Mein Thriller “ABKEHR”

Hervorgehoben

“ABKEHR” ist mein zwölfter Roman – und zugleich das (in sich abgeschlossene) spannende Finale meiner SÜDFRANKREICH-thriller. Die fiktive Story um die “Kinder der Bösen”, um unheilige Allianzen und wechselseitige Schuld ist im Künstlermilieu angesiedelt. Die Handlung spielt im Hier und Jetzt – genauer im Jahr 2019, also noch vor Corona. Eine kleine Vorgeschichte (im Roman “die alte Sache” genannt) reicht jedoch bis in das Jahr 1944 zurück.
Schauplätze sind Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Marokko.
Inspiriert haben mich beim Schreiben ein längerer Aufenthalt vor drei Jahren in
Salamanca (einer der Romanschauplätze) sowie ein Gedicht von Bertolt Brecht: “Die Maske des Bösen” – in dem es in der letzten Zeile heißt: “Wie anstrengend es ist, böse zu sein!”

Salamanca 2019

Kurzer Inhalt

“Ich, ganz arglos, tat es, im Glauben, es sei so.”

Berlin 2019. Ein nasskalter Apriltag. Die Malerin Laura Tillby freut sich auf ihre bevorstehende Hochzeit mit dem Galeristen Wolf van der See. Aber es kommt anders. Wolf und sein prominenter Vater werden unversehens verhaftet. Um dem Presserummel zu entgehen, legt man ihr nahe, Deutschland zu verlassen. Ihre Flucht führt sie bis nach Salamanca. Doch die Sicherheit in dieser lebendigen spanischen Stadt ist trügerisch.

Der Roman hat 408 Seiten und ist in drei Abschnitte unterteilt: Zweifel, Schuld und Abkehr.
Neben den Hauptfiguren Laura Tillby und Wolf van der See, die die Geschichte tragen, ermittelt nun zum letzten Mal “mein” Kommissar aus Toulouse, Maurice Claret. Ihm zur Seite steht wieder die bodenständige Nürnbergerin Steffi Conrad. Claret und Steffi sind seit “Die Affäre Calas” fester Bestandteil in meinen Gegenwartsromanen.

Salamanca, 2019

Kleine Leseprobe

“Sie betrat den Balkon, weil Wolf mit einem wichtigen Kunden aus Mailand telefonierte. Die Tür zog sie bis auf einen kleinen Spalt hinter sich zu. Atmete tief durch. Schneeluft und ein aschefarbener Himmel über Berlin. Fröstelnd schloss sie den Reißverschluss ihrer weißen Fleece-Jacke und stellte den Kragen hoch. Da vernahm sie von innen das Schleifen der Schiebetür, eilige Schritte, dann die gepresste Stimme ihres Schwiegervaters in spe: »Leg auf! Hast du es ihr schon gesagt? Laura muss raus aus Berlin. Noch heute. Es wird ernst!«
Laura stockte der Atem. Was redete Fritz da? 
Wie angewachsen blieb sie stehen. Legte den Kopf schräg. Lauschte. Doch jetzt vernahm sie nur noch Gemurmel.
Raus aus Berlin? Sie? Sollte sie nicht besser reinplatzen und Fritz zur Rede stellen? Sie zögerte … Fritz, der immer nur schneckenbraune Anzüge trug, hatte nichts Sympathisches an sich. War launisch. Besser man ging ihm aus dem Weg. Aber raus aus Berlin? Drei Wochen vor der Hochzeit? Die mit allem Pipapo stattfinden sollte? Für die allein dreihundert Einladungen bereits verschickt waren? Niemals. Nein, eine solche Blöße würden sich die van der Sees nicht geben. Die Aufregung hing vielleicht mit der Fusion zusammen … Hatte ihr Bruder wieder Mist gebaut? Was schrieb Fabian ihr heute morgen:
Unter uns: Bin weg. Später mehr. Pass auf dich auf! … Was bedeutete das: Bin weg! Bin mal kurz weg? Zigaretten holen? … Es wird ernst, hatte Fritz gesagt – und komisch, es hatte geklungen, als ob’s ums nackte Überleben ginge.
Ihre Füße waren schon kalt. Sie wippte auf und ab. Krümmte und streckte die Zehen. Lauschte wieder. Die beiden redeten noch immer. Angespannter Tonfall. Verflixt, und sie fror sich hier draußen den Hintern ab und malte sich den Schrecken aller Schrecken aus! Aber nein, die Hochzeit
fand statt! Wolf würde seinen Vater schon wieder auf Linie bringen. Das, was sie beide, Wolf und Laura, verband, war Liebe. War mehr als … Fritz.
Sie hatte Wolf erst im Mai letzten Jahres kennengelernt. In Hamburg. Auf der Beerdigung ihres Vaters. Sein Auftauchen hatte alle überrascht. Sie vor allem, und das aus gutem Grund: Wolf sah aus wie Otto Dix, einer ihrer Lieblingsmaler. Die gleichen blonden Stirnfransen, der skeptische Blick, die kraftvolle Nase – und dieser leicht trotzig wirkende, sinnliche Mund, eingerahmt von zwei markanten Furchen, die sich bis zum Kinn hinabzogen.
Alle Untiefen des Lebens muss ich selber erleben, hatte Otto Dix bei seinem Kriegseintritt im Jahr 1915 gesagt. Steckten jetzt Wolf und sein Vater in irgendwelchen Untiefen fest?”

