Blendarkaden, Gesimse mit Zackenmuster, Säulenfenster

Im Inneren der Kirche befindet sich ein kleines Museum. Die meisten Kostbarkeiten, wie diese vergoldeten Säulen, stehen hinter Glas … Die vier Säulen erinnerten mich an die Säulen des Thrones der hochverehrten Orcival-Madonna (Auvergne). Es ist nicht auszuschließen, dass sich im Hochmittelalter auch hier in Sant Joan les Fonts ein Quell-Heiligtum nebst einer Romanischen Madonna befand. Vielleicht befindet sich diese im Episkopal-Museum von Vic, das heute viele wertvolle Madonnen aus Katalonien beherbergt.

Die Lage von Sant Joan les Fonts ist unbeschreiblich schön, grün und einsam. Zu hören ist hier nur das stetige Rauschen der Quelle …

Ein Stück entfernt befindet sich die gleichnamige “NEUE KIRCHE” Sant Joan les Fonts im neoklassizistischen Baustil.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Toledo – Stadt und Kathedrale

TOLEDO liegt 65 km südsüdwestlich von Madrid auf einem Hügel oberhalb des Flusses Tajo, mitten in der Castilla-La Mancha, also in der Mitte Spaniens. Die Altstadt ist für ihre arabischen, jüdischen und christlichen Bauwerke aus dem Mittelalter bekannt und von einer Mauer umgeben.
Zusammen mit SEGOVIA UND ÁVILA gehört TOLEDO zu den drei historischen Metropolen im Einzugsbereich der spanischen Hauptstadt MADRID.
Hier lebte auch der griechische Maler El Greco.
Im Bild rechts sieht man die berühmte Brücke aus dem Mittelalter, die den Tajo überspannt.
(Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!)

Die Kathedrale von Toledo ist ein Hauptwerk der Spanischen Gotik.
Zur Geschichte: Die Kirche wurde im Jahr 1227 von Ferdinand III., genannt “der Heilige”, erbaut, nachdem er die alte Kirche der arianisch-gläubigen Westgoten (Rekkared, 6. Jh.) abreißen ließ, denn diese war von den Mauren in eine Moschee umgewandelt worden.
Die Kathedrale
Santa María de la Asunción, an der Generationen gebaut haben, ist nach dem Vorbild der französischen Kathedrale von Bourges fünfschiffig ohne ausgeprägtes Querhaus erbaut worden, besitzt jedoch im Nordosten des herrlichen Chors ein kompliziertes Kapellensystem und nördlich des Langhauses einen großen Kreuzgang. Das Mittelschiff erreicht eine Höhe von 40 Metern.

Der offizielle Name der Kathedrale lautet Catedral Primada Toledo, was so viel heißt wie “erste Kirche Toledos”. Diesen Namen trägt auch die Website der Kathedrale. Der religiöse Name ist Catedral de Santa María de la Asunción. Dieser Name bringt zum Ausdruck, dass der Kirchenbau Mariä Himmelfahrt gewidmet wurde.

Im nächsten Bild sieht man das sog. “Transparente” der Kathedrale:
Ein Dachfenster lässt um die Mittagszeit das Sonnenlicht herein, das den Altar beleuchtet:

Details aus dem Inneren der Kathedrale, Statuen, Fresken und mehr …
(Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!)

Übrigens …

“Die Jüdin von Toledo …” ist mein Lieblingsroman von Lion Feuchtwanger. Der Autor (1884-1954) beschreibt darin das Schicksal des jüdischen Kaufmannes Jehuda Ibn Esra und seiner schönen Tochter Raquel im Toledo des 12. Jahrhunderts, als König Alfonso VIII. von Kastilien die Mauren bekriegte, die damals noch weite Teile der Iberischen Halbinsel beherrschten.
Sehr empfehlenswert!

Hinter einem solchen Tor könnte die schöne Raquel gewohnt haben!

Vielen Dank für Ihr Interesse an Toledo!

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