Ávila ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und der spanischen Region Kastilien-Léon. Die prachtvolle Stadt mit fast 60 000 Einwohnern liegt in den Hügeln nordwestlich von Madrid. Sie beeindruckt bereits von weitem mit ihren 80 zinnenbewehrten, halbrunden Türmen und ihren 9 Toren. Die Stadtmauer ist auf weiten Abschnitten begehbar und wird nachts angestrahlt. Im 16. Jahrhundert war Ávila die Wirkungsstätte der hl. Teresa.
DasConvento de Santa Teresa in Ávila (Foto oben) stammt aus dem 17. Jahrhundert. Es wurde auf den Ruinen des Geburtshauses der Heiligen Teresa von Jesus errichtet.
Die Kathedrale von Ávila– Catedral del Salvador
Die Kathedrale von Ávila (Baubeginn Mitte 12. Jh.) ist die erste gotische Kathedrale Spaniens, weist aber noch romanische Spuren auf.Auftraggeber war König Alfons VIII. Das Langhaus wurde erst im 14. Jh. in Anlehnung an das der Kathedrale von Toledo fertiggestellt. Im 18. Jahrhundert mussten jedoch die Vierungspfeiler verstärkt und Stützbogen hinzugefügt werden. Die Kathedrale, von der Teile (Apsis und Chorpartien) in den Mauergürtel der Stadt integriert wurden, erweckt noch immer den Eindruck einer gewaltigen Festung.
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Die Romanischen und Gotischen Madonnen von Ávila
Maria Magdalena von Ávila – mit Salbgefäß und Erinnerungs-Halskettchen (Kreuz/Kruzifix)
Weitere magische Orte in der Region Kastilien-Léon
Dass ich mich im September 2015 auf den Weg hinauf nach Nuría machte, lag mal wieder an Ean Begg. Das Sachbuch des englischen Autors “The Cult of the Black Virgin” steht seit Jahren wie festgetackert auf der Packliste für mein Handgepäck. Ean Beggs Studie über das Phänomen der Schwarzen Madonnen, die er im Jahr 1985 veröffentlichte, ging eine Fleißarbeit voraus: Mit einem von ihm entwickelten Fragebogen bereiste er diejenigen Kultplätze in Europa, die mit einer Darstellung der Schwarzen Madonna in Verbindung stehen – darunter Basiliken, Kathedralen und winzige Dorfkirchen. Er notierte alles auf, was er vor Ort erfuhr (heidnische Ursprünge in der Antike, keltische Naturreligionen, volkstümliche Überlieferungen usw.) Eine wahre Fundgrube an nützlichen Informationen, wenn man sich für alte Überlieferungen und Traditionen interessiert.
Hier ein Auszug aus seiner Beschreibung der Madonna von Nuría. Der Ort liegt in fast 2000 Meter Höhe im Norden von Katalonien (Provinz Gerona, nahe der Grenze zu Frankreich):
Der Kult der berühmten Schwarzen Madonna von Nuría (archaisch-rustikal, ohne Schleier) begann, der Legende zufolge, mit dem Einsiedler Gil und seinen Gefährten. Die Statue wurde während der maurischen Okkupation versteckt und war bis 1032 verschwunden. In diesem Jahr erhielt Amadeus, ein Verehrer der Jungfrau Maria, in Damaskus die Anweisung durch einen Engel, sich in die Pyrenäen zu begeben und dort einen Tempel an einem Ort zu errichten, wo ein weißer Stein zwischen zwei Flüssen stehe. Würde er dort graben, so fände er einen großen Schatz. Als er diesen Ort erreichte, konnten ihn die Hirten dort verstehen, obwohl er sie in syrischer Sprache anredete. Am Berghang sah man einen brüllenden Ochsen, der in der Erde grub. An dieser Stelle entdeckte man dann eine lichterfüllte Höhle, in deren Innern man eine Glocke, ein Kreuz, einen großen Tiegel und die Statue fand, die zur Heiligen Jungfrau von Nuria wurde …
Ean Begg, The Cult of the Black Virgin, S. 257 ff
