Die Abtei von Poblet und ihre 12 Königlichen Türme

“Folgt man dem Flusslauf des Francolí, so trifft man in der Nähe seiner Quelle in einer lieblichen, etwa gleich weit von Tarragona und Lleida entfernten Landschaft auf die ehrwürdigen Gemäuer des Klosters Santa Maria de Poblet …”

EDITORIAL FISA ESCUDO DE ORO (ISBN 8437826179)

Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden!

Santa Maria de Poblet
liegt am Rande der Berge von Prades – nahe der Autobahn AP-2 (Barcelona-Zaragoza) – in der Provinz Tarragona, vier Kilometer vom Ort Vimbodí entfernt. Das Zisterzienser-Kloster gehört neben dem Kloster Monserrat zu den wichtigsten Klöstern in Katalonien.
Im Jahr 1991 wurde es von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.

Die Zwölf Königlichen Türme von Poblet

Die zwei Meter dicke Mauer um den Komplex (s. Eingangsbild) ist 600 Meter lang und 11 Meter hoch. Sie ist mit einem Wehrgang, Zinnen und Pechnasen versehen. Die 12 Königlichen Türme der Mauer haben Namen, die mich an die Namensgebung einiger Türme von Carcassonne und damit ans Mittelalter erinnern: Sie heißen Priorsturm, Ölturm, Badturm, Turm der Neuen Häuser, Waffenturm, Stephansturm, Narrenturm, Kardinalsturm, Friedhofsturm und Turm des Schuhmachers …

Zur Entstehungsgeschichte der Abtei von Poblet

Der Reiseführer über dieses Kloster, den ich mir im Mai 2017 in einer Buchhandlung in Tarragona gekauft hatte, erzählt weiter, dass die Gründung des Klosters von Poblet auf eine großzügige Landschenkung des Grafen von Barcelona Raimund Berenguer IV. an die Zisterziensermönche der französischen Abtei Fontfroide zurückgehe. Und Fontfroide packte die Sache damals sofort an:
Im Jahr 1151 – nach der Vertreibung der Mauren aus den Gebirgszügen von Prades und Siurana – machte sich eine Gruppe von zwölf weißgekleideten Mönchen unter Führung ihres Abts Gerard auf den Weg über die Pyrenäen. Und danach auch gleich an die Arbeit … Die Abtei Poblet entstand, und fast sieben Jahrhunderte lang wurde hier “gebetet, studiert und gearbeitet”, wie es heißt.
Als sich die Gemeinschaft im Jahr 1835 gezwungenermaßen auflöste, wurde das Kloster geplündert und entweiht. Erst im Jahr 1930 machte man sich daran, die alten Gemäuer wieder herzurichten. Zehn Jahre später hielt hier erneut eine kleine Gruppe Zisterzienser Einzug.

Dies zur alten Geschichte dieser Abtei …

Die Hauptkirche und die Königsgräber

Die Hauptkirche von Poblet besitzt einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes und ist, nach alter Tradition, mit der Apsis nach Osten ausgerichtet. Sie ist dreischiffig. In der Vierung der KIrche erheben sich sich die Bogen, die die Grabmale der Monarchen der aragonesischen Krone tragen. Im Sarkophag unmittelbar neben dem Presbyterium, wurde Jakob I., der Eroberer bestattet, im zweiten Peter IV., der Zeremoniöse, auch genannt der “Dolchkönig”***, sowie seine drei Frauen Maria von Evreux, Eleonore von Portugal und Eleonore von Sizilien. Der letzte Sarkophag gehört Ferdinand von Antequera.

Peter IV. der Zeremoniöse … war von größter politischer Klugheit, Förderer der  Wissenschaften und Künste, gründete 1354 die Universität von Huesca. Er war arbeitsam, führte strenge und gepflegte Hofsitten ein, woher sein Beinamen rührt, betrieb selbst Astrologie und Alchimie und war damit auch für Aberglauben offen. Er folgte 1336 seinem Vater als König von Aragon und setzte sich nach jahrelangen Streitigkeiten mit den Brüdern, der Stiefmutter und dem Adel durch. 1347 wurde er nach der verlorenen Schlacht bei Jativa zeitweilig inhaftiert, siegte 1348 bei Epila und annullierte weitgehend das Unionsprivileg von 1283 und stellte wieder eine starke Königsmacht her. Er zerstückelte die Adelsurkunden mit seinem Dolch, daher auch “Dolchkönig” genannt, ermordete den Bruder, verjagte die Halbbrüder und die Stiefmutter, eroberte vom Schwager das Königreich Mallorca mit Roussillon/Cerdagne und behauptete es gegen den Neffen, nahm kaum an der Reconquista teil, da er sich ständig mit Kastilien stritt, wobei er sogar die Hilfe Granadas und Marokkos in Anspruch nahm …”

Foto rechts: © José Luiz Bernardes Ribeiro / CC BY-SA 3.0, Text-Auszug über Peter IV aus: //www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/mittelalter/koenige/aragon/peter_4_koenig_von_aragon_1387.html

Der herrliche Altaraufsatz von Damilà Forment – ein Meisterwerk katalanischer Renaissance – wurde in Alabaster geschlagen.

