NEUER ROMAN: “Adieu, Marie!”: Die Briefe

Hervorgehoben

Einige Jahre nach der Erstausgabe meines Rennes-le-Château-Romans “Die Erbin des Grals” (2003, Rütten & Loening, Berlin), überließ mir ein guter Freund aus der Schweiz Kopien von 9 handschriftlichen Briefen aus dem Jahr 1911:
Sehr persönliche, ja teils berührende Briefe, die Bérenger Saunière, der Priester von Rennes-le-Château, während seiner Strafversetzung, an „seine Marie“ schrieb.

Dass ich diese Briefe nicht nur ins Deutsche übersetzen, sondern sie irgendwann auch veröffentlichen würde, stand für mich außer Zweifel. Nichts macht mehr Spaß als das Schreiben von spannenden Büchern! Aber würde man den angedachten neuen Roman auch ohne große Vorkenntnisse lesen können? Ohne Insider-Wissen?
Es gab eine Lösung: Die Rahmenhandlung (fiktiv) musste in Rennes-le-Château angesiedelt und eine verlässliche Erzählerin gefunden werden, die – Brief für Brief sozusagen – die Geschichte transportiert und bisweilen den Vorhang lüftet, hinter dem sich die Geheimnisse von Rennes verbergen.
Für diese Rolle konnte ich mir niemand Geeigneteren vorstellen als Marie Dénarnaud selbst! (Schließlich hatte die “Erbin des Grals” auch im wahren Leben Saunières Briefe gehütet und damit für die Nachwelt aufbewahrt!)

Augenzwinkernd vorweg: Dass der Herzensbrecher und Feinschmecker Saunière (der sich selbst als Priester mit einer “Künstlerseele” sah) in seinem turbulenten Leben als Seelsorger den “Gral” fand, ist nicht gesichert, dass er als “findiger Geschäftsmann” Geld scheffelte und dabei bisweilen in den “Fettnapf” trat – nun, wer will es ihm heute noch verübeln!

Manchmal ein Narr zu sein, macht einen noch lange nicht zum Narren, meint Marie dazu.
Recht hat sie!

“Und woher willst DU das alles wissen, schlaue Marie?”, fragt Henriette.
Marie lacht auf. „Diese Antwort geht mir leicht von der Zunge, neugierige Henriette:
Weil die schlaue Marie es immer verstanden hat, ihre Augen und Ohren offenzuhalten!

Viel Vergnügen und gute Unterhaltung mit “Adieu, Marie! – Die Briefe”!

“ADIEU, MARIE!: Die Briefe”
TASCHENBUCHAUSGABE 2024, 250 Seiten,
VERLAG BoD, Norderstedt –
ISBN 978-3-7597-9995-1

Quelle zu Abbé Boudet
in der deutschen Übersetzung, mit Anmerkungen von Olaf Jacobskötter:
“DIE WAHRE SPRACHE DER KELTEN und der Kromleck von Rennes-les-Bains”:

ISBN 978-3-00-021219-2

Zur Leseprobe – bitte hier klicken!

LESERSTIMMEN und REZENSIONEN ZU: “DIE ERBIN DES GRALS
NEUAUFLAGE “MARIE – DIE ERBIN DES GRALS”, 2019, BOD-PRINT + E-BOOK, 460 Seiten, ISBN 978-3-7494-5381-8)

Georg Hirschelmann – Mitteldeutsche Zeitung, 20. 3. 2004: … Haben Sie etwas gelernt? Vielleicht etwas vorgeführt bekommen: Wie man verbürgte Geschichte flott und sauber mit eigenem Erleben (Köppel hat einige Zeit in Südfrankreich recherchiert) und einiger Spekulation mixt und daraus ein spannendes Buch macht …

Lectures pour Tous – Lesezeit, La Voix, Luxemburger Wort, 26. 11. 2003 :… wer aber nach der Lektüre der virtuos erzählten Geschichte von der Erbin des Grals Freude daran hat, die Originalschauplätze zu besuchen – sie haben die Stürme der Zeiten bis zum heutigen Tag überstanden …

Nürnberger Nachrichten, 18./19.10.2003: Geschichtslehrer liegen voll daneben, wenn sie uns immer nur mit Daten, Namen und Ereignissen aus der Vergangenheit füttern. Romane müssen sie schreiben, Geschichten, die uns Geschichte miterleben lassen! Auch wenn es Tausende solcher Schmöker gibt, alte Zeiten ziehen immer. Eine schöne bunte Geschichte aus dem 19. Jahrhundert erzählt der Roman „Die Erbin des Grals

(E-book; TB + Printausgaben: “DIE ERBIN DES GRALS”
Rütten & Loenig, Berlin 2003, 457 Seiten,
Aufbau-Taschenbuch-Verlag, Berlin 2005, 459 Seiten,

NEUAUFLAGE “MARIE – DIE ERBIN DES GRALS”, 2019 BOD-PRINT 460 Seiten, ISBN 978-3-7494-5381-8

Rennes-le-Château – ein Romanschauplatz vom Feinsten!