Nuría und der Heilige Gil
Wie von Ean Begg geschildert, beginnt die Geschichte im 7. Jahrhundert nach Christus … Ein frommer Kaufmann namens Gil* macht sich auf den weiten Weg von Athen in die Pyrenäen, um sich in die Einsamkeit der Berge zurückzuziehen. Sein einziger Kontakt sind fortan die Schäfer und Hirten, mit denen er seine kargen Mahlzeiten teilt. Für sie predigt er und er schnitzt ihnen aus dunklem Holz eine schlichte Madonna. Doch als die Mauren ihn bedrohen, muss er fliehen. Gil versteckt seine Schätze: die Madonna, ein Kruzifix, die Glocke, mit der er die Hirten zur Messe rief, sowie den Kessel, in dem er die Mahlzeiten zubereitete. Dann verschließt er seine Höhlenklause mit schweren Steinen. Gils Schatz gerät in Vergessenheit …
Nach der Wiederentdeckung im 11. Jahrhundert (Amadeus, Pilger aus Damaskus) verbreitete sich schnell der Ruf, alles in Nuría müsse heilig sein: Die Menschen pulverisieren die Steine, um sie als Medizin zu verwenden. Das Wasser der Quelle neben der Höhle soll Augenkrankheiten heilen. Glocke und Kessel werden gar zum Fruchtbarkeitsritual, das sich ziemlich skurril anhört: Während der Mann die Glocke des Heiligen Gil läutet, steckt die Frau den Kopf in den Kessel und betet zur Schwarzen Madonna.(Doch Vorsicht: jedes Läuten führt angeblich zu einer Geburt! 🙂 )Wird ein Mädchen geboren, nennt man es selbstverständlich Nuría, wird es ein Junge, heißt er Gil…
Der Kult um Nostra Senyora de Nuría ist bis heute ungebrochen. Unzählige Menschen suchen Jahr für Jahr dieses hochgelegene Dorf auf, um hier Ruhe zu finden und Gebete an die alte Schutzheilige der Pyrenäenschäfer zu richten, die natürlich noch immer auch für den Kindersegen zuständig ist. Man erzählt sich, es gäbe sehr viele Nurías in Katalonien! 🙂
*Hinter Gil steckt der Heilige Ägidius, der als Einsiedler in der Provence lebte, und um das Jahr 680, unterstützt vom Westgotenkönig Wamba, das Kloster Saint-Gilles gründete.
Sancta Maria de Nuría – heute geweißt!
In der nachgebildeten Eremitenhöhle thront die Madonna (eine Replik), um die Bittgesuche ihrer Besucherinnen und Besucher entgegenzunehmen. Das Original befindet sich in der Kirche.
Im Netz, s. Foto oben links, existiert noch eine Abbildung der ursprünglichen schwarzen Nuría-Madonna. Diese soll bis ins 17. Jh. in der alten Einsiedelei gestanden haben. Die heutige buntbemalte Figur mit dem netten Lächeln und den roten Wangen wird offiziell wie folgendermaßen beschrieben:
… In ihrem eigenen Heiligtum hoch in den Pyrenäen, etwa eine Stunde von Barcelona entfernt, 7. bis 12. Jahrhundert, 56 cm, bemaltes Holz, kürzlich bei der Restaurierung geweißt.
Nuría und der Templer-Eremit
Nachdem im Jahr 1162 eine Papstbulle den hiesigen Marienkult bestätigte, entstand hundert Jahre später (1271) eine erste Pilgerherberge oben auf dem Berg. Die Pilger wurden von einem Eremitenbruder des Templerordens bewacht und betreut. (In Katalonien gab es etliche Templerkommanderien; die u. a. auch zum Schutz der Pilger auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela dienten. ) Zur Erinnerung an die Templerzeit schmücken in der Kirche von Nuría noch heute Tatzenkreuze selbst die Rücklehnen der Kirchenbänke.
Während des Spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) hat man die Nuría-Madonna aus Sicherheitsgründen in einem Bankschließfach in der Schweiz untergebracht.
