Avignon im Jahr 1334:
“Ihr habt einen Esel gewählt!”

Bei der Recherche zu meinem jüngsten Historischen Roman “Béatris: Kronzeugin der Inquisition” befasste ich mich intensiv mit einem jener drei Päpste, die als Gründer des Papsttums in Avignon gelten:

 Benedikt XII.

Im Bild: Clemens V., Johannes XXII. und Benedikt XII.

Wie kam es zur Übersiedlung der Päpste nach Avignon?

Ein Blick zurück: Der französische König Philipp der Schöne (1268-1314), Enkel Ludwig des Heiligen, war der letzte bedeutende Kapetinger auf dem Thron Frankreichs. Seine durch zahlreiche Kriege verursachte Geldnot führte u.a. dazu, dass er auch dem Klerus Steuern auferlegte. Dieses führte zu einem schweren Konflikt mit Papst Bonifatius VIII., der seinerseits den Versuch unternahm, die Oberherrschaft der geistlichen über die weltliche Macht durchzusetzen: Mit der Bulle Clericis laicos (1296) verbot Rom Weltlichen Fürsten die Besteuerung des Klerus. Mit der späteren Bulle Unum sanctam (1302) ging Bonifatius noch einen Schritt weiter: “Alle weltliche Macht hat sich dem päpstlichen Primat unterzuordnen!”

Clemens V., ursprünglich Bertrand de Got, (1250-1314).

Daraufhin nahm Philipps Berater und Großsiegelbewahrer Guillaume de Nogaret Bonifatius in Anagni fest. Doch das “Attentat von Anagni” (1303) scheiterte. Bonifatius starb dennoch kurz darauf unter ungeklärten Umständen. (Sein direkter Nachfolger Benedikt XI., entgegenkommender als Bonifatius, residierte in Perugia und verstarb dort im Jahr 1304 an der Ruhr.)
Philipps Geldnot war jedoch inzwischen so groß geworden, dass er mit Nogarets Hilfe die Vertreibung der Juden mit Konfiskation ihrer Güter betrieb (1306).
Unterstützt wurde er hierbei von dem Franzosen Clemens V., der im Jahr 1305 auf den Papststuhl gelangte. (Philipp hatte zuvor dafür gesorgt, dass immer mehr französische Kardinäle Einfluss bekamen).
Clemens stammte aus altem südfranzösichen Adel. Er ließ sich in Lyon zum Papst krönen und hielt sich bis 1309 abwechselnd in Bordeaux, Portiers und Toulouse auf. Dante hat ihn im 19. Gesang seiner Göttlichen Komödie angekündigt:

Denn nach ihm (Bonifaz VIII.) kommt von Westen her ein Schlimmerer – ein zügelloser Seelenhirte!

Unter Clemens V. wurden im Jahr 1307 – auf Druck von Philipp dem Schönen – die Tempelritter verhaftet, vor ein Tribunal gestellt und enteignet.
Im Jahr 1309 ließ er sich in Avignon nieder,
wo er einen ersten burgähnlichen Palast errichten ließ.

“Ihr habt einen Esel gewählt!”

Benedikt XII, der Dritte im Bunde der Avignonpäpste, hieß mit bürgerlichem Namen Jacques Fournier. Er wurde um das Jahr 1285 in Saverdun (Grafschaft Foix) geboren, begann seine geistliche Laufbahn als Novize im Mutterkloster von Morimund/Boulbonne, studierte in Paris, wurde Abt in Fontfroide und schließlich Bischof von Pamiers, wo er als Vorsitzender des Inquisitionsgerichtes aufgrund seiner unorthodoxen Befragungsweise den Zeuginnen und Zeugen des Pyrenäendorfes Montaillou auch zahlreiche Details aus ihrem Alltagsleben entlockte (s. “Béatris: Kronzeugin der Inquisition”).
Im Jahr 1334 wurde Jacques Fournier zum Papst gewählt. Benedikt XII. galt als ausgesprochener Feind des Nepotismus in der Kirche (Vetternwirtschaft).

“Der Katharismus lehrte allein die Rettung der Seele und lehnte die Welt als Werk des Teufels ab. Der Katholizismus vertrat die Erlösung des Leibes und der Seele und sah in der Welt die Schöpfung Gottes.”
(M. Benad, Domus und Religion in Montaillou, S. 310)

Im Bild: Benedikt XII., ursprünglich Jacques Fournier, (1285-1342)

Auszug aus meinem Roman “Béatris: Kronzeugin der Inquisition”:

“Jacques schmunzelte, dachte an den Tag vor zwei Jahren, als man ihm die päpstlichen Insignien angelegt hatte: “Ihr habt einen Esel gewählt”, hatte er in aller Bescheidenheit den Kardinälen versichert. Die einen legten ihm dieses Wort tatsächlich als Zeugnis seiner Demut aus, die anderen als Bekenntnis des unbesonnenen Geplappers seiner Dummheit. Nun kannten ihn seine Lämmer besser, die schwarzen und die weißen …”

Einer der Baumeister aus dieser Zeit hat Benedikts Zuruf an die Kardinäle, die ihn gewählt hatten, in Stein gebannt. Man entdeckt den Esel oberhalb des Eingangs zum Papstpalast. (s. Foto oben).