Der Künstler (1480 – 1540) lernte auf einer Reise durch Italien die Renaissance kennen und schuf mit diesem Altaraufsatz eines der ersten Werke dieser Stilrichtung in Katalonien.

Leider waren am Tag meines Besuches in Poblet einige Bereiche im Kloster nicht zugänglich (u.a. die Klosterräume, Kapitelsaal und die Bibliothek)
Aber vielleicht verschlägt es mich ja noch einmal nach Poblet, wer weiß …

Die nachstehenden weiteren Fotos aus Poblet können teilweise durch Anklicken vergrößert werden!

Tempelritter in Zusammenarbeit mit der Abtei von Poblet

Historisch belegt sind nicht nur diverse Schenkungen und Zuwendungen der Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem an das Ordenshaus der Zisterzienser in Poblet.
Quelle hierzu: Peter Schickl “Hilfstruppen” der Templer? Laienbrüder und Donaten im 12. und 13. Jahrhundert ; das spanische Beispiel, Seite 68,

Die Ordensbrüder beider Gemeinschaften besaßen natürlich auch ein Faible für guten Wein … (In vino veritas!)

Wie in vielen anderen spanischen Anbaugebieten lässt sich der Weinbau bis in die mittelalterliche Klosterkultur zurückverfolgen. Hier war das Kloster Sta. Maria de Poblet in der Region um Montblanc ein Zentrum der Weinkultur. Montblanc war damals die drittgrößte Stadt Kataloniens. Im 12. Jh. kümmerten sich sowohl die Tempelritter als auch die Zisterziensermönche von Poblet um den Weinbau und die Kellerwirtschaft. Wie und wo sie ihren Wein erzeugten, können Besucher heute noch im Kloster Poblet erfahren.

//www.fast-alles-ueber-wein.de/weinregion.php?ID=15

Zum Abschluss noch zwei besonders schöne Baumeisterzeichen, die ich in der Kirche von Poblet entdeckt habe.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Neugierig auf die französische Mutter-Abtei von Poblet – das Kloster Fontfroide ?

Serres (Aude): Das Kreuz mit dem doppelten Kreuz und andere Merkwürdigkeiten

Inhaltsverzeichnis

Serres ist eine kleine südfranzösische Gemeinde im Département Aude, in der Region Okzitanien.

Der nur 70 Einwohner zählende Ort liegt am Flüsschen Rialsesse, das nach nur einem Kilometer in die Sals mündet, die ihrerseits in Couiza in die Aude fließt.

Nur vier Kilometer östlich liegt der prachtvolle Wohnbergfried von Arques, über den ich bereits geschrieben habe.

Geweiht dem “Heiligen Petrus in Ketten”

Die eher unscheinbare kleine Kirche von Serres, die “dem Heiligen Petrus in Ketten” geweiht ist, ist vermutlich romanischen Ursprungs (11./12. Jh.)
Sie beherbergt Kreuze, faszinierende Wandmalereien und zwei Altar-Figuren, die Rätsel aufwerfen. LiebhaberInnen von Geheimnissen, vor allem von solchen, die einfach nicht entschlüsselt werden wollen, kommen hier voll auf ihre Kosten! 🙂

Das Kreuz mit den zwei Kreuzen – bis heute ungelöst!

In dieser Kirche, mittig über dem Altarbogen, kann man zwei Kreuze entdecken, die durch ihre Querarme miteinander verbunden sind. Den Grund für diese Darstellung kennt niemand. Rätselhaft auch die in einer Art Kartusche stehende Inschrift “INRI” (das Akronym des lateinischen Satzes “Jesus Nazarenus Rex Iudaeorum”) – rätselhaft deswegen, weil auch das zweite Kreuz (s. Foto oben rechts) eine solche Kartusche aufweist, jedoch ohne eine Inschrift.

Eine Verschwörungstheorie der Tempelritter?