Nuría – die Kirche
Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1911. Ein Vorgängerbau wurde 1883 auf den Grundmauern der ehemaligen Einsiedelei errichtet. Am 1. September, am Ägidius Tag, findet alljährlich eine Wallfahrt von Hirten beiderseits der katalanisch-französischen Grenze nach Nuría statt. Die Originalmadonna befindet sich oberhalb des Altars, gut gesichert hinter Glas. Im Jahr 1956 wurde sie zur Schutzpatronin der Diözöse von Urgel erklärt. 1967 hat man sie gekrönt, danach wurde sie offenbar, so Ean Begg, von einer “katholisch-nationalistischen Gruppe” kurzzeitig gestohlen. Der Festtag von La Morenita (wie die Frauen ihre Schwarze Madonna liebevoll nennen) ist der 8. September. An diesem Tag feiern alle Frauen mit dem Namen Nuría ihren Namenstag, und die Jungfrau wird in einer Prozession von ihrem Thron in der Kirche zur Einsiedelei des Heiligen Gil getragen.
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Wie in Montserrat kann man auch in der Kirche von Nuría in einem Raum hinter dem Hauptaltar sitzen und meditieren!
Nuría – und die Cremallera, die Zahnradbahn
Das autofreie Gebirgsdorf Nuría ist nicht nur ein Ort der stillen Einkehr, es ist auch ein herrliches Wander- und Ski-Gebiet. Der sog. Camí Vell (der “alte Weg”) führt vorbei an Wasserfällen und tiefen Schluchten. Der Aufstieg (Höhenunterschied 730 Meter; trittsicheres Schuhwerk ist erforderlich) dauert etwa 2,5 – 3 Stunden. Wem das zu beschwerlich ist, der nimmt die Zahnradbahn, die sog. Cremallera. Karten im Talort Ribes de Freser. Die Fahrt führt über Queralbs (Parkplatz) in das Hochtal. Oben in Nuría gibt es auch Hotelzimmer (Berghotel seit 1931) und Caféterias.
Das Wahrzeichen der kleinen spanischen Stadt Coca, die in Kastilien auf halbem Weg zwischen Segovía und Valladolid liegt, ist das gleichnamige Castillo, das von maurischen Handwerkern im 15. Jahrhundert gebaut wurde. Es gibt zwei zinnenbewehrte Mauerringe aus Backstein, deren Flanken von etlichen Rundtürmen geschützt werden. Coca selbst schaut geschichtlich auf eine reiche Vergangenheit zurück: Es gibt Spuren aus der Bronzezeit. Die Keltiberer (ca. 2. Jh. v. Chr.) besaßen hier, am Fluss Duero, eine ihrer größten Ansiedlungen. (Coca hatte damals ca. 7000 Einwohner). Um 220 v. Chr. zog Hannibal mit seinen Schlacht-Elefanten durch diese Gegend, die daraufhin unter die Herrschaft der Römer geriet. Coca (auch Cauca genannt) wuchs nun auf 20 000 Einwohner an und wurde zu einem römischen “municipium”, d.h. eine von Rom abhängige Stadt (Geburtsstadt von Kaiser Theodosius im Jahr 347). Erst mit dem Einfall der Westgoten (ab 409 n. Chr.) verlor Coca an Bedeutung. Ab dem Jahr 712 n. Chr. gehörte die Stadt zum Machtbereich der Mauren, bis Alfons VI. von Kastilien sie im Jahr 1085 zurückeroberte. Im 15. Jh. fiel die Stadt an Bischof de Fonseca I. (zeitweise Ratgeber der kastilischen Könige Johann II. und Heinrich IV.). Dieser Bischof ließ dann, mit Unterstützung maurischer Bauleute, das imposante Castillo erbauen, in dem kein Geringerer als Napoleon ab 1808 eine Garnison unterhielt. Von einem tiefen Wallgraben umgeben, gilt die Burg Coca heute als herausragendes Beispiel spanischer Burgen im Mudejar-Stil.
Was versteht man unter dem Mudejar-Stil?