Der heutige prachtvolle Papstpalast in Avignon geht auf Benedikt XII. zurück. In die Thesauraria, dem Teil der Schatzkammer, in dem u.a. sein Briefwechsel mit den Mächtigen der Welt aufbewahrt wurde, hatte er auch das Register MS 4030 verwahrt, das die Zeugenaussagen im Fall Montaillou beinhaltete. Sie blieben für die Nachwelt erhalten.

(Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!)

Meine Empfehlung:

Wer mehr über Benedikt XII, alias Jacques Fournier, erfahren möchte – sowie über den zweiten Avignonpapst, Johannes XXII., dem lege ich meinen Roman “Béatris” ans Herz!

Philipp der Schöne und das Attentat von Anagni wurde in meinem Roman “Rixende: Die Geheimen Worte” thematisiert.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Helene L. Köppel

LESEN hält wach, garantiert!
“Abkehr”, Thriller (Romanschauplätze: Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko
“Adieu, Marie! – Die Briefe” (Historisch: Rennes-le-Château-Roman 2)


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Auf die Reihe gebracht:
Mein CARCASSONNE-Roman!

Hervorgehoben

“Alix: Das Schicksalsrad” ist ab sofort auch als Taschenbuch zu haben!

(ISBN 9783 744 895 460, 526 Seiten, div. Farbfotos,
Preis: 20.– Euro,
bestellbar in jeder Buchhandlung, im BoD-Buchshop oder bei Amazon)

“Ich werde allen Vogelfreien, die bald ohne Stadt, ohne Dach, ohne Asyl und Brot durch das Land ziehen werden, eine Stadt, ein schützendes Dach, Brot und mein Schwert gewähren.”
(Raymond-Roger Trencavel im Jahr 1209)

Dieser Roman ist denjenigen Männern gewidmet, die Carcassonne vor dem endgültigen Verfall bewahrt haben:

Eugène Viollet-le-Duc
Jean-Pierre Cross-Mayrevieille
Prosper Mérimée

Inhalt

Im lebensfrohen, toleranten Okzitanien dreht sich das Rad des Schicksals. Päpstliche Legaten ziehen durchs Land. Sie predigen den Kreuzzug gegen die „Brutstätte der Häresie“, die Katharer. In dieser unruhigen Zeit wird Alix von Montpellier von ihrer Mutter nach Cahors verschachert, an den Hof des für seine Grausamkeit berüchtigten Fürstbischofs Bartomeu. Ihre um ein Jahr jüngere Schwester Inés soll an ihrer Stelle den im Volk beliebten Trencavel heiraten, den Vizegrafen von Carcassonne und Béziers – einen jungen, blonden Mann, von dem es heißt, er lache mit seinen Rittern und Knechten und sei ihnen kaum wie ihr Gebieter. Lange kämpft Alix gegen das ungerechte Schicksal und ihren geistlichen Widersacher an. Als sie den wahren Grund für ihre Gefangenschaft entdeckt, bereitet sie ihre Flucht vor. Ihr Weg führt sie ausgerechnet nach Carcassonne, das bereits im Visier der anrückenden Kreuzfahrer steht. Neben all den verwirrenden Ereignissen, die nun auf Alix einstürmen, muss sie auch mit ihren Gefühlen ins Reine kommen, denn sie liebt ausgerechnet den Gemahl ihrer Schwester – und ihr Todfeind, der Fürstbischof von Cahors, einer der Finanziers der Kreuzfahrer, sinnt auf Rache.

Pressestimme:
Ein mitreißender Katharer-Roman mit zeitgeschichtlichem Hintergrund!