Die zwei miteinander verbundenen Kreuze (aus rotem Ocker auf weißem Kalkgrund) sollen mit den Tempelrittern zu tun haben, sagt man – oder aber nach einem besonderen Vorkommnis angebracht worden sein. (Dabei könnte es sich um eine Epidemie im Ort gehandelt haben, vielleicht die Pest.) Das allein erklärt aber nicht die sonderbare Darstellung. Um einen Kalvarienberg (drei Kreuze mit Jesus in der Mitte) kann es sich eigentlich nicht handeln. Ein drittes Kreuz würde das Ensemble nach links abkippen lassen.
Doch was stellt dieses doppelte Kreuz (Jesus + ?) dann dar? Ein Hinweis auf die immer mal wieder auftauchende Theorie, nach der – statt Jesus – ein (namenloser?) Doppelgänger am Kreuz hing? Eine Verschwörungstheorie der Tempelritter?
Nach dem Kirchenvater Irenäus von Lyon vertrat ein gewisser Basilides von Alexandria (gnostischer Häretiker) die Lehre, dass Simon von Cyrene gekreuzigt wurde und nicht Jesus, weil Jesus die Gestalt des Simon angenommen habe und umgekehrt (Doketismus). Dass nicht Jesus hingerichtet wurde, sondern ein anderer, der ihm ähnlich sah, steht auch im Koran (Sure 4,157).
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch Tempelritter der “Scheinleib-Theorie” anhingen. Schon gar nicht mitten im Katharerland*. Aber es gibt keine schriftlichen Aufzeichnungen, dass es sich bei der Kirche von Serres um eine ehemalige Templerkapelle handelt. Dafür sprechen nur die Bauweise und ein Tatzenkreuz (s. Foto oben), das sich an der Außenseite der Kirche befindet.
In der Nähe lag jedoch das Maison templière de Campagne-sur-Aude.

* Für die Katharer, die Dualisten waren, also an die Zweiteilung der Welt glaubten (gut und böse, oben und unten, schwarz und weiß), besaß Jesus auf Erden nur einen “Scheinleib”, denn sie sahen ihn als Engel und Prediger aus der geistigen Welt.

Eine weitere Theorie zum Doppelkreuz von Serres

Aus den sogenannten Pilatusakten des Nikodemus-Evangeliums kennen wir die Namen der beiden “Schächer” rechts und links von Jesus am Kreuz: Dismas, der Reue zeigt und zu Jesus aufschaut, worauf Jesus ihm das Paradies verspricht – und Kosmas, der Jesus verhöhnt und den Kopf von ihm abwendet. (Wobei “rechts und links vom Kreuz” von den Künstlern oft unterschiedlich dargestellt wird, d.h. entweder aus der Sicht von Jesus oder aus der des Betrachters.)
Zurück zur Theorie: Man weiß, dass sich um den “guten” Schächer Dismas seit dem Mittelalter ein Kult entwickelt hat: Sowohl in der katholischen Kirche (25. März) als auch in der orthodoxen Kirche (23. März) ist Dismas ein Gedenktag gewidmet. Er gilt zudem als Patron für Gefangene und Verurteilte, und stellt damit einen Bezug zu “Petrus in Ketten”, also dem Namensgeber der Kirche von Serres dar.

Es wäre jedenfalls eine nachvollziehbare Erklärung für das Doppelkreuz von Serres, wenn es sich hierbei um das Kreuz des “guten” Schächers Dismas handeln würde, der Jesus ins Paradies nachfolgte.

  • Serres
  • Kreuzigungsszene aus Limoux (Augustiner-Kapelle)
  • Serres



Auch eine Überlegung wert: Vielleicht hat man irgendwann den Namen in der zweiten Kartusche schlicht nicht mehr entziffern können, worauf ein verzweifelter Restaurator ihn unter den Tisch fallen ließ.
Fest steht: Alles ist möglich in Serres, nichts ist sicher! 🙂

Serres und die alten Fresken

Zum Rätseln laden auch die alten Fresken ein, die sich leider nicht im besten Zustand befinden.
Links eine befestigte Stadt, vielleicht Jerusalem? Bei den Figuren soll es sich um zwei männliche Personen handeln, die heilige Bücher in den Händen halten, bzw. einen Bischofsstab.
Einen ersten Bischofsstab, jedoch ohne Kreuz, trug der Legende nach bereits Petrus! Vielleicht ist ja er auf diesen Fresken dargestellt?
Bei einer Frau (mit Palme?) soll es sich um eine Märtyrerin handeln.
Ich selbst erkenne eine Schale in der Hand einer Frau.

Nachfolgend eine kleine Foto-Galerie aus dem Kircheninneren, anklicken zum Vergrößern ist möglich:

Serres:
Und dann auch noch ein Kreuz mit diesen beiden Figuren? 🙂

Die beiden unbekannten Heiligen von Serres,
rechts und links vom Altar geben ein weiteres Rätsel auf.

Wer auf diese Weise die Arme verschränkt, wie es weibliche Figur macht, gibt erst einmal nichts von sich preis. Schon gar keine Geheimnisse. Auch keine Namen. Nichts.
Bei der männlichen Figur handelt es sich für mich um den Namensgeber der Kirche von Serres, den Heiligen Petrus. Die überkreuzten Hände (sind ihm vielleicht soeben die Ketten abgefallen?) und der sehnsüchtige Blick nach oben, sprechen eine deutliche Sprache. Mit Petrus lässt sich aber eventuell auch das Rätsel um die Frau klären: Sie könnte den Engel darstellen, der Petrus gerade aus dem Jerusalemer Gefängnis befreit hat.