Im 12. bis 16. Jahrhundert gegen Ende der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von den Mauren, und danach lebten noch zahlreiche Muslime im Land. Sie durften zwar ihre Religion frei ausüben, mussten sich aber ihrer christlichen Umgebung anpassen und besaßen auch nicht die gleichen Rechte wie jedermann. Darunter befanden sich viele Handwerker: Tischler, Maurer, Töpfer und Gärtner. Aus dem Zusammentreffen von christlichem und islamischem Kunsthandwerk und der Architektur entwickelte sich ein neuer Stil: Er wurde Mudéjar genannt und bedeutet so viel wie »die, die bleiben durften«.
Quelle: Startseite Kultur Architektur Mudéjar – maurische Architektur in Andalusien
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Verracos in Coca – Keltiberische Tierfiguren
Von der abwechslungsreichen Vergangenheit der Stadt Coca zeugen nicht nur zahlreiche Überreste antiker Gebäude und mittelalterliche Mauern. Es existieren auch noch drei keltiberische Tierfiguren (Verracos), eine befindet sich bei der Burg, zwei weitere vor dem römischen Stadttor.Die Keltiberer lebten in vorrömischer Zeit im zentralen und nördlichen Spanien.
Weitere magische Orte in dieser Region – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto: (z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens, und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)
Die Kleinstadt Oropesa liegt in Spanien, zu Füßen der Sierra de Gredos in der historischen Landschaft der La Mancha, ca. 120 km (Fahrstrecke) westlich der Stadt Toledo. Das Klima im Winter ist rau, die Sommer sind dagegen trocken und warm. Das historische Ortszentrum ist als Nationales Kulturgut anerkannt. Geschichtliches: Die Kleinstadt liegt an einem alten Handelsweg entlang des Río Tajo. Antike Spuren fehlen, jedoch errichteten die Mauren hier eine Festung, von der noch Reste erhalten sind. Nach der Reconquista im Jahr 1085, unter der Führung von König Alfons VI., wurde die Gegend erneut besiedelt. In einem Dokument wird Oropesa erstmals im Jahr 1277 erwähnt. Hundert Jahre später übergab Heinrich II. die Stadt und ihr Umland an den 1. Herzog von Alba, García Àlvarez de Toledo, in Anerkennung für treue Dienste. Dessen Familie erbaute um 1400 die heutige Burg. Die Katholischen Könige Isabella I. und Ferdinand II. machten aus der Grundherrschaft im Jahr 1475 eine Grafschaft.
Burgblick auf die Stadt Oropesa
Die Burgfestung aus dem Mittelalter wurde in rechteckiger Form aus Bruchsteinen errichtet. Von ihren früheren vier Rundtürmen sind leider nur noch zwei erhalten. (Fotos können angeklickt und vergrößert werden!)
Innenansichten der Burg (teilweise Museum; früher wurden hier Glocken hergestellt)
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Der Parador* von Oropesa – (direkt neben der Burg gelegen)
* spanische Hotelkette
Weitere Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Oropesa: Iglesia de Nuestra Señora de la Asunción, 16. Jh., Renaissanceportal; Jesuitenkolleg um 1600; Steinfassade im Mudéjar-Stil der Kirche San Bernardo; Das alte Rathaus mit seinem reich gestalteten Portal (ehemals Adelspalast) Der Uhrenturm an der Plaza del Navarro, 1901.
Der Aljafería-Palast ist ein einzigartiges Beispiel islamisch-spanischer Architektur im Mudejar-Stil. Bauherr war König Abù Ahmad Ibn Hud al Mugtadir, der, nach 1065, außerhalb der Stadtmauern von Zaragoza einen Sommerpalast anlegen ließ. Kernstück war ein von Arkaden umgebener, nord-südlich ausgerichteter Innenhof (heute: Patio der Hl. Isabel), an den sich im Norden die Prunkgemächer anschlossen. Die gesamte Anlage war damals von einer hohen Mauer nebst halbrunden Befestigungstürmen umgeben. Nach der Reconquista und dem Fall von Zaragoza fiel der Palast an Alfonso I., womit er ab dem Jahr 1118 n. Chr. zum Sitz der (christlichen) Könige von Aragon wurde. Weitere Persönlichkeiten, die ihn als Residenz nutzten, sind die nachfolgenden Könige von Aragon, Peter II.* (1174-1213) und Peter IV. (1319-87 n. Chr.) sowie die Katholischen Könige Ferdinand und Isabel. Später, nach 1593, wurde der Palast zu einem Militärstützpunkt umgebaut und eine Zeitlang sogar als Krankenhaus genutzt. Im Jahr 1947 begann die Restaurierung durch Francisco Iliguez. Seit 1987 ist die Aljafería Sitz des Regionalparlaments von Aragon.