Salamanca, Rio Tormes, 2019

Eine augenzwinkernde Bemerkung zum Romanende: Abkehr vom “Bösen” bedeutet selbstverständlich nicht, dass meine Romanfiguren zukünftig nur “Gutes” tun, wie auch die Abkehr von einer “Romanreihe” nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Autorin den Stift für immer beiseite legt!

Ich wünsche Ihnen einige spannende Lesestunden mit “ABKEHR”!
Ihre
Helene L. Köppel

Ausgaben: Taschenbuch 408 Seiten, ISBN: 9 783756 886210, 20.– Euro
E-Book Kindle
ASIN ‏ : ‎ B0BNLWB4S6, 6.99 Euro

Die erste Rückmeldung einer Leserin aus Frankreich:
“… Spannend und gut recherchiert; diese ganzen geschichtlichen und politischen Hintergründe lebendig geschildert. Faszinierend!! Félicitations!!

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Ein Gang durch Salamanca – Teil 3

Die Plaza Mayor von Salamanca

Die Plaza Mayor von Salamanca befindet sich unweit der alten “Puerta del Sol”, einem Zugangstor der alten Stadtmauer. Sie ist der beliebteste Treffpunkt der Stadt. Allein aufgrund ihrer Größe zählt sie zu den prachtvollsten Plätzen Spaniens. Ihr früherer Name war “Plaza de San Martín”, benannt nach der gleichnamigen Kirche. Die alte Plaza war noch viel größer, so dass man sie damals als “größten Platz der Christenheit” bezeichnete. Hier fanden auch die Stierkämpfe statt.
Die heutige Plaza Mayor wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts errichtet. Als Erbauer gilt Alberto de Churriguera, der damals auch am Bau der Neuen Kathedrale mitwirkte. Die Glockenwand des Rathauses wurde hundert Jahre später erstellt. Die Plaza Mayor weist an der Ostseite, zwischen seinen Bögen, interessante Medaillons und Büsten auf, die spanische Könige und Persönlichkeiten aus der Kultur Salamancas zeigen.

Sollte es auch Sie einmal nach Salamanca verschlagen, dann genießen Sie unbedingt einmal die Abendsonne auf der Plaza Mayor – vielleicht bei einem Glas Vino Rosada!
An einem dieser Abende hier in Salamanca im Mai 2019 entstand die Idee für meinen neuen Roman “Alle Untiefen des Lebens”*.