“In der verfallenden Dorfkirche von Rennes-le-Château fand Abbé Saunière Ende des 19. Jahrhunderts einen Schatz!”

LEGENDE? WAHRHEIT?

Schon als ich im Jahr 2003 den ersten deutschsprachigen Roman über Rennes schrieb, stand eines für mich außer Zweifel:

Über diesen südfranzösischen Ort (im Département Aude gelegen) kann man beständig seine Website füllen, Filme drehen –
oder aber Bücher schreiben! 🙂

BÜCHER?
Vielleicht sogar einen zweiten Roman über Rennes?
Gedacht, getan?
Nun, so einfach war es nicht …

Die Vorgeschichte

Vor einigen Jahren hatte ich von “persönlichen Briefen” erfahren, die der Priester Bérenger Saunière während einer Strafversetzung im Jahr 1911 “seiner Marie” schrieb. Und schon damals hatte sich die Idee in meinem Kopf eingenistet, diese Briefe irgendwann ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Dass ich für das neue Projekt wieder Marie Dénarnaud an Bord holen würde (die Ich-Erzählerin in meinem ersten Roman über Rennes), stand außer Frage, schließlich war Marie es gewesen, die diese Briefe bis zu ihrem Tod im Jahr 1953 gehütet hat.
Doch erst nach der Veröffentlichung meines Thrillers “Abkehr” konnte ich mich mit “Marie 2”, wie mein Arbeitstitel hieß, näher befassen.
Nun wurden Saunières Briefe ins Deutsche übersetzt, Zusammenhänge recherchiert, neue Hinweise, Namen und Orte überprüft. Das eigentliche Schreiben brauchte die Reifezeit, die es immer braucht, bis alles passt – ganz im Gegensatz zur Titelsuche, denn Saunières Grußformel am Ende seiner Briefe lautete nicht selten: “Adieu, Marie!”

Die aktuellen Cover der beiden Romane

Die Protagonisten in der Geschichte von Rennes-le-Château

Roman 1 – “Die Erbin des Grals” (Ausgaben 2003, 2005 und neu 2019 + E-book)
Text auf der Rückseite des Schutzumschlages:

Am Rande der Pyrenäen ruht der Gralsschatz:
von den Merowingern zusammengetragen, von den Katharern versteckt und von einem besessenen Abbé aufgespürt …

In ihrem faszinierenden Roman enthüllt Helene Luise Köppel eines der tiefsten Geheimnisse des Abendlandes, auf dessen Spur sie intensive Recherchen wie glückliche Zufälle führten.

Die Anfänge der unglaublichen, aber verbürgten Geschehnisse in dem versteckten südfranzösischen Ort Rennes-le-Château, die den ehrgeizigen Landpfarrer Bérenger Saunière fast den Verstand und ganz gewiss das Leben kosteten, reichen bis zu den Katharern, den Merowingern und schließlich zu Jesus selbst zurück.

Als Saunière im Jahr 1886 einen unermesslichen Schatz findet und von da an ein Leben in Luxus führt, gibt es eine Zeugin: seine Haushälterin und Geliebte Marie Dénarnaud. Die Last ihres Mitwissens treibt sie dazu, alles heimlich aufzuschreiben.

Roman 2: “Adieu, Marie – Die Briefe” (Ausgabe 2024; auch E-book)
Die Handlung spielt im Jahr 1920, also drei Jahre nach Saunières Tod.

Kurzer Textauszug aus
“Adieu, Marie – Die Briefe”

Den Blick auf die Kassette gerichtet, beißt sich Marie auf die Unterlippe. Allmählich fühlt sie sich wie eine Maus vor der Falle, die Katze im Rücken. Aber was tun, um sich nicht mit der lieben Henriette zu überwerfen? „Du bist ja wie besessen von dieser Frage“, sagt sie lächelnd, nur einen leisen Vorwurf in der Stimme … 

Zu den jeweiligen Leseproben

Leseprobe “Marie – Die Erbin des Grals

Leseprobe “Adieu, Marie – Die Briefe”

Ich wünsche Ihnen ein spannendes Lesevergnügen!