*Peter II. (1174-1213), König von Aragon – in meinem Historischen Roman “Pedro” genannt, trug nach der erfolgreichen Schlacht der Christen von Las Navas den Beinamen El Catholico. Er war eine stattliche Erscheinung, über zwei Meter groß, kriegerisch, hitzköpfig und tapfer, aber auch verschwenderisch und prachtliebend. Ein Frauenheld, gönnerhaft gegenüber der Kirche und den Troubadouren. Seine Schwester (meine Romanheldin) war Sancha von Toulouse (1186-1241), verheiratet mit Graf Raymond VII. von Toulouse.
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Im 16. Jahrhundert wurde der Palast auf Anordnung des spanischen Königs Philipp II. in eine Zitadelle umgestaltet, also ein militärisches Bauwerk. Dafür wurde der gesamte Komplex mit einer Außenmauer mit fünfeckigen Bollwerken und einem tiefen Graben umgeben. Rückseitig kann man noch etwas vom ehemaligen militärischen Charakter dieser Zeit sehen.
Fertig mit Zaragoza und der Welt nach einem extrem heißen Tag und einer sehr langen Führung durch den Palast … 🙂
Der Hof von Toulouse – im 12. Jahrhundert eine der zivilisiertesten Stätten des Abendlandes – ist in Gefahr. Ein packendes Katharer-Epos vor dem Hintergrund verbürgter Geschichte. (537 Seiten, E-book und Taschenbuch)
Südfrankreich 1211: Der Albigenserkreuzzug bewegt sich auf Toulouse zu. Die Ketzerei soll getilgt und Südfrankreich annektiert werden. Getrieben vom heißen Wunsch, die bedrohte Stadt ihres blutjungen Gemahls zu retten, um sich Liebe und Anerkennung zu verschaffen, macht sich SANCHA von Toulouse mit einigen Getreuen auf die Suche nach dem Tor der Myrrhe. Dort soll sich ein Gegenstand befinden, von dem es heißt, er würde selbst Päpste und Könige erschüttern. Simon von Montfort, der charismatische Anführer der Kreuzfahrer, zwei hochrangige Prälaten und die Tempelritter sind ebenfalls hinter dem Geheimnis her. Jeder bespitzelt jeden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Kann die Stadt Toulouse gerettet werden?
ZARAGOZA/ SARAGOSSA (665 000 Einwohner) ist die Hauptstadt der spanischen autonomen Gemeinschaft Aragonien sowie der Provinz Saragossa. Die Stadt liegt am Mittellauf des Ebro in rund 200 m Höhe. Sie wurde zwischen 24 und 12 v. Chr. von den Römern unter dem Namen Colonia Caesaraugusta gegründet. Aus dieser Bezeichnung entstand der heutige Name: Zaragoza oder Saragossa. Ab dem 8. Jh. zählte Zaragoza zum Kalifat von Cordoba; Anfang des 12. Jh. war sie für einige Jahre von den Almoraviden* besetzt, bis sie ab 1118 wieder zum christlichen Königreich Aragón gehörte.
Die Aljafería (Teil II.) ist der Stadtpalast von Zaragoza. Er hat einen grob quadratischen Grundriss und ist von Wehrmauern und einem Graben umgeben. Die ältesten Teile stammen aus der Zeit der maurischen Herrschaft (vor allem nach 1065); im Laufe der Jahrhunderte wurden mehrfach Teile hinzugefügt und verändert. Die letzten größeren Umbauten erfolgten im 19. Jahrhundert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden umfangreiche Freilegungen und Rekonstruktionen durchgeführt. Der herrliche Palast beherbergt heute ein Museum, einen in ehemaligen Kasernen untergebrachten Verwaltungstrakt sowie das aragonesische Regionalparlament.