*”Alle Untiefen des Lebens” erscheint im Winter 2021

Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Die Päpstliche Universität – La Clerecía

Auch ein Besichtigungsrundgang in der “La Clerecía” ist vielversprechend, wenn man in Salamanca ist. Diese Universitätsschule wurde im Jahr 1611 von Königin Margarethe von Österreich (Gemahlin von Philipp III.) gegründet. Die Jesuiten, die schon damals eine eigene Schule in der Stadt besaßen, meinten eines Tages, eine viel größere verdient zu haben, die außerdem in der Nähe der Universität angesiedelt sein sollte. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1617, zogen sich aber über 150 Jahre hin (u. a. Probleme mit Grundstückseignern). Für die Durchführung des gewaltigen Vorhabens riss man kurzerhand eine Kirche, eine Kapelle und mehrere Wohnhäuser ab.
Nach der Ausweisung der Jesuiten im Jahr 1767 wurde die Kirche der Schule der Clerecía de San Marcos unterstellt. Seit 1940 ist in den Anlagen dieser alten Schule die Universidad Pontificia, die Päpstliche Universität untergebracht.
In der Mitte der Anlage befindet sich der sehenswerte Innenhof Claustro de Estudios, eines der großartigsten Werke des spanischen Barocks. Er erstreckt sich über drei Etagen, wobei die ersten beiden durch riesige Säulen miteinander verbunden sind. Die letzte Etage ist das Dachgeschoß.

Lassen Sie sich überraschen!

Foto oben: Blick auf die Kirche La Clerecía vom Innenhof der Päpstlichen Universität aus …

Das Conventio de San Esteban

Als sich im 13. Jahrhundert die Dominikaner in Salamanca niederließen, trat ihnen der Bischof die damals in einem miserablen Bauzustand befindliche “Kirche San Esteban” nebst einigen Grundstücken ab, die in der Flussebene lagen. Hier errichteten die Dominikaner eine neue Klosteranlage mit einer gotischen Kirche. Das Ensemble wurde zum Sitz der größten Universitätsschule der Dominikaner in Spanien. Von hier aus wurde die Reise des Christoph Kolumbus* nach Westindien vorangetrieben, und nach der Entdeckung der Neuen Welt waren es die Dominikaner von Salamanca, die alles daran setzten, die Eingeborenen zu missionieren.
Die herrliche Fassade mit Jakobsmuscheln, Phantasiewesen und anderen plateresken Zierelementen, gliedert sich in fünf senkrechte und drei waagrechte durch zwei Simse getrennte Reihen. Die Krönung bildet eine Darstellung des Leidenswegs. Medaillons zeigen Bildnisse von Dominikanerheiligen, das Mittelrelief die Steinigung des Heiligen Stephanus.

Fundstücke und Kuriositäten in Salamanca (z.B. im Colegio Mayor Fonseca)

Mit Christoph Kolumbus, dessen Statue sich mitten in Salamanca, auf der nach ihm benannten Plaza de Colon befindet, schließe ich meinen 4-teiligen Salamanca-Artikel!
Vielen Dank für Ihre Begleitung durch diese schöne Stadt!

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Ein weiterer virtueller Gang durch Salamanca: Teil 2: Alte und Neue Kathedrale usw. – oder Teil 4: Templerkirche San Marcos, Salamanca

Weitere magische Orte in der Umgebung von Salamanca – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto!
(z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens, und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)

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Ein Gang durch Salamanca – Teil 2

Blick auf die Kathedrale von Salamanca

Neue Kathedrale von Salamanca –
Asunción de la Virgen

Die Neue Kathedrale von Salamanca (gotisch) befindet sich – leicht versetzt – oberhalb der Alten Kathedrale (romanisch). Der Anbau wurde im XVI. Jh. veranlasst, weil man in dieser Epoche den romanischen Stil nicht mehr schätzte, ja, für zu unbedeutend hielt, um die Stadt angemessen repräsentieren zu können.
Das Westportal wurde im Jahr 1670 leider durch eine neue, eher langweilige Fassade ersetzt. Auch an den Türmen wurden Veränderungen vorgenommen.
Die gesamte Westseite musste schließlich – nach dem Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 – neu verkleidet werden, da sie schwere Schäden erlitten hatte.
Auch das Kuppelgewölbe wurde durch das Erdbeben zerstört und musste abgetragen werden. Die Rekonstruktion ist seitdem stark mit Reliefs verziert.

Der Innenraum der Neuen Kathedrale von Salamanca beeindruckt nicht zuletzt aufgrund seiner Größe und Pracht, so dass man in Kunstkreisen Vergleiche mit der Kathedrale von Sevilla zieht.