Helene L. Köppel

Trigueros – auf Templerspuren

Trigueros ist eine kleine spanische Stadt in der Provinz Huelva, erbaut auf der ehemaligen Römerstadt Conistorgis
– umgeben von ausgedehnten Feldern, auf denen Getreide, Wein und Olivenbäume wachsen.

Die schöne Kirche San Antonio Abad (auch San Antón de los Templarios genannt), die auf einem kleinen Platz mitten im Ort steht, war einst im Besitz der Tempelritter, die seinerzeit die zunehmende Schwäche des islamischen Feindes nutzten, um (zwischen 1253 und 1258) auch in Andalusien Fuß zu fassen. (Der Orden machte die Stadt Aracena zu einem seiner Hauptstützpunkte).
Die nächsten Fotos zeigen den ältesten Teil der Kirche von Trigueros – mit Zinnenkranz.

Der alte Name Puerto del Camino

Trigueros (ca. 8000 Einwohner), das zu Zeiten König Alfons des Weisen* unter dem Namen Puerto del Camino erwähnt wurde, liegt zudem auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela, s. Foto unten. Die Templer in Europa schützten diese Pilgerwege.

Vom römischen Conistorgis wurden leider nur einige Gräber und Keramikreste gefunden …

Geschichtliches, ganz nebenbei …

*Alfons X.,  (genannt der Weise, spanisch Alfonso X «el Sabio»); * 23.11.1221 in Toledo; † 4.4.1284 in Sevilla, war von 1252 bis zu seinem Tod König von Kastilien und Léon, wobei er im Jahr 1282 entmachtet wurde. Außerdem war er von 1257 – 1275 Gegenkönig des Heiligen Römischen Reiches.

Alfons dem Weisen wird das “Buch der Spiele” zugeschrieben, das er persönlich – vermutlich als Allegorie für das friedliche Zusammenleben von Christen, Arabern und Juden im Spanien des 13. Jahrhunderts – in Auftrag gegeben hat.

DOLMEN von SOTO
– ein lohnenswerter Besuch in der Nähe von Trigueros

Ganz in der Nähe von Trigueros befindet sich der beeindruckende Dolmen von Soto (Neolithikum), über den ich gesondert berichtet habe (bei Interesse klicken!)
Hier nur einige wenige Aufnahmen aus dem Jahr 2022.

Danke für Ihr Interesse!

Klicken Sie bitte hier weiter – bei Interesse
z.B. Arcos de la Frontera, ein weiteres “Weißes Dorf” in Andalusien, wie auch die Stadt Ronda oder Medina Sidonia.

Acinipo, Arcos de la Frontera,
AstorgaÁvila,Banos del Cerrato, Cádiz, Canfranc,Catalayud,Castellfollit de la RocaCastillo CocaCastillo de Loarre, Castillo Miravet, Castillo Peníscola, Castillo de VillalonsoCiudad RodrigoCuenca, El Campillo/Nave, Estella, Eunate, Gibraltar, Santuari del Far, Jerez de la Frontera, Léon, Madrid,  Medina Sidonia, Merida, Nuría, OropesaPalau-del-Vidre, Penalba, Pino del Oro, Ripoll, Ronda, Rupit i Pruit, Salamanca 1, Salamanca 2, Salamanca 3Salamanca 4/San MarcosSant Ferriol, Sant Martí SesserresSan Pere de Rodes, Ronda, San Juan Bautista de Banos, Sant Joan les Fonts, San Juan de la Pena, San Pedro de la Nave, San Pere de CasserresSant Miquel del Fai, Santa Maria de PobletSanta Maria (Wamba), Segobriga, Segovia, Soto/Dolmen, TarifaToledo, Toro 1, Toro 2Vic, Zamora, Uruena/NS de la AnnunciataVerracos, Zaragoza I. Stadt;  Zaragoza II. Palast
.