* Die Almoraviden waren eine Berberdynastie in der Zeit von 1046 bis 1147, sie herrschten in Mauretanien, Westsahara, Marokko, Algerien, Portugal und Spanien (“Al-Andalus”)
Zaragoza – Hinterlassenschaften aus der Römerzeit
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Zaragoza – die Basílica del Pilar
Die Basílica del Pilar ist die größte Barockkirche Spaniens und zugleich die Kathedrale des Erzbistums Zaragoza. Hier wird die Jungfrau Maria auf einer silbernen Säule/ Pilar verehrt, wie sie angeblich dem Apostel Jakobus dem Älteren am 2. Januar des Jahres 40 n. Chr. erschien. Pilar ist zugleich die Schutzheilige des Nationalfeiertags in Spanien, der am 12. Oktober stattfindet. Um die kleine Säule herum ist die erste Kirche erbaut worden; sie diente quasi dem Schutz der Säule. Zahlreiche andere Kirchen folgten nach. Nach der Reconquista wurde unter König Alfons I. im Jahr 1118 eine romanische Kirche errichtet, die jedoch dreihundert Jahre später abbrannte. Danach wurde sie im gotischen Stil mit Mudéjar-Elementen* wieder aufgebaut. Der heutige rechteckige Barockbau mit seinen vier Türmen entstand von 1681 bis 1754. Bereits auf dem Fußweg vom Hotel zur Basílica vernahm man lautstark die frommen Pilgergesänge: “Santa Maria …” ertönte es selbst in der Fußgängerzone. Unter den Pilgern befanden sich auffallend viele Männer mit Pilgerstäben in den Händen, Blumen und Schildern. Weil der Andrang der Gläubigen im Gotteshaus selbst gewaltig war – nahezu rund um die Uhr wird in der Basílica die Heilige Messe gefeiert – , und auch nicht geblitzt werden durfte, habe ich nur wenige Bilder vom Inneren der Kirche machen können. Die hochverehrtePilar abzulichten, war nahezu unmöglich. Aber ich konnte wenigstens, auf Zehenspitzen stehend, einen Blick auf sie werfen: Sie befand sich seitlich vom Altar, in der Nähe des Priesters, war winzig klein und in ein langes, goldbesticktes Gewand gehüllt, das auch die silberne Säule verhüllte.
Der Maler Francisco de Goya wurde am 30. März 1746 unweit von Zaragoza geboren. In dieser Stadt erhielt er seinen ersten bedeutenden Auftrag, eine Freskomalerei in der Basilíca El Pilar, der ihm in der Folge weitere Aufträge brachte. Ein Museum in Zaragoza zeigt etliche seiner Werke, ein Hotel ist nach ihm benannt, auf dem Vorplatz der Basilíca, rings um das große Wasserbecken, stehen oder sitzen einige seiner Bronze-Skulpturen, und dort stößt man auch auf das Denkmal, das die Stadt ihm errichtet hat.
Zaragoza – die herrliche Magdalenenkirche
Wer sich nach Zaragoza aufmacht, sollte es nicht versäumen, einen Blick auf die herrliche Magdalenenkirche zu werfen, selbst wenn, wie bei meinem Besuch, die Türen verschlossen sein sollten. Bei diesem Bauwerk kommt der oben schon erwähnte maurische “Mudejar-Stil” voll zur Geltung!
Mit einigen weiteren Aufnahmen aus der kunstliebenden alten Stadt Zaragoza und vom zweitlängsten Fluss Spaniens, dem Ebro, schließe ich den 1. Teil meines Artikels über Zaragoza. Im zweiten Teil stelle ich Ihnen die Aljafería vor, den prachtvollen Stadtpalast von Zaragoza aus der Maurenzeit – Schauplatz meines Historischen Romans “Sancha – Das Tor der Myrrhe”.
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