Alle Fotos können angeklickt und vergrößert werden!

Alte Kathedrale von Salamanca
– Santa Maria de la Sede

Die Alte Kathedrale von Salamanca (Romanisch) steht ihrerseits auf dem Grundstück der alten westgotischen Hauptkirche. Mit ihrer Planung wurde in den 40er und 50er Jahren des XII. Jh. begonnen. Der Grundriss hat die Form eines lateinischen Kreuzes mit drei Schiffen, die in halbkreisförmige Absiden auslaufen. Die alte Kathedrale erreicht man vom Inneren der Neuen Kathedrale über eine Treppe. Die romanisch-frühgotische Kirche erhielt im Jahr 1854 den Rang einer Basilica minor. Seit 1988 ist sie Teil der UNESCO-Weltkulturstätte in der Altstadt von Salamanca. Das Langhaus ist 52 Meter lang und das Mittelschiff fast 17 Meter hoch. Der Nordturm mit den Glocken gehört sowohl zur Alten als auch zur Neuen Kathedrale. Er erhielt seine Gestalt erst im 18. Jahrhundert, nach dem Erdbeben von Lissabonn (1755).
Beachtenswert ist die gotische Wandbemalung, die zu den hervorragendesten ihrer Art in Europa zählt.

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Virgen de la Vega –
Die Schutzpatronin von Salamanca

Im Mittelpunkt des Altarretabels, das dem florentinischen Maler Dello Delli zugeschrieben wird und aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt, steht die Virgen de la Vega, die Schutzpatronin von Salamanca, die aus dem gleichnamigen Kloster in die Alte Kathedrale gebracht wurde. Die spätromanische Statue aus dem 13. Jahrhundert besitzt einen verkupferten, mit Cobochon-Gemmen und Limosiner Email verzierten Holzkörper. In der Halbkuppel oberhalb des Retabels (s. oben) ist das Jüngste Gericht dargestellt. Das Mitte des 15. Jahrhunderts entstandene Fresko stammt von Nicolás Florentino und passt sich, im Gegensatz zu den übrigen Retabeln, bereits vollständig an die italienische Renaissance an.

Kuriositäten an der Portada de Ramos – Nordseite der Neuen Kathedrale in Salamanca

An der Nordseite der Kathedrale, am Portal de Ramos, befindet sich ein schönes Relief, auf dem der Einzug in Jerusalem abgebildet ist. Der Künstler ist Juan Rodríguez, der auch das Relief an der Portada del Nacemiento geschaffen hat.
Vergnüglich sind die Kuriositäten anzusehen, die sich ebenfalls am Portal de Ramos befinden: Ein Astronaut, ein Luchs, ein Stier, ein eisschleckender Drache, ein Flusskrebs, ein Storch und ein Hase. Es ist alter Brauch in Salamanca, dass man bei jeder Restauration ein neues kurioses Element hinzufügt.

Das Grüne Salamanca –
Der Huerto de Calixto y Melibea

Es gibt nicht nur alte Steine zu bewundern, in dieser sehenwerten Stadt – ein Muss ist auch der Besuch des Huerto de Calixto y Melibea, einer der beschaulichsten Gartenanlagen von Salamanca, in unmittelbarer Nähe der Kathedrale liegend. Die Pilger, die hier in der benachbarten Herberge übernachten, wissen die grüne Oase zu schätzen. Die Parkanlage mit ihrer üppigen Vegetation erinnert an die Gartenanlagen früherer Paläste, der Name an die Komödie La Celestina, besser bekannt unter dem Namen “Comedia de Calisto y Melibea” von Fernande de Rojas. Der Autor dieses Theaterstücks studierte in Salamanca und behauptete, hier ein unvollendetes Manuskript gefunden zu haben, das er zu Ende geführt hat. Vom Huerto de Calixto blickt man hinunter auf die Flussebene des Tormes.

Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Jetzt aber unbedingt eine kleine Stärkung – eine Tasse Kaffe und ein paar knusprige Churros?
Rezept für den Brandteig: 150 ml Wasser, 50 ml Milch, 2 EL Butter, je 1 Prise Zucker und Salz, 120 g Mehl, 2 Eier …
Buen apetito!