Historische Einführung

Im Süden Frankreichs (Okzitanien) hinterließen zahlreiche Völker ihre Spuren: Kelten, Griechen, Römer, Westgoten, Sarazenen. Im Hochmittelalter ist Okzitanien ein loser Zusammenschluss von Grafschaften, Herzogtümern und Lehnsstaaten – jedoch mit einer eigenständigen Sprache, dem sog. »Oc« (verwandt mit dem heutigen Catalan). Es herrschen Freizügigkeit, Toleranz und die Paratge: Eine vergleichbare Ehre und Würde für alle Menschen. Frauen dürfen Handel treiben und ihre Meinung kundtun. In den Städten entwickeln sich erste Bürgerrechte (Konsulate nach römischem Vorbild). Zwei Dynastien prägen das Land: Die Grafen von Toulouse und die Familie Trencavel, die Vizegrafen von Albi, Carcassonne, Béziers und des Razès. Auf ihren Burgen und Minnehöfen herrscht die ritterliche Galanterie, Troubadoure gehen ein und aus, singen von der Fin Amour, der reinen Liebe. Doch es ist längst nicht alles Gold, was glänzt: In relativ guter Nachbarschaft stehen sich zwei christliche Kirchen gegenüber: Die der Katharer (Abweichler vom herkömmlichen Glauben) und die der römisch-katholischen Kirche – wobei letztere, weil zunehmend korrupt, ständig an Einfluss verliert. In Scharen zieht es die Menschen zu den friedfertigen boni christiani, den Katharern, bis sich Papst Innozenz III. zum Handeln gezwungen sieht und den Kreuzzug predigt: » … nehmt ihnen ihre Länder weg, damit katholische Einwohner an die Stelle der vernichteten Ketzer treten können. Philipp II. August, der König von Frankreich und Oberlehnsherr von Toulouse, beordert einflussreiche Barone in den Süden. Im Jahr 1209 versammeln sich die ersten Kreuzfahrer bei Lyon. Béziers ist ihr Ziel, die Parole lautet: »Tötet sie alle (Katharer, Juden, Katholiken), Gott wird die Seinen schon erkennen!«
Noch im gleichen Sommer wird die Festungsstadt Carcassonne belagert.

Die Kathedrale von Albi – ein Bollwerk gegen die Katharer

Kathedrale Sainte-Cécile, 13. Jh. - ein Meisterwerk der Gotik

Die Stadt Albi, von den Franzosen “Albi-la-Rouge” genannt (wegen der vielen roten Backsteinhäuser), ist die Hauptstadt des Départements Tarn in der Region Okzitanien – und unfreiwillige Namensgeberin der Katharerbewegung. Hier steht die mächtige, burgartige, Kathedrale Sainte-Célile, die im Auftrag von Bischof Bernard de Castanet – nach den sog. “Albigenserkriegen” (1209 bis 1229) – als Bollwerk gegen die Katharer erbaut wurde. Sie steht auf dem Platz einer älteren Kathedrale, deren Kreuzgang jetzt der Bischofsgarten ziert (s. letztes Foto).
Die Mauern der Kathedrale sind bis zu sechs Meter dick.
Der Glockenturm wurde etwas später, im 14. Jh., errichtet.

Das beeindruckendste Bauwerk ist heute die Kathedrale des französischen Erzbistums Albi und eine der größten Backsteinkirchen der Welt.

Lettner im Flamboyant-Stil (anklicken zum Vergrößern)

Die Heilige Cécile – Namensgeberin der Kathedrale von Albi

Der Tradition zufolge war die Heilige Cécile eine Jungfrau und Märtyrerin, die im 3. Jh. nach Christus in Rom gelebt haben soll. Nach der Bekehrung ihres Mannes und dessen Bruder zum Christentum, beteiligten sich diese an der verbotenen Bestattung hingerichteter Christen und wurden daraufhin selbst ins Gefängnis geworfen und getötet. Cécile wurde ebenfalls verhaftet und in kochendes Wasser getaucht, das ihr aber – der Legende nach – nichts anhaben konnte. Als der Henker daraufhin versuchte, sie zu enthaupten, gelang es ihm nicht, ihr den Kopf abzutrennen. Schwer verwundet, lebte sie noch drei Tage und verteilte ihre Reichtümer unter den Armen.

 

Die Wandgemälde

wurden zu Beginn des 16. Jh. von italienischen Künstlern ausgeführt. Das Fresko “Das Jüngste Gericht” an der Rückwand der Westfassade misst 20 x 15 Meter und ist eine französische Arbeit. Die Darstellungen von Purgatorium, Hölle und Paradies sind noch im Original erhalten.

Das sog. Purgatorium - oder der Reinigungsort der Seelen
(anklicken zum Vergrößern)

Die Verehrung des Heiligen Dominikus (rechts)

(Romanauszug aus “Rixende – Die Geheimen Worte”, S. 27)

“Dominikus von Caleruega kam ihm in den Sinn, der Ordensgründer, der auf eine andere Weise die Katharer hatte bekehren wollen, die so sehr die Ordnung der Heiligen römischen Kirche störten: mit ruhigem, friedlichem Gespräch von Mann zu Mann; Überzeugung, keinesfalls Gewalt, mit vorbildlichem, asketischem Leben, gleich den katharischen parfaits. Nun ja, dachte Saint-Georges, und er verzog ein wenig spöttisch den Mund, Dominikus in allen Ehren, er hatte es gut gemeint, doch den Menschen das Evangelium predigen in härenen Kutten und Sandalen, wie lächerlich! Die Zeiten waren andere geworden, dem Herrn sei Dank. Zwar erzählte man sich noch immer, dass Dominikus’ Mutter, bevor sie ihn empfing, geträumt hatte, sie trüge ein Hündlein in ihrem Schoß, das eine brennende Fackel in seinem Munde hielt, welche – sobald es ihren Leib verließ – die ganze Erde zu entzünden schien. Doch der freundliche, brave Mann war sein Leben lang ein zahnloser Hund geblieben und hatte nur wenige Ketzer mit seinen Reden überzeugt, obwohl er selbst bei glühender Hitze bergauf und bergab auf holprigen Straßen gezogen war, um auf den Marktplätzen das Predigtwerk Christi zu verkünden …”

Die Dominikaner zeichneten sich bei der Bekämpfung der Katharer (Inquisition) durch besondere Härte aus. Aus diesem Grund bezeichnete man die Mitglieder auch als domini canes (Hunde des Herrn).