So weit so gut. Doch was, wenn jener Engel (ohne Flügel!) gar kein Engel war, sondern die Angetraute des Petrus?
Hat ihn vielleicht seine Frau aus dem Gefängnis befreit? War sie sein Engel in der Not?
Dass Simon Petrus, der Fischer vom See Genezareth, verheiratet war, ist bekannt. Er lebte zumindest zeitweise im Haus seiner “Schwiegermutter”. Über seine Frau schweigt sich die Bibel seltsamerweise aus. Kein Name. Nichts. Nur, dass sie einmal mit Petrus auf Reisen ging?
Doch nicht etwa hierher, nach Serres? 🙂

Wirklich alles sehr merkwürdig in dieser kleinen Kirche in Serres.

Kreuzlastig und doppeldeutig:

Das Doppelkreuz
Die Doppelgänger-Theorie
Die zwei Figuren mit ihren überkreuzten Armen bzw. Händen
Und die beiden Zwillings-Puttenköpfe am Altaraufsatz, die aber jüngeren Datums sind.


Nur eines scheint gesichert: Die weißen Altar-Figuren waren früher polychrom, also bunt bemalt, bis man sie irgendwann “überkalkt” hat.
Schade eigentlich …

*********************
Aber dann gibt es auch noch seltsame Dokumente, s. unten!

Blick auf den nicht minder geheimnisvollen Berg Bugarach, Foto HLK 2017
Blick auf den nicht minder geheimnisvollen Berg Bugarach (Aude-Gebiet)

Und zum Schluss:
Allons-y! Goldsucher vor Ort aufgepasst!
(natürlich ohne Gewähr! 🙂 )

Drei kleine Anregung zum Weiterforschen für die interessierte Fan-Gemeinde:
Es existiert ein Auszug aus dem Dictionnaire Topographique du Département de l’Aude, der darauf hinweist, dass sich im Vatikan ein besonderes Dokument über Serres befinden soll. Es stammt aus dem Jahr 1347 und trägt den (geheimnisvollen?) Titel “Propositus de Serris”. (Studie zur Erforschung von Serres.)
( Alle Wege führen also nach Rom! 🙂 )

Ein Auszug aus dem SESA-Newsletter, Jahrgang 37 – 1933 besagt, dass “Der Sieur de Serres (bei Arques), Yves de Michel, dem Herzog Gaston d’Orleans eine Vorführung erweist hätte, und zwar über die reichen und reichlich vorhandenen Goldminen, die er zum Wohle des Königs genutzt hätte.

Last but not least existiert wohl auch ein Brief vom 23.5.1472 von König Louis XI. von Frankreich über das “Gold von Serres”.
Allons-y – und viel Glück! Aber nicht vergessen: Der Weg ist das Ziel! 🙂


Danke für Ihr Interesse!

Segovia – und das “Weltenei”

Das riesige Aquädukt von Segovia
ist eine Hinterlassenschaft der Römer in Spanien. 28 Meter hoch und 728 Meter lang, besitzt das Bauwerk ganze 118 Bögen. Errichtet wurde es im 1./2. Jahrhundert n. Chr. Noch bis zum Jahr 1974 versorgte das Aquädukt die Stadt mit Wasser aus dem über 18 Kilometer weit entfernten Fluss Río Frío. Beim Bau wurde übrigens auf jede Art von Mörtel verzichtet. Kein Wunder, dass daraufhin die Legende aufkam, der Teufel hätte das Aquädukt errichtet und zwar in nur einer Nacht, um die Seele einer jungen Dame in seine Klauen zu bekommen, die ihn zuvor frech herausgefordert hatte: “Ich biete dir meine Seele, Teufel, wenn du es schaffst, mir im Gegenzug Wasser bis zu meinem Haus zu leiten, bevor der Hahn kräht.”

Zur Entstehung der Stadt gibt es noch eine weitere Legende: Segovia soll von Herkules dem Ägypter – einem Urenkel Noahs, um das Jahr 1076 v. Christus gegründet worden sein.

Nach der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts wurde auch Segovia Teil des großen Westgotenreiches. Damit kam die bereits zur Römerzeit begonnene Christianisierung der Region zum Abschluss.
In der Zeit vom 8. bis ins 11. Jahrhundert war Segovia in maurischem Besitz.
Im Jahr 1085 eroberte Alfons VI. die Stadt; vom 13. – 15. Jh. war Segovia Königsresidenz. Hier wurde (1474) Isabella zur Königin von Kastilien ausgerufen.