Das sollte man vielleicht noch wissen:
Die Kathedrale von Salamanca liegt nur wenige Gehminuten von der Plaza Mayor entfernt. Die Neue und Alte Kathedrale von Salamanca ist täglich geöffnet. Der Eintrittspreis beinhaltet einen Audioguide sowie den Besuch des Kreuzgangs und des Museums. Kinder, Studenten und Rentner erhalten eine Ermäßigung.

Verkehrsnetz:
Salamanca ist an das spanische Autobahnnetz angeschlossen. In Nord-Süd-Richtung (z.B. Zamora/Cáceres) verläuft die A-66, nach Westen (Ciudad Rodrigo und Portugal) die A-62, die umgekehrt in Richtung Nordosten nach Valladolid führt. Nach Osten (Richtung Ávila) verläuft die A-50.

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Ein weiterer virtueller Gang durch Salamanca: Teil 3: Plaza Mayor, Clerecía, San Esteban etc./ oder in die
Templerkirche San Marcos, Salamanca

Magische Orte in der Umgebung von Salamanca – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto: (z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)

Astorga
Ciudad Rodrigo
Merida
Penalba
Pino del Oro
Toledo
Toro 1
Toro 2
Zamora
Santa Maria Wamba
San Pedro de la Nave
San Juan Bautista de Baños
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Urueña
Verracos

Ein Gang durch Salamanca – Teil 1

Hospital General de la Santísima Trinidad

Salamanca ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomischen spanischen Region Kastilien-León. Im Jahr 1988 wurde die Stadt, die 145 000 Einwohner zählt, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. 2002 war Salamanca zusammen mit Brügge Kulturhauptstadt Europas. Die Stadt liegt ca. 215 km nordwestlich von Madrid, auf 800 m Höhe im Nordteil der iberischen Hochebene (meseta), am Nordufer des Rio Tormes.
Salamanca befindet sich in strategischer Lage am Schnittpunkt wichtiger Verbindungswege zwischen dem Norden und dem Süden der Halbinsel.

Die kleinen Fotos können alle vergrößert werden, es lohnt sich!

Zur Geschichte von Salamanca

Die Einfriedung Salamancas geht auf die Jüngere Eisenzeit zurück. Im Jahr 219 v. Chr. durchquerte Hannibal mit seinen Schlacht-Elefanten die damalige Siedlung. Zur Zeit der Römer und Westgoten entwickelte sich “Salmantica” und erlangte bald den Status der Civitas. Nach der Invasion der Mauren im 8. Jahrhundert geriet die Stadt in Vergessenheit. Erst zu Beginn des 12. Jahrhunderts gewann sie wieder an Ansehen und wurde auf Anordnung König Alfons VI, der seinen Schwiegersohn Raimund von Burgund mit dem Vorhaben betraute, neu besiedelt. Jetzt zogen vor allem Franken, Galicier und Bewohner der Stadt Toro nach Salamanca, wobei die wichtigsten romanischen Pfarrkirchen errichtet wurden. Einige sind bis heute erhalten.
Seine Blüte erlebte Salamanca im 16. Jahrhundert. Im Jahr 1524 wurde der Bau von Kirche und Kloster San Esteban begonnen; zur gleichen Zeit entstand die neue Kathedrale und auch die Universität genoss jetzt internationales Ansehen.