Die Stadt Albi – als Namensgeber für die Katharer.
Die Kathedrale von Albi – als  Symbol für den Sieg über die Katharer?

Der Sieg jedoch war brüchig. Möchten Sie erfahren, wie es mit den Katharern nach dem Fall des Montségur und der jahrzehntelangen Verfolgung durch die Dominikaner-Inquisitoren weiterging?
Dann empfehle ich Ihnen meinen neuen Roman “Béatris – Kronzeugin der Inquisition”
(Taschenbuch und E-book)

Ein Blick zum Schluss in den Garten des benachbarten Bischofspalastes, auf den Fluss Tarn und die im freundlichen Rotbraun leuchtenden Häuser der Stadt:

Vielen Dank für Ihr Interesse!

Ein kleiner Hinweis noch: Die Kathedrale wird am Abend um 18.30 Uhr geschlossen.

LESEPROBE “Béatris – Kronzeugin der Inquisition”

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Klappentext

»Etwa ein Jahr nach dem Tod meines Mannes wollte ich in der Kirche von Montaillou zur Beichte gehen. Als ich vor Pierre Clergue kniete, sagte er zu mir, dass er in der Welt keine Frau kenne, die ihm soviel bedeute wie ich …«
(Béatrice de Planissoles, Zeugenaussage im Jahr 1320)

Um den ketzerischen Sumpf im Pyrenäenvorland endgültig trockenzulegen, lädt der Bischof von Pamiers die ehemalige Kastellanin von Montaillou vor. Die noch immer schöne und lebenslustige Béatris soll ihren früheren Geliebten, den Pfarrer Pierre Clergue, belasten. Er gilt als »Wolf im Schafspelz«, weil er als Katholik ketzerische Thesen vertritt und ein Netz von Günstlingen über die Gegend gespannt hat.
Wird es dem Bischof gelingen, das aus Béatris herauszupressen, was sie so geschickt vor ihm zu verbergen sucht?

Nach einer wahren Geschichte, die sich im 14. Jh in einem abgelegenen Winkel der Pyrenäen zugetragen hat.

Kurze Leseprobe

Car greu es pros dona c’adés
hom calque drut no li.n devi.

Eine Frau kann kaum edel sein,
wenn man ihr nicht stets irgendeine
Liebesbeziehung zuschreiben kann.

(Raimon Vidal de Besalú, 13. Jh, Troubadour)

(Montaillou, im Jahr des HERRN 1297)