Der Alcázar
Zu den Hauptsehenswürdigkeiten zählt die Burganlage im Westen der Altstadt.
Der Alcázar, der zum ersten Mal in einem Dokument aus dem 12. Jh. genannt wird, war die bevorzugte Wohnburg der kastilischen Könige.

Nuestra Señora de la Asunción y de San Frutosdie letzte gotische Kathedrale, die in Spanien gebaut wurde.
Das Gotteshaus wurde um das Jahr 1525 unter Karl V. auf dem höchsten Punkt der Stadt errichtet, nachdem die romanische Vorgängerkirche 1520 abgebrannt war.
Der dreischiffige Bau besitzt Seitenkapellen und einen halbkreisförmigen Chorumgang.
Die nach Plänen von Juan Gil de Hontañón erbaute Kathedrale ist 105 Meter lang, 50 Meter breit und im Hauptschiff 33 Meter hoch.
Der Hochaltar ist aus Marmor, Jaspis und Bronze gearbeitet. Die Weihung erfolgte im Jahr 1768.

Die Fotos aus dem Inneren der Kathedrale können durch Anklicken vergrößert werden!

Eine Kuriosität in der Kathedrale von Segovia ist das sog. “Weltenei”
Es existiert ein vielverbreiteter Mythos, dass die Welt einst aus einem “Urwesen” hervorgegangen ist. Nach den Lehren der alten Ägypter schlüpfte Amun, den sie den “großen Gackerer” nannten, aus einem Gänseei, das er zuvor erschaffen hatte. Als selbst unerschaffener Schöpfer soll er die Welt durch „Selbstbegattung“ hervorgebracht haben. Amun ist männlich und weiblich zugleich – wie auch Brahman, die Weltseele der indischen Religion, die ebenfalls das Weltenei kennt. Amun und Brahman galten als geheimnisvolle, verborgene Gottheiten …
Im antiken Griechenland gehörte der Mythos vom Weltenei zum Dionysoskult. Auch im römischen Mithraskult taucht es auf.
Das Ei gilt auch heute noch als vollkommene Form, als die Urform aller Dinge vom Atom bis zur Weltkugel.

Unterhalb der Stadt, nördlich des Alcázar, befindet sich noch ein Kleinod aus dem Hochmittelalter: Die einstige Tempelritter/Grabesritter und Malteser-Kirche Vera Cruz.
Sie besitzt einen 12-eckigen Grundriss und wurde lt. einer im Jahr 1312 angebrachten Widmung am 13. April 1208 gegründet. Als Gründer wird der Orden der Tempelritter genannt, denn es existiert das Fragment einer Malerei, die einen Mann mit Rundschild und Templerkreuz trägt. Die Kirche wurde zudem einzig zu dem Zweck errichtet, um eine Reliquie vom “wahren Kreuz” (spanisch Vera Cruz) zu beherbergen. Nach einer Urkunde befand sich die Kirche im Jahr 1229 im Besitz des kastilischen Ordens vom Heiligen Grab (Santo Sepulcro); es folgte der Malteserorden. Vera Cruz wurde im 17. Jahrhundert aufgegeben und verfiel nach der Abschaffung der Mönchsorden in Spanien.
Im Jahr 1951 wurde sie restauriert und neu geweiht.

Vielen Dank für Ihr Interesse an Segovia!

Magische Orte in der Umgebung

Salamanca
Segobriga
Segovia
Spanienblues
Toledo
Verracos
Wamba
Zamora

Atemberaubend: Die Kathedrale von Toro

Colegiata de Santa María la Mayor, 12. Jh. (romanisch und gotisch)

Toro, diese kleine, sympathische spanische Stadt in der Region Kastilien-León, die fast vollständig unter Denkmalschutz steht, liegt inmitten einer berühmten Weinbauregion. Bekannt ist Toro aber nicht nur durch den süffigen, nahezu schwarzen Wein gleichen Namens (den bereits der Dichter Cervantes erwähnte), sondern durch eine prachtvolle Kathedrale – eine der am besten erhaltenen Kathedralen aus dem Hochmittelalter: Colegiata de Santa María la Mayor, 12. Jahrhundert


(Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern!)

Reichhaltiges Steindekor im Inneren der Kathedrale

Das dreischiffige Gebäude besitzt ein Querhaus und drei unterschiedliche Apsiden, die alle in Konsolenfriesen unterhalb der Dachtraufe enden. Auf beiden Seiten des Querhauses sowie oberhalb der Mittelapsis finden sich spätromanische Radfenster.
Stilistisch ähnelt die Kuppel der Kathedrale von Zamora und der alten Kathedrale von Salamanca. Wie letztere hat auch die Kathedrale von Toro eine doppelte Fensterordnung, während die Kathedrale von Zamora nur eine hat.