Versteckte Schätze: Sant Martí Sesserres (Katalonien)

Der kleine Weiler Sant Martí Sesserres (oder auch de les Muntanyes) liegt in Katalonien, im Gemeindegebiet von Cabanelles, am Fuße des Mont-Gebirges, am rechten Ufer des Manol (eines Nebenflusses der Muga) – und zugleich an der Straße nach Sant Jaume. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 872. Im Jahr 1116 wurde der Ort an die Kathedrale von Girona abgetreten.
Den fast zugewachsenen Turm der Kirche von Sant Martí Sesserres habe ich im Jahr 2014 eher zufällig beim Herumstrolchen in den herrlichen Bergen und Wäldern dieser Gegend entdeckt. Das Gotteshaus wird urkundlich erstmals im Jahr 1031 erwähnt, soll aber bereits im 9. Jahrhundert existiert und zur Grafschaft Besalú gehört haben.
Die heutige romanische Kirche mit ihrem einschiffigem Bau (12. Jh.) und dem viereckigen Glockenturm (18. Jh.) ragt tatsächlich halbversteckt von Bäumen und Sträuchern aus dem Dorf heraus.
Das Interessanteste an dem geheimnisvollen Gebäude ist das eiserne Tor mit rätselhafter Inschrift, sowie das Tympanon oberhalb des schlichten Türsturzes. Es weist das Santiagokreuz auf, das zu Ehren des Heiligen Jakobus hier angebracht wurde, weil einer der zahlreichen Jakobswege direkt davor vorbeiführt.
Flankiert wird das große Kreuz von zwei Tatzenkreuzen, die auf die Arme Ritterschaft Christi des Salomonischen Tempels hinweisen. Die Tempelritter also – die seinerzeit in Europa den Auftrag hatten, die Santiagopilger auf ihrem Weg nach Compostela zu schützen.

Die kleinen Bilder können angeklickt und vergrößert werden!

Magische Orte in der Umgebung: Sant-Ferriol, San Joan les Fonts, Castelfollit de la Roca,

Miravet – die geheimnisvolle Templerfestung

In Spanien, in der Provinz Tarragona (Katalonien) stehen auf einem Hügel oberhalb des Flusses Ebro mächtige Festungsmauern, von deren Zinnen aus bereits die Iberer (im 2. Jh. v. Chr.) das Umland überwachten. Die starken Grundmauern der heute noch erhaltenen Burg gehen jedoch auf die Mauren* zurück, die sich hier verschanzten, um das von ihnen eroberte Land zu überwachen, das sie Al-Andalus** nannten. Die Burg Miravet war also jahrhundertelang eine der Grenzbefestigungen von Al-Andalus. Zahlreiche kleinere Burgen und Wehrtürme entlang der Grenze dienten ihnen zur Übermittlung von Nachrichten.
Im Jahr 1153 eroberte der Graf von Barcelona, Ramon Berenguer IV., die Burg Miravet zurück und überließ sie – zum Schutz der neuen Grenze – der „Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem“ – den Tempelrittern.
Bis heute gilt Miravet als die beeindruckendste Templerfestung Kataloniens.
Als im Jahr 1312 die Auflösung des Ordens durch den französischen König Philipp IV. beschlossen wurde – er ließ an einem einzigen Tag in allen Städten gleichzeitig die Tempelritter festnehmen und ihre Güter konfiszieren – leisteten die Ritter auf Miravet und anderen Burgen in Katalonien und Aragón Widerstand. Sie kapitulierten erst nach einem Jahr, wurden nicht wie andere Brüder vor Gericht gestellt und dann getötet. Sie suchten vielmehr Unterschlupf in einem vom König von Aragón selbst gegründeten Ritterorden, dem ORDEN VON MONTESA, dem auch etliche Besitztümer des zerschlagenen Templerordens zugesprochen wurde.
Die Burg Miravet wurde jedoch den Johannitern übergeben, die dort bis zum 19. Jahrhundert wirkten.



*Im späteren Mittelalter, insbesondere seit der Zeit der Kreuzzüge, nannte man die Mauren vornehmlich Sarazenen.
**Dass der Name Al-Andaluz, der sich auf das gesamte maurische Spanien bezog, auf die südspanische Provinz Andalusien zurückgeht, ist heute umstritten.

  • Die Herrschaft der Mauren in Spanien dauerte von 711 bis 1492. Im Juli 1212 fand bei Navas de Tolosa die entscheidende Schlacht zur Rückeroberung zwischen Christen und Muslimen statt. Die Mauren wurden während der Reconquista jedoch nicht vollständig aus Spanien vertrieben. Nahmen sie den christlichen Glauben an, durften sie in Al-Andalus bleiben. Viele taten das, denn sie hatten sich längst assimiliert. Außerdem waren sie als fleißige Handwerker und Bauern geschätzt.