Ich war Anfang zwanzig und zum vierten Mal schwanger, als ich am Sonnwendtag auf die Wehrplattform des Donjons stieg, um von oben einen Blick auf die Wiese der Comba del Gazel zu werfen, die zu dieser Zeit geradezu übersät war von blauem Enzian und gelben Lilien. Mit einem Mal hörte ich hinter mir ein Geräusch. Ich drehte mich um und blickte in die schwarzen Wieselaugen von Raymond Roussel, dem Verwalter unserer Burg. Er trug ein weißes Leinenhemd und grüne Beinlinge, an denen Hundehaare hingen. Unbemerkt hatte er sich die Wendeltreppe heraufgeschlichen.
»Steigt Ihr mir nach, Raymond? Oder was sucht Ihr hier oben«, fragte ich ihn mit fester Stimme.
Er blieb auf der letzten Stufe stehen, druckste eine Weile herum. Dann jedoch meinte er, er müsse mit mir reden. Es sei ernst.
Ich erschrak. »Geht es um meinen Gemahl? Kam ein Reiter aus Foix? Es ist ihm doch nichts zugestoßen?«
Er schüttelte den Kopf, und dann brach es aus ihm heraus: »Lasst uns nicht um den heißen Brei herumreden, Donna Béatris. Dass man Euch die Knaben wegnahm, war Unrecht. Euer Gemahl hätte Euch das nicht antun dürfen. Und es sind doch auch seine Söhne! Tag um Tag, Stunde um Stunde, musste ich zusehen, wie Ihr unglücklicher wurdet. Dabei seid Ihr noch so jung, und der Herr … nun, er hat die Fünfzig schon überschritten. Außerdem lässt er Euch ständig allein, ist in Geschäften unterwegs.«
Ich runzelte die Stirn. »Ihr sprecht in Rätseln, Raymond!«
»Nun, jeder in Montaillou weiß, dass Eure Familie zu den Guten Christen hält, nicht wahr? Wir beide haben ähnliche Wurzeln. Ich gehöre ebenfalls zu den Katharern, insgeheim.«
Ich bekam ein flaues Gefühl im Magen. In ganz Montaillou wäre es niemandem in den Sinn gekommen, mit mir über die Glaubensvorstellungen meiner Familie zu reden. Privates aus der Vergangenheit war tabu. Weder die Benets, noch die Rives oder gar die Clergues hätten sich so weit hervorgetraut. Ich fühlte mich den Dörflern zwar zugehörig, aber ich war für sie die Kastellanin, wurde von ihnen respektiert.
»Weshalb erzählt Ihr mir das, Roussel? Ihr wisst doch, es ist gefährlich, darüber zu reden.«
Roussel war ganz blass geworden und seine Hände zitterten. »Es fällt mir auch nicht leicht, Euch ohne Vorbereitung mein Ansuchen zu unterbreiten, aber ich tu’s, weil Euer Gemahl erst in einer Woche zurückkehrt: Lasst uns zusammen die Burg verlassen und uns in der Lombardei offen den Katharern anschließen!«
»Was?« Ich traute meinen Ohren kaum. »Seid Ihr verrückt geworden«, herrschte ich ihn an. »Habe ich Euch je einen Anlass gegeben, zu denken, ich wollte mit Euch fliehen? Überdies bin ich wieder schwanger. Was würde da wohl mit meinem ungeborenen Kind.«
Raymond Roussel sah mich mitleidig an. »Mit Verlaub, Donna Béatris, hat es Euch Euer Vater nicht erklärt, dass die Seelen von Männern und Frauen durch neun Körper wandern, bis sie einen Guten Christen finden und durch ihn das ewige Heil erlangen?«
Für einen Herzschlag dachte ich, der Mann sei wirklich verrückt geworden. Doch dann strömten die Worte nur so aus mir heraus: »Was Ihr erzählt, ist heller Unsinn, Roussel! Wie sollte der Geist eines gerade verstorbenen Mannes oder einer toten Frau durch den Mund einer Schwangeren in den Körper ihres Ungeborenen gelangen.«
Er lachte ein unfrohes Lachen und behauptete danach allen Ernstes, dass der Geist über jeden beliebigen Teil des Körpers in eine Frau eindringen könne. Dabei sah er so … durchgeistigt aus, als wenn ihm der Engel Gottes persönlich in der Nacht diese Botschaft überbracht hätte.
»Nein, nein, das kann ich nicht glauben«, parierte ich. »Warum sprechen dann die Kinder nicht sofort nach der Geburt, wenn sie doch eine alte Seele haben?«
»Gottes Ratschluss ist unergründlich, Donna Béatris«, entgegnete Roussel. Offenbar war dem Engel Gottes nichts Entsprechendes eingefallen. »Denkt über meinen Vorschlag nach. Verweilt nicht länger auf einer Burg, in der man keine Guten Christen duldet.«
»Weshalb hält es dann Euch hier, Roussel«, spottete ich, »wenn Ihr doch ein Guter Christ seid? Niemand hindert Euch in die Lombardei zu ziehen.«
»Ich bin nur Euretwegen noch da, Donna Béatris. Ich habe seit langem auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet, um mit Euch zu reden. Ich kann Euch nur den einen Rat geben: Packt Eure Habseligkeiten und folgt mir. In der Lombardei seid Ihr in Sicherheit.« Unbeweglich wie eine Statue stand er da und versperrte mir den Treppenabgang.

Liebe Leserinnen und Leser,

An dieser Stelle lade ich Sie auch herzlich ein, mich auf meinem Weg hinauf zur Burgruine zu begleiten! 

Haben Sie Ihre Wanderschuhe parat? 🙂

Hier geht’s lang, bitte anklicken: Meine Recherchereise nach Montaillou

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“Béatris – Kronzeugin der Inquisition”

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(Burgruine von Montaillou; Südfrankreich, Dep. Ariège)

Zur Historie im Roman

Anno Domini 1320: Nach Jahrzehnten blutiger Auseinandersetzungen (Albigenserkreuzzüge) ist die »teuflische Gegenkirche der Katharer« noch immer nicht besiegt. Vor allem die Menschen in den entlegenen Gebirgsdörfern lassen nicht von ihrem Glauben ab: »Meines Vaters Haus in Montaillou ist wegen Häresie schon dreimal zerstört worden«, erzählt ein Schäfer dem Gericht, »und dennoch kann ich der Ketzerei nicht abschwören, ich muss dem Glauben meines Vaters treu bleiben.«
Diese Zustände waren der römisch-katholischen Kirche nicht verborgen geblieben. Mit Hilfe des jungen, hochbegabten Vorstehers der Zisterzienserabtei Fontfroide, Jacques Fournier, startet man einen letzten Anlauf zur Ausrottung der Ketzerei. Nach seiner Erhebung zum Bischof von Pamiers installiert Fournier ein Inquisitionstribunal, mit dem Ziel, Pierre Clergue, den Pfarrer und Rädelsführer von Montaillou, für immer dingfest zu machen. Fast hundert Zeugen werden im Laufe der nächsten acht Jahre vorgeladen, inhaftiert und mehrfach verhört. Darunter auch die Kronzeugin der Inquisition, Béatris de Planissoles, die frühere Geliebte des Pfarrers.