Baubeginn um 1160

Bereits um das Jahr 1160 wurde mit dem Bau einer Stiftskirche begonnen. Es war die Zeit Ferdinands II. von León, aus diesem Grund spricht man hier von der Stilform der “leonesischen Romanik”. Man findet sie auch in den alten Kathedralen von Zamora und Salamanca. Der Bau des Westteils zog sich fast hundert Jahre hin und endete im Jahr 1240 in den Stilformen der Gotik. Man vermutet, dass das gotische Westportal erst vom Ende des 13. Jahrhunderts stammt. Der komplette Bau, aber vor allem der Vierungsturm, ist in der Vergangenheit wiederholt restauriert worden.

Kopf des Paulus

Die interessantesten Figuren
links: Kopf des Paulus

Das im Inneren der Kathedrale liegende Gotische Westportal
(Portada de la Majestad)
zählt zu den bedeutendsten Leistungen der spanischen Gotik.

Das prachtvolle Portal ist um 1290 entstanden, die farbige Fassung stammt aus dem 18. Jahrhundert, hat sich jedoch an den mittelalterlichen Vorbildern und vorhandenen Farbspuren orientiert. Im Zentrum steht Maria, die bereits als Himmelskönigin am Trumeaupfeiler des Portals mit dem Jesuskind auf dem Arm erscheint (s. nächstes Foto). Im Portalgewände finden sich Darstellungen von alttestamentlichen Königen und Propheten

Vorhandene Ordenskreuze – Ritterorden
(zum Vergrößern bitte anklicken!)

“Madonna mit der Fliege”

Neben der “Schwangeren Maria” befindet sich eine weitere Kuriosität in der Kathedrale von Toro: Das Gemälde eines unbekannten flämischen Malers mit dem Titel “Virgen Mosca”. Es zeigt die Jungfrau mit einer sehr weltlichen Fliege auf dem Gewand. (Rotes Gewand, Kniebereich).
Im Vordergrund des Gemäldes befindet sich die Heilige Katharina von Alexandrien (das Schwert zu ihren Füßen, mit dem sie der Legende nach enthauptet wurde.) Sie trägt jedoch das Gesicht der Königin Isabella von Kastilien. Bei der Dame links oben könnte es sich um eine Abbildung der Maria Magdalena handeln, weil vor ihr ein wertvolles Salbgefäß steht, und über ihr eine Abbildung des Turmes “Magdala”. (Magdala heißt auf aramäisch “Turm”).
Der Mönch oder der Gelehrte rechts oben, der die Königin im Blick hat, ist bislang nicht identifiziert. Womöglich handelt es sich um ihren langjährigen Berater Abraham Senior, der den Titel Rab do la Corte trug, Hofrabbi von Kastilien.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

INTERESSIERT AM GRÜNEN MANN? Dann klicken Sie bitte hier!

Die letzte Templerkirche von Toro

San Salvador de los Caballeros, Toro

Der Orden der Tempelritter besaß einst in der kleinen spanischen Stadt Toro (Provinz Zamora/Kastilien-León) ganze drei Kirchen. Zwei sind verschwunden. Die übrig gebliebene Kirche wurde nach der erzwungenen Auflösung des Ordens im Jahr 1312 in eine Pfarrkirche umgewandelt: San Salvador de los Caballeros (s. Foto oben). Aufgrund von Bauschäden musste sie im Jahr 1896 geschlossen werden. Dreißig Jahre später wurde das Bauwerk, das mit seinen herrlichen Absiden zu den Schmuckstücken des mittelalterlichen Mudjedar-Stils* zählt, in das Verzeichnis der nationalen Kulturgüter aufgenommen. Der Abriss konnte verhindert werden.
Gründlich renoviert wurde “die letzte Templerkirche von Toro” jedoch erst in den 1960er/1970er Jahren.

Der Mudéjarstil* ist vor allem in den Regionen Aragón (z.B. Zaragoza mit seinem Palast der Aljafería) und Kastilien-León zu finden. (Hier vor allem in Avila, León, Zamora, Burg Coca und Stadt Toledo. Der einzigartige Baustil verbindet ebenfalls die arabische mit der christlichen Baukunst. Charakteristisch ist die Verwendung von Baumaterialien wie Backsteinen, Gips und Keramik anstelle von Stein.

Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern!

Im 15. Jahrhundert, also in der Nach-Tempelritter-Zeit, hat man die Südseite des dreischiffigen Kircheninneren umgebaut. Der heutige Eingang der Kirche befindet sich auf der weitgehend erhalten gebliebenen Nordseite der Kirche. Die Apsiden haben übereinander gestellte Arkaden, von denen die unteren blind sind (s. Foto oben), während durch die schmalen Fenster der oberen Ebene Licht hereinfällt. Die Fresken stammen aus dem 17. Jahrhundert und zeigen u.a. den mit einer Tiara gekrönten Gottvater, umgeben von Putten und Evangelisten-Symbolen. Außergewöhnlich schön sind auch die rot-weißen Fugenmalereien (s. letztes Foto oben).