Die Universität von Salamanca

Im Jahr 1218 erfolgte die Gründung des Estudio General, der Universität von Salamanca. Es entstanden zahlreiche Ritterorden, religiöse Ordensgemeinschaften, Universitätsschulen. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg beträchtlich. Ihre bedeutendste Blüte erlangten die Stadt und ihre Universitäten im XVI. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden die herrlichen Gebäude im überreichen plateresken Stil der spanischen Renaissance.
Die erste Studentin an der Universität von Salamanca war Beatriz Galindo (1465-1535), später Lehrerin für Latein und Grammatik der Königin Isabella der Katholischen und Hauslehrerin ihrer Kinder. Mit fünfzehn Jahren konnte Beatriz nicht nur die klassischen Texte gut lesen und übersetzen, sondern auch mit großer Korrektheit und Geläufigkeit in dieser Sprache sprechen und schreiben. Diese Begabung trug ihr den Beinamen La Latina ein. Sie sprach zudem fließend Altgriechisch und verehrte Aristoteles.
Interessant auch Luisa de Medrano (1484-1527), die in Salamanca als erste Professorin an einer spanischen Universität Latein lehrte.
Die Escuelas Mayores, also die Hauptuniversität – es gibt unzählige weitere Universitätsgebäude in der Stadt – kann als anschaulicher Vertreter des plateresken Stils betrachtet werden. Diese Stilrichtung, die ganz dem Geschmack der spanischen Kunst in dieser Epoche entspricht, verbindet eigene Züge mit Elementen der Renaissancekunst und gotischen Anklängen. Erbaut wurde die Universität in den 20er Jahren des XVI. Jahrhunderts. Das doppelte Tor (Foto unten) soll den Gegensatz zwischen Tugend und Laster darstellen und den StudentInnen den rechten Weg weisen. In diesem Sinne ist auch das Bildnis des Frosches auf dem Totenkopf zu verstehen, das die Flüchtigkeit der fleischlichen Lust darstellen soll. Heute hat sich unter den StundentInnen ein ganz besonderer Brauch durchgesetzt: Jeder oder jede muss vor Antritt des ersten Semesters diesen Frosch suchen, denn angeblich wird derjenige, der ihn (versteckt, hoch oben) gefundet hat, sein Studium mit Erfolg abschließen.



Übrigens: Die Abschlussexamen der Universität fanden früher in der Kapelle der Heiligen Barbara (Alte Kathedrale) statt. In jener Zeit musste jeder Student/jede Studentin die ganze Nacht vor der Prüfung in der Kapelle auf dem Grabstein des Bischofs Lucero gelehnt verbringen. Bestand man das Examen, wurde man durch das Haupttor der Kathedrale hinausgetragen und mit einem Stierkampf geehrt. Mit dem Blut des Stieres wurde dann der Name des neu ernannten Doktors mit dem Zeichen des Siegers an die Wand geschrieben. Rasselte man durch, musste man die Kathedrale durch die Puerto de los Carros verlassen.

Der Verraco von Salamanca

Mit dem spanischen Wort Verraco werden verschiedene aus Granitblöcken gefertigte Tierskulpturen aus dem 5. – 3. Jh. vor Christus bezeichnet, die man in ehemaligen Siedlungsgebieten der Kelten (hier Vettonen) findet, also im heutigen Westen Spaniens und im Nordosten Portugals.
Der Verraco von Salamanca befindet sich neben der römischen Brücke am Rio Tormes. Er wurde auf den nahegelegenen archäologischen Ausgrabungsstätten auf dem Cerro de San Vicente gefunden und sollte einst wahrscheinlich das Vieh der Bauern schützen. Es handelt sich um eine Figur ohne Kopf, deren Körper der eines Stieres oder Ebers ähnelt.

Das Kloster Santa Clara

Das Konvent Santa Clara wurde im Jahr 1238 gegründet. Aus diesem Jahrhundert stammt auch die Kirche, die jedoch mehrmals umgebaut wurde. Die alten Fresken aus dem 12. – 18. Jh. wurden teilweise erst 1976 wiederentdeckt. Sie stellen Szenen aus dem Leben der Heiligen und Märtyrer dar. Beeindruckend ist auch bemalte Dachgestühl auf dem Giebeldach mit Querbalken und Deckentäfelung. Es ist hinter dem falschen Gewölbe verborgen; während der Führung kann man dort hochklettern und fotografieren. Im ältesten Teil des Kreuzgangs sind einige Säulen aus der sehr frühen Gotik erhalten, die noch an den romanischen Stil erinnern. Es existiert hier auch ein kleines Museum, in dem volkstümliche Krippen gezeigt werden.

Drei schöne Märtyrerinnen im Kloster Santa Clara: Von links Katharina (Radspeiche), mittig Lucia (Augen auf der Schale) und rechts Barbara (Turm im Hintergrund)

Der Bericht über die Alte und Neue Kathedrale von Salamanca befindet sich im zweiten Teil meines Reiseberichts über Salamanca:
Ein Gang durch Salamanca, Teil 2

Zum Schluss noch ein kleiner Bummel zum Torre del Clavero (einer der Schauplätze meines neuen Romans), ein kühler Drink –
und dann eine überraschende Einladung zum Polterabend!