Al-Andalus um das Jahr 910 (Foto Wikipedia)

Der ORDEN VON MONTESA war ein spanischer Ritterorden. Er wurde 1316 von Jakob II. von Aragón (nach der Auflösung des Templerordens) im Kampf gegen die Mauren gegründet und mit den verbliebenen Gütern des Templerordens ausgestattet. Dieser Orden erhielt auch das Castillo von Peñíscola. Das Ordenskreuz ähnelt dem der Tempelritter (Tatzenkreuz). Die Montesa-Brüder trugen wie sie ein weißes Gewand, jedoch nur mit einem schlichten roten Kreuz.

Drei Hinweise für Wanderer und Burgenfreunde:

1. Der steinige Trampelpfad, der mitten durch das Dorf Miravet führt, ist nicht ungefährlich. Wer nicht gut zu Fuß ist (oder bei Regen) nimmt besser die Straße!
2. Die Burg ist Montags geschlossen!

3. Im schattigen Garten der Bar Amadeo (unten im Dorf, beim Fluss Ebro) kann man sich von den Strapazen des Aufstiegs sehr gut erholen.
Übrigens auch montags! 🙂

Die kleinen Bilder können durch Anklicken vergrößert werden!

Auf dem Rückweg über die Straße …

Danke für die Begleitung!

Magische Orte in der Nähe: Das Templer-Castillo Peniscola, Castillo de Loarre, Castillo de Villalonso, Santuari del Far, Penalba, San Juan de la Pena, San Pere de Casseres, Sant Miguel del Fai

Peñíscola – Filmschauplatz in “Game of Thrones”

In Peniscola vor Anker zu gehen, hat er im Reiseführer gelesen, bedeutet, in die Vergangenheit zu reisen. Er genehmigt sich rasch noch einen Drink und setzt sich mit dem Glas in die Sonnenlounge im Achterdeck. Die Ruhepause hat er sich verdient, ganze zwei Stunden am Stück hat er heute gearbeitet. An seinem Lebenswerk …
Kurz nach Sonnenuntergang flammt im letzten Licht des Tages die gewaltige Burganlage noch einmal auf. Erbaut von Tempelrittern auf den Ruinen einer noch älteren maurischen Festung. Beeindruckend. Die Geschichte der Stadt, das hat er ebenfalls gelesen, reicht sogar noch weiter zurück: Peniscola wurde bereits von den Karthagern, den Phöniziern und den Griechen bewohnt.
Der Anblick nimmt ihn gefangen; er beschließt, lange sitzenzubleiben …

Aus: Hannah Miller, “Der Knotenstricker”, Roman (Helene L. Köppel)

Die kleinen Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Peñíscola, eine kleine Stadt mit mediterraner Atmosphäre, weißen Häusern, Palmen, und gekrönt von einer mächtigen Burg, liegt im Norden der Region Valencia – im Gebiet des (historischen) Königreichs Aragonien – ungefähr 113 km von der Regionalhauptstadt Valencia entfernt, an der sogenannten “Orangenblütenküste”.

Von der Hand des Königs in die Hände der Tempelritter …

Die Siedlungsgeschichte dieser auf einer felsigen, von Mauern umringten Halbinsel reicht bis ins Jahr 1000 v. Chr. zurück. Viele Völker haben Peñíscola ihren Stempel aufgedrückt. Die Menschen vor Ort lebten überwiegend von Landwirtschaft und Fischerei. Im Jahr 718 n. Chr. geriet Peñíscola unter maurische Herrschaft. Die Mauren errichteten eine erste Zitadelle auf dem höchsten Punkt des Felsens.
Im Jahr 1233 fiel die Burg an den damaligen König von Aragon, Jaime I., den Eroberer. Während des Königreichs Jaimes II. übergab dieser die Burg dem Orden der Tempelritter – der hier seine letzte große Festung errichtete, aber auch in der gesamten Provinz seine Spuren hinterließ.
Im 16. Jahrhundert errichtete man auch um die Altstadt Mauern, um sie vor Angriffen zu schützen.
Drei Tore zeugen noch heute von dieser Befestigung.

Peñíscola – auf der Suche nach den Schätzen der Tempelritter?

Mit der Übergabe der alten Burg an die Tempelritter, im Jahr 1294, begann eine rege Bautätigkeit, die erst im Jahr 1307 zum Stillstand kam. Die Ritter verwandelten die ehemalige maurische Zitadelle in ein militärisches Bollwerk mit Waffenhof, Vorhalle, Wachenkorps und Reitställen – errichteten aber zugleich ein christliches Kloster mit Kirche, Sakristei und Sälen. Man weiß, dass sie auch das Eigentum von Päpsten, Fürsten und Königen verwalteten und enorme Reichtümer ansammelten.