Heute befindet sich im Inneren der ehemaligen Templerkirche ein Museum für Sakrale Kunst. Hier finden sich Exponate aus den Kirchen der Stadt und des Umlandes, die aus Sicherheitsgründen in einem Museum besser untergebracht sind, z. B. die alte Madonnenfigur aus aus Sandstein (12. Jh.), aus der Kirche San Julián de los Caballeros, Toro:

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Das Wunder von Rieux-Minervois:
Sainte-Marie – und die eigenartige Siebenzahl

Es waren mal wieder die Werke des Meisters von Cabestany, die mich im Juni 2017 auch in das kleine Dorf Rieux-Minervois, und dort in die Kirche Sainte-Marie geführt haben. Äußerlich auf den ersten Blick anspruchslos – ein siebeneckiger Mittelturm und nur wenige Fenster –, reißt man erstaunt die Augen auf, wenn man das Gebäude betritt. Ein in Südfrankreich einzigartiger Rundbau liegt vor einem, mittig der Altar. Sieben stolze Pfeiler tragen die Arkaden, die ihrerseits die Kuppel stützen: Das Wunder von Rieux-Minervois!

Die Lage von Rieux-Minervois

Rius de Menerbés, wie der Ort auf okzitanisch heißt, liegt zu Füßen der Montagne Noire am Argent-Double, einem Nebenfluss der Aude, mitten im Weinbaugebiet Minervois, etwa 25 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich von Carcassonne. Acht Kilometer weiter findet sich das Städtchen Caunes-Minervois.

Zur Historie

Obwohl bereits in gallorömischer Zeit besiedelt, entstand Rieux-Minervois erst um das Jahr 1000, als hier ein castrum, der Vorläufer der heutigen Burg, erbaut wurde. Im 12. Jh. gehörte das ganze Gebiet den Grafen von Minerve, die ihre Besitztümer jedoch während der Albigenserkreuzzüge (s. meine Historischen Romane “Alix” und “Sancha”) verloren, weil sie auf Seiten der Katharer standen.
Simon de Montfort, der militärische Anführer des Albigenserkreuzzuges, ließ im Hauptort Minerve, im Juni 1210, den ersten Scheiterhaufen errichten. 180 Parfaits brannten in der Cesse-Schlucht. Ein weiterer Grund für den Hass gerade auf Minerve lag aber auch, so lächerlich es klingt, an der herausragenden Qualität der dort angebauten Weine. Sie waren vor allem dem Bischof von Narbonne (geistlicher Anführer des Kreuzzugs) ein Dorn im Auge.
Das Minervois gilt als eines der ältesten Weinbaugebiete Frankreichs.

IMG_1790
IMG_0524
IMG_0525

(Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!)

Die Baugeschichte der Kirche Saint-Marie

liegt weitgehend im Dunkeln. Zwar existiert eine Urkunde aus dem Jahr 1079, doch passt dieses Datum nicht zum vorhandenen Gebäude, das in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert wird – in die Zeit der “Großen Ketzerei” – wie man die Häresie der Katharer nannte. Es war aber auch die Zeit, als die Marienverehrung auf ihren Höhepunkt zusteuerte.

 

Hatten die Tempelritter ihre Hände im Spiel?

Man weiß bis heute nicht, wer die außergewöhnliche Heptagon-Kirche von Rieux-Minervois einst in Auftrag gab. Bei oktogonalen oder runden Kirchenbauten (Vorbild die Grabeskirche in Jerusalem) denkt man oft an den Orden der Tempelritter. Es existieren in diesem Fall jedoch keine entsprechenden schriftlichen Dokumente. Noch immer ist alles offen …

Die besondere Architektur

Das Heptagon (Siebeneck) im Innern der Kirche wird umgrenzt von vier mächtigen gemauerten Pfeilern und drei Säulen, die einander abwechseln, wobei zwei Pfeiler unmittelbar nebeneinander stehen. Der Innenraum schließt nach oben ab mit einer erhöhten Kuppel, die sich allmählich aus dem – nicht ganz exakt gemauerten – Siebeneck entwickelt. Der Umgang hat ein rundum verlaufendes Gewölbe, das die seitlichen Schubkräfte der zentralen Kuppelkonstruktion abfängt.
Der Grundriss eines solchen Gebäudes –  außen 14-seitig, innen 7-seitig – sei, so heißt es, recht schwierig zu berechnen. Einfacher wären ein Oktogon (z.B. Aachener Dom) oder ein Sechzehneck (Tomar). Bei der runden Temple Church in London, die, wie Tomar, tatsächlich von den Templern in Auftrag gegeben wurde, endet der Rundbau des Erdgeschosses im Inneren z.B. in einem sechseckigen Obergeschoss.