Eine faszinierende Geschichte

In den Sechziger Jahren des 20. Jahrhundert machte der Katharerforscher Jean Duvernoy (1917-2010) das Register des Bischofs Jacques Fournier (MS 4030) erstmals der französischen Öffentlichkeit zugänglich.
In Deutschland wurde das bedeutende Zeitdokument im Jahr 1993 durch das Sachbuch von Emmanuel LeRoy Ladurie bekannt: »Montaillou – Ein Dorf vor dem Inquisitor«. Inzwischen haben sich zwei weitere anerkannte Historiker mit dem Fall Montaillou beschäftigt: Die Professoren Matthias Benad, Bielefeld: »Domus und Religion in Montaillou«, und René Weis, London: »Die Welt ist des Teufels«.

Ich selbst befasse mich ebenfalls seit Jahren vor allem mit dem Schicksal der ehemaligen Kastellanin von Montaillou. Mit dem Schreiben meines Romans begann ich jedoch erst im Jahr 2015 – nach meinem ersten Besuch in Montaillou …

Recherche In Montaillou – ein Reisebericht und ein kleiner Vorgeschmack auf den Roman, der im Juli 2017 erschienen ist:

Es war ein eher trüber Tag, als ich am 2. September 2015 von Prades (Pyrénées Oriental) über Marcevol, Puilaurens und Axat nach Montaillou fuhr, um mir einen eigenen Eindruck von meinem zukünftigen Romanschauplatz zu verschaffen. Nun, Montaillou schlief. Klösterliche Einsamkeit in diesem abseits gelegenen, »steinreichen« Pyrenäenwinkel.
Das heutige Montaillou zählt ganze 24 Einwohner. Es liegt ein Stück unterhalb des mittelalterlichen Dorfes, am Fuße des Berges. Beim Betreten des Ortes stößt man zuerst auf das imposante Schlosstor der Familie Montauriol (16. Jahrhundert), geschmückt mit drei bunten Wappen. Das Schloss selber existiert nicht mehr, es wurde im 18. Jh durch Brandstiftung zerstört.

Beim Weitergehen treffe ich auf einige bäuerliche Anwesen und wenig einladende Gebirgssteinhäuser. Die einsame bunte Fähnchenkette, die zwischen den Häusern flattert, erinnert mich an tibetische Gebetsfahnen. Der Vergleich ist erlaubt, denn es gibt Berührungspunkte zwischen Katharertum und Buddhismus: Der Ursprung des katharischen Glaubens geht auf den persischen Propheten Mani zurück, der im 3. Jh. n. Chr. das Denken von Zoroaster, Buddha und Jesus zusammengefasst hat.
Das kleine Informationszentrum von Montaillou ist geschlossen, ebenso die Kirche aus dem 17./18. Jahrhundert. Ein Café fehlt. Der Ort scheint wie ausgestorben. Dafür tauchen die ersten Ruinen auf: Klein, geduckt, mit gähnenden Fensterlöchern und grob zusammengenagelten Holztüren, silbriggrau vom Alter. Im 14. Jh. gab es hier fast fünfzig große Familien, die jedoch teilweise miteinander verwandt waren. Ihre mit Schindeln bedeckten, teils zweistöckigen Häuser zogen sich terrassenförmig bis hinauf zur Burg. Ein Haus über dem anderen, wobei die unterste Häuserreihe eine natürliche Stadtmauer bildete. Das ganze Ensemble – Dorf und Burg – war früher von Wäldern umschlossen gewesen.

(Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!)

Beim Hinaufsteigen drehe ich mich ständig um. Doch niemand folgt mir. Gespenstische Ruhe. Aber die Stille schärft bekanntlich die Wahrnehmung: Verbirgt sich da was im Schattenwinkel der Ruinen? Unter der Kruste des Mauerwerks, dem Schorf? Vielleicht die Träume der Menschen, die dort einst gelebt haben? Ihre Sehnsüchte, Hoffnungen und Ängste? Ihr Lachen? Ihre Wut? Pianissimo – kaum vernehmbar ist dieser Ton aus ferner Zeit!
Ich habe es schon früher erlebt, wenn Bewusstes auf Unterbewusstes trifft, z.B. in Carcassonne, wo »Rixende« entstand, in Rennes-le-Château, bei meiner Arbeit für »Marie«, oder aber in Arles (Blut.Rote.Rosen).
Steil geht es jetzt nach oben. Rechts ein grasbewachsener Hang, links weitere Spuren alter Besiedlung: Behauener Fels, verfallende und längst verfallene Häuser – darunter vielleicht das Anwesen, in dem Béatris nach dem Tod des Kastellans wohnte. Zwischen den Mauerresten Schafgarbe, Brennnesseln und leuchtend gelbe Trollblumen.