*** Felicitaciones! ***

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Salamanca hat viel zu bieten:
Teil 2 (Neue und Alte Kathedrale etc.)
Teil 3 (Plaza Mayor, Clerecía, San Esteban etc.)
oder aber Salamanca: Templerkirche San Marcos!

Magische Orte in der Umgebung von Salamanca – optimal für einen Tagesausflug mit dem Auto: (z.B. Römerspuren, die älteste Kirche Spaniens, und Kirchen aus der Zeit der Westgoten, Templer usw.)

Astorga
Ciudad Rodrigo
Merida
Penalba
Pino del Oro
Toledo
Toro 1
Toro 2
Zamora
Santa Maria Wamba
San Pedro de la Nave
San Juan Bautista de Baños
Segovia
Urueña
Verracos




Ciudad Rodrigo – wo der Teufel manches Mal im Detail steckt …

Die kleinen Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Ciudad Rodrigo liegt am Fluss Águeda im Westen Spaniens, in der Provinz Salamanca (Kastilien-León), ungefähr 20 km östlich der portugiesischen Grenze.
Die kleine Stadt hat ungefähr 12 000 Einwohner. Ihr ursprünglicher Name war Miróbriga.
Wer diese wirklich sehenswerte und auch freundliche Stadt besichtigen möchte, parkt am besten auf dem Parkplatz außerhalb der Stadtmauern und geht zu Fuß durch das Stadtor Puerta del Sol. Auf diesem Weg erreicht man rasch die historische Altstadt mit dem Plaza Mayor, wo man gemütlich sitzen und sich für weitere Erkundigungen stärken kann. Werfen Sie einen Blick auf die herrlichen Stadtpaläste, die Kathedrale und die Burg, die im Südwesten der Altstadt liegt. Sie wird datiert auf das Jahr 1372; der mächtige Turm entstand hundert Jahre später. Heute befindet sich in der Burg ein Hotel der staatlichen Parador-Kette.

Der alte Name “Miróbriga” geht auf die Keltiberer zurück, die im 6. Jh. v. Chr. die Stadt gegründet haben.

Ein Zeugnis dieser vorrömischen Zeit ist „El Verraco“, ein Eber aus Granit, den die Keltiberer hinterlassen haben.
Nach der Eroberung durch die Römer wurde die Stadt in Augustóbriga umbenannt. Die älteste Urkunde, die den noch heute aktuellen Namen bezeugt – Civitatem de Rodric – stammt aus dem Jahr 1136.

Die Kathedrale de Santa Maria

Mit dem Bau der Kathedrale von Ciudad Rodrigo wurde im 12. Jahrhundert begonnen, nachdem König Ferdinand II. und Papst Alexander III. die Stadt zur Suffragandiözese* von Santiago de Compostela ernannt hatten. Geweiht wurde das Gotteshaus im Jahr 1165.
Weil die erste Bauphase bis zum 14. Jahrhundert andauerte, lassen sich hier sowohl romanische als auch gotische Elemente finden.
(*einem Erzbischof unterstellt)

Die Kathedrale de Santa Maria “hat es in sich” – im wahrsten Wortsinn.
Kurz: Ich war überwältigt von der Fülle der Details, die auf mich einstürmten. Lassen auch Sie sich überraschen!

Wie immer können meine Fotos mit einem Klick vergrößert werden.

Ciudad Rodrigo – wo sich über dem Eingang der Kathedrale
ein prachtvoller Fries mit Figuren aus dem Alten Testament befindet
– darunter die geheimnisvolle Königin von Saba
(3. von links)

Ciudad Rodrigo – wo Kunst historisch wertvoll ist:

… wo stattliche Säulen mit stattlichen Zypressen konkurrieren:

… und der Teufel manches Mal im Detail steckt:

… da sollten die Madonnen ein wachsames Auge auf den Teufel haben!

Mit einem letzten “augenzwinkernden” Blick auf eines der schönen Adelshäuser und
den Donjon des Alcázar bedanke ich mich für Ihr Interesse!