Eine weitere Besonderheit in Rieux-Minervois besteht darin, dass das Gebäude ursprünglich im Äußeren wie im Inneren quasi “richtungslos” war, auch keine geostete Apsis besaß, so dass man meinen möchte, der Bauherr spielte hier mit dem Thema der “Unendlichkeit”.

 

 

Was steckt denn nun hinter der eigenartigen Siebenzahl?

Mit Zahlen hat man früher nicht nur gerechnet, man maß ihnen auch eine symbolische Bedeutung zu. Die Kirche von Rieux-Minervois liegt zudem auf dem Jakobsweg – und ist zugleich eine Marienkirche. Handelt es sich hier vielleicht um einen alten Initiationsort der Baumeister – wie in der Kirche Santa Maria de Eunate, die ebenfalls auf dem Jakobsweg liegt, jedoch einen achteckigen Grundriss aufweist?
Diese These gefällt mir, zumal der Umgang (Wandelgang) im Inneren darauf hinweist, dass man ihn früher entweder kontemplativ durchschritt oder ihn sogar tanzend durchmaß. 

Wir könnten es hier aber auch mit den “Sieben Säulen der Weisheit” zu tun haben, deren Verkörperung die Jungfrau Maria ist: Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen behauen! (Spr. Salomo 9,1).

Fest steht:
Weisheit zu erlangen ist wohl genauso schwer wie das Errichten eines solchen Gebäudes!

Die Siebenzahl spielt aber nicht zuletzt auch eine Rolle in der Apokalypse des Johannes.

 

 

Der rote Marmor aus dem Minervois

Das Minervois (hier besonders Caunes-Minervois) ist berühmt für seinen “roten Marmor”, der jedoch unterschiedliche Färbungen aufweist: blassrosa, braunrosa und blutrot. Dieser Marmor wurde z.B. auch am Hof des Sonnenkönigs (Ludwig XIV) für die Ausschmückung von Versailles verwendet und man findet ihn noch heute in vielen sakralen Bauten in Südfrankreich. Bis zum 19. Jh. stellte der Abbau, die Bearbeitung und der Verkauf von Marmor für das Minervois-Gebiet einen wichtigen Wirtschaftszweig dar.

Aber nun zu einigen Werken des Meisters von Cabestany

Dem Meister selbst zugeschrieben wird die “Maria in der Mandorla” von Rieux-Minervois, wie sie, von Engeln begleitet, mit geschlossenen Augen himmelwärts fährt. Eine ähnliche Mandorlen-Abbildung findet sich auch auf dem berühmten Tympanon in der Pfarrkirche in Cabestany. Mit Mandorla (ital. für “Mandel”) wird eine Glorie oder Aura rund um eine ganze Figur bezeichnet. Mandorlen sind einzig Christus und Maria vorbehalten.

Näheres zum rätselhaften Meister von Cabestany und seiner Werkstatt: hier klicken!

(Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Zwei Tipps am Rande (später mehr)!

Falls es Sie einmal ins Minervois verschlägt, kosten Sie nicht nur den exzellenten Wein, der dort angebaut wird, machen Sie sich auch auf die Suche nach dem “Dolmen des Fados”.
(Ein kleiner Hinweis: Sollten Sie ihn nicht sofort entdecken, achten Sie bitte auf das ohrenbetäubende “Geschrei” der Zikaden, die sich im Gelände rings um den Dolmen befinden! )

Eine weitere interessante Entdeckung!

Die Allée couverte von Saint-Eugène (auch die Allée Couverte von Laure Minervois genannt) ist die drittgrößte Megalithanlage in Südfrankreich. Sie stammt aus der Zeit des Übergangs von der Kupfer- zur Bronzezeit und wurde um 1920 ausgegraben. Sie liegt in der Gemeinde Laure-Minervois in einem Hain aus Aleppo-Kiefern.

Aus dem Wiki-Netz: Innerhalb eines 1992 restaurierten niedrigen Cairns von 25 m Durchmesser, der aus Platten und Trockenmauerwerk besteht, liegt die über 14 Meter lange, in drei Abschnitte unterteilte Kammer des Galeriegrabes. Der Zugang ist weniger als zwei Meter breit, während die durch zwei seitlich aufgestellte Platten zweigeteilte Kammer zwischen drei und vier Metern breit ist. Die Kammer besteht aus 8, vollständig die Höhe erreichende und einigen niedrigeren Platten. Die plattenlosen Bereiche, besonders auf der Westseite, sind aus Zwischenmauerwerk. Die Decksteine sind nicht erhalten und auch der Zugang ist weitgehend zerstört. Der restaurierte Tumulus besteht aus Bruchsteinen. Dieses Galeriegrab ist seit 1931 als Monument historique klassifiziert.

Viel Vergnügen – und Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Helene Köppel