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Leicht außer Atem erreiche ich den Fontcanal, die Trinkwasserquelle des Ortes, links unterhalb des Burghügels. Das flache Gemäuer liegt geschützt im Wald, direkt am Fußweg nach Ax-les-Thermes. Ich setze mich auf den mit Moos bewachsenen Brunnenrand, um mich auszuruhen. Leise plätschert das Wasser. Es riecht nach nassem Gras und Moder. Ein romantischer Platz. Wie gemacht für Liebesgeflüster und den Austausch häretischer Geheimnisse. Spitzt da oben etwa die Kapuze eines katharischen Perfekten durchs Buschwerk?
Nein, es ist die Donjon-Ruine der ehemaligen Fliehburg von Montaillou, die – 1362 Meter ü. d. M. – wie zwei drohende Finger in den Himmel ragt.

Ich bin neugierig, gebe mir einen Ruck und klettere hinauf – im wahrsten Wortsinn über Stock und Stein, denn die Burgmauern scheinen überall aus dem Felsgestein hervorzuwachsen.
Oben angekommen, halte ich keuchend inne. Meine Beine zittern. Auf den ersten Blick kommt mir die Anlage enttäuschend klein vor. Erst nach dem (nicht ungefährlichen) Abschreiten des buckligen Plateaus und dem Studium einer dort ausgehängten Skizze erkenne ich die tatsächlichen Ausmaße: Um die Burganlage zog sich einst eine fast zwei Meter hohe Mauer, unterbrochen von drei Wehrtürmen, ergänzt von einem Torturm mit Barbakane – und natürlich dem großen Donjon, in dem Béatris vermutlich die Feste gefeiert hat, wie sie gerade fielen.

Ich setze mich auf eines der niedrigeren Mauerstücke und halte Ausschau. Das Panorama ist grandios. Die umliegenden Berge, Hügel und Wälder grün, die Wiesen noch saftig. Aber steil. Lange aufgegebene Terrassenfelder und Gärten auf einem benachbarten Hügel hinter mir. Die Bauern von Montaillou waren im 14. Jh. frei gewesen. Es gab keine Leibeigenen. Sie hatten Schafherden und eigenes Land besessen, das sie vererben und verkaufen konnten. Angebaut wurden Hafer, Weizen, Hanf und Flachs, aber auch – man höre und staune – die Runkelrübe, die z.B. im Rheinland erst im 18. Jh eingeführt wurde.

Als unvermittelt die Sonne durch die Wolken bricht, grüßen aus der Ferne schneebedeckte Gipfel, darunter der berühmte Col de sept frères, der Sieben-Brüder-Pass. Da ich mich in den Pyrenäen befinde … Einsamkeit. Stille. Der Fels. Die Steine. Leichtfüßig schritt man in Montaillou nicht herum. Béatris musste gutes Schuhwerk getragen haben, wenn sie bergab lief, um eine ihrer ketzerischen Freundinnen aufzusuchen. Oder des Sonntags die Messe:

Notre Dame de Carnesses, die berühmte Pilgerkapelle aus dem 12. Jahrhundert, in deren Dämmerdunkel auch sie betete, befindet sich ein Stück außerhalb des Dorfes, inmitten des Friedhofs. Hier, am Ort »eines volkstümlichen lokalen Kults eher heidnischer Färbung« (Ladurie), hat Pierre Clergue gepredigt und direkt neben dem Altar Na Mengarde, seine katharisch-gläubige Mutter beerdigt. Jeder, der Montaillou besucht, fragt sich, ob ihre Überreste noch heute hier ruhen.
Leider ist auch dieses kleine Gotteshaus verriegelt, ein Schlüssel nirgends aufzutreiben. Die Kühe auf den benachbarten Weiden recken zwar die Hälse, interessieren sich aber nicht weiter für Ketzerei.
Pech gehabt?
Ganz sicher nicht, denn die Geschichten von früher sind auf meinem Weg durch Montaillou ein Stück lebendiger für mich geworden. Auch Béatris und Pierre …

Helene Köppel

Eine Leseprobe?

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Die Prieuré Santa Maria del Vilar – am Ort eines Nymphaeums

Gut versteckt

Ebenfalls auf dem Jakobsweg befindet sich – gut versteckt in den Vorpyrenäen – das Kloster Santa Maria del Vilar.
Doch wer danach sucht, wird es auch finden:
Es liegt ungefähr zwei Kilometer von 66740 Villelongue-dels-Monts entfernt:
Ausgangspunkt Perpignan – Elne – Argelès – St. Génis de Fontaines – Villelongue dels Monts – dann nochmals etwa zwei Kilometer bis zum Kloster.

(Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden)

Zur Historie

Im Jahr 1083 ließen sich Augustinermönche auf einer aus dem 8. Jahrhundert stammenden Befestigung nieder und gründeten dort ein Kloster, das sie Vilari nannten.
Sie bauten eine neue Kirche und schmückten die Hauptapsis mit großartigen Fresken aus.

Hier die Überreste der prä-romanischen Kirche …

Ein stilles, grünes Paradies

Dieses Kloster liegt in der Tat in einem Paradies. Die himmlische Ruhe wird einzig durch das Tschilpen der Vögel und das Plätschern einiger Rinnsale durchbrochen, die ringsum von den Bergen ins Tal laufen.
Aber Santa Maria del Vilar hat auch schwere Zeiten hinter sich. Nach der Säkularisation (um 1535) verließen die Mönche ihr stilles Kloster, das sie ganze fünf Jahrhunderte hindurch bewohnt hatten.

Das alte Kloster verfällt

Um 1800 wurden die Gebäude landwirtschaftlich benutzt. Die Kirche wurde zum Pferdestall, der Gästesaal abwechselnd auch als Krankenhaus und Schweinestall zweckentfremdet.
1942 wurde der Ort aufgegeben und die dort üppig wachsende Vegetation überwucherte die Gebäude.

Noch im Jahr 1993 sah das Kloster so wie auf dem nebenstehenden Foto aus!

Eine tatkräftige Frau

Danach änderte sich alles. Eine Frau aus dem Aveyron-Gebiet, Lucette Triadou, kaufte die Gebäude auf, suchte sich Sponsoren, 100 Freiwillige und Spezialisten: Architekten, Archäologen etc. Das Ganze lief unter l’egide des Monuments Historiques (Denkmalpflege).
Natürlich war das Kloster zu diesem Zeitpunkt völlig ausgeschlachtet, so fehlten z.B. das Portal, die Tür und ein westgotischer Sarg aus dem 7. Jahrhundert.

(Links – ein Foto aus dem Jahr 1918)
Die Eingangstür wurde später wiederentdeckt und zwar bei einem Trödler in Barcelona!

(Die Löcher in diesen Türen dienen übrigens zur Luftzirkulation im Kircheninneren!)

Santa Maria del Vilar – heute

Die Restaurierungsarbeiten wurden im Sommer 2004 beendet.
Im Oktober 2005 übernahmen orthodoxe rumänische Nonnen und Mönche das Kloster – und eine der Nonnen machte auch die Führung. Sie war still, klug und selbstbewusst, hatte Profil …

Vilar Kirche

Im Inneren der Romanischen Kirche befanden sich farbenfrohe Fresken aus dem 11. u. 12. Jh. Um sie zu schützen, durfte nicht fotografiert werden – daher (links) ein kleines Foto aus dem Netz. Zu erkennen waren die Jungfrau Santa Maria del Vilar, der Erzengel Gabriel, die Verkündigung, Himmelskosmos, Gott- und Kreuzsymbole, die Evangelisten, der Pfau usw. Teilweise muteten die Fresken recht modern an.

Die gesamte Klosteranlage befindet sich heute in einem Top-Zustand.
Im Foto rechts ist das letzte von drei alten roten Kreuzen zu sehen …

Das Nymphaeum

Ein besonderer Höhepunkt war für mich das dort befindliche Nymphaeum – es war im Jahr 1998 bei Ausgrabungen wiederentdeckt worden.
Ein Nymphaeum ist ein römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert vor Christus
also ein alter spiritueller Ort und ein Brunnenheiligtum.
Man spürt es – und man ist ergriffen!
Die Nonne war übrigens sichtlich stolz, als sie uns diesen heidnischen Tempel, an dem einst die Nymphen tanzten, präsentierte!

* Für den Fall, dass auch Sie einen Besuch im Kloster Santa Maria del Vilar beabsichtigen, noch ein Hinweis auf die Führungen:

Öffnungszeiten: 1.4. – 31.10. von 15 – 18 h; 4.– Euro Eintritt für Erwachsene; Besichtigung nur mit Führung möglich
(Stand 2013)

Im Preis eingeschlossen ist die Besichtigung eines kleines Museums im Kreuzgang des Klosters – mit interessanten Fundstücken (Tonscherben, Glas, Münzen, Feuersteinpfeilen aus der späten Jungsteinzeit, die bei diversen Ausgrabungen zutage traten.

Im ehemaligen Dormitorium (Refektorium oder Gästehaus  – um welchen Raum es sich gehandelt hat, habe ich vergessen), konnte man im Rahmen der Führung auch noch eine Ikonen- und Gemäldeaustellung bewundern.

ACHTUNG:
Im Juli und August finden in der Kirche – aufgrund der hervorragenden Akustik – wöchentlich Mittelalter-Festivals statt.

Ich bedanke mich herzlich für Ihr Interesse!

Ihre

Helene L. Köppel