Um das Leben und Wirken der Tempelritter, aber auch um ihren angeblichen Reichtum, ranken sich noch heute viele Legenden. Als am 13. Oktober 1307 auf Veranlassung von König Philipp IV, dem Schönen, die Verhaftungswelle gegen die Tempelritter einsetzte, soll der damalige Großmeister des Ordens in Paris, den Befehl erteilt haben, ein Boot auf der Seine mit Gold und Edelsteinen zu beladen und diese Schätze (zusammen mit einer wertvollen Niederschrift aus der Feder von König Salomo!), in Sicherheit zu bringen. Das Ziel des Bootes war die Burg in Peñíscola.
Es heißt, das Boot müsse die Küste von Peñíscola erreicht haben, denn im Temple von Paris wäre nicht die allerkleinste Münze mehr gefunden worden!
Verbirgt sich der Schatz der Tempelritter am Ende noch immer irgendwo hier im alten Gemäuer? 🙂
Nach der Auflösung des Templerordens gründete man im Jahr 1317 (in Spanien) den Orden von Montesa, und man vertraute die Burg von Peñíscola (sowie alle anderen Besitztümer des Tempels in der Region) diesem neuen Orden an.
Vielleicht brachte man einen Teil der Schätze aber auch auf die geheimnisvolle Templerfestung Miravet. Wer weiß …

Peñíscola – die Festung des “Papa Luna” (Gegenpapst)

Im Jahr 1411 wandelte Benedikt XIII. (genannt “Papa Luna” oder “Mondpapst”), die Burg in einen päpstlichen Sitz um. Es war die Zeit des abendländischen Schismas, weswegen sich dieser Papst – im Kampf um seine rechtliche Anerkennung – hinter den starken Mauern von Peñíscola in in die Isolation begab.
Pedro de Luna, 1328 in Spanien geboren, entstammte der Grafenfamilie de Luna, war mit den Königshäusern von Aragon und Navarra verwandt, und sorgte als Legat dafür, dass Papst Clemens VII. sich in Spanien durchsetzte. 1394 wurde Luna als Benedikt XIII. zu Clemens’ Nachfolger gewählt. Frankreich entzog ihm daraufhin die Unterstützung. De Luna hielt sich jedoch bis zuletzt für den einzig rechtmäßigen Papst, da er noch vor dem Schisma zum Kardinal ernannt worden war. Er soll, wie es heißt, “starrsinnig wie ein Feudalherrscher” gewesen sein, aber auch eine “große Persönlichkeit” mit “modernen Ansichten”, durchaus fähig, die Kirche zu reformieren.
Von seinen Feinden wurde Luna wiederholt beschuldigt, er sei Priester eines vorchristlichen Sonnenkultes und/oder einer noch älteren Sonnenreligion. Auch das Konzil von Pisa erhob verschiedene Beschuldigungen gegen ihn: “Er zeige eine seltsame Duldsamkeit gegenüber Ketzern; er habe fortdauernden Umgang mit Geistern; er habe, einer Zeugenaussage zufolge, immer zwei Dämonen in einem Beutel bei sich”.
Fakt ist: In seinen Schränken auf der Burg verwahrte er verschiedene Bücher über Medizin und Astrologie. Auch nahm er gewissenhaft seine päpstlichen Aufgaben wahr, stellte Bullen aus, schrieb Abhandlungen, stritt sich mit den anderen Päpsten. Nach seinem Tod im Jahr 1423, hier auf Peñíscola, hinterließ er “Das Buch der Tröstungen des menschlichen Lebens”, sein bestes Werk, wie man sagt.

Peñiscola – Filmschauplatz für “Game of Thrones”

Als begeisterte Anhängerin von “Game of Thrones” muss ich dies zum Schluss meines Artikel natürlich loswerden:
Aus Peñíscola wurde Meereen – die nördlichste der drei großen Städte der Sklavenbucht. 

 Öffnungszeiten Castillo de Peñíscola: Täglich von 10:30 bis 17:30 Uhr

WebsiteGPS-Standort GPS: 40.35882, 0.40802

Danke für Ihr Interesse!

Magische Orte in der Umgebung: Castillo Miravet, Castillo de Loarre, Castillo de Villalonso, Santuari del Far, PenalbaSan Juan de la Pena, San Pere de CasseresSant Miguel